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Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Titel: Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeannette Hoffmann
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der Tür.
    „Mr. Jennings möchte mit Ihnen sprechen, Sir.“
    „Mr. Jennings?“
    „Hier ist seine Karte.“
    Sie reichte ihm eine Visitenkarte. Er las:
     
    Arnold Jennings
    Antike Möbel, Bilder, Porzellan
    Peterhead
     
     
    „Oh, ich glaube, ich kenne ihn. Nun, schicken Sie ihn herein.“
    Nach wenigen Sekunden trat ein älterer Herr ein. Er wirkte sehr gepflegt, konnte jedoch in seiner ganzen Art und Haltung den Klinkenputzer nicht negieren.
    „Mr. McLeish? Abbot McLeish?“ fragte er.
    McLeish nickte und bot dem Besucher einen Sessel an. Dieser betrachtete ihn, bevor er sich hineinsetzte, wahrscheinlich wollte er zuerst den Wert des Stückes abschätzen, dachte McLeish.
    „Ich habe Ihren Vater gut gekannt. Er, Ihre Mutter und Ihr Großvater haben sich oft in meinem Laden sehen lassen.“
    Ungeduldig nickte McLeish. Er brauchte keine Möbel mehr, schon gar keine Raritäten oder Einzelstücke.
    „Nun, ich war auch einige Male hier; keine Einladungen im üblichen Sinn – Ihre Eltern zogen den Verkauf von Möbeln oder Bildern den der Grundstückveräußerung vor, wenn sie Geld brauchten. Jedenfalls, um es kurz zu machen, gestern ist mir ein Bild zum Verkauf angeboten worden, von dem ich glaube, dass ich es in diesem Hause schon einmal gesehen habe. Es könnte sich also bei dem mir angebotenen Bild um eine Fälschung handeln oder von hier gestohlen worden sein.“
    McLeish wich das Blut aus dem Gesicht. „Was war das für ein Bild? Ich meine – ich verstehe von Bildern nicht viel. Was war darauf zu sehen?“
    „Ein Fluss, eine Brücke und ein Tudor-Haus. Ein Hopper.“
    „Kommen Sie, sehen Sie es sich an, ich habe es gerade auf den Dachboden gebracht, nachdem ich es bei einer meiner Angestellten unter dem Bett liegen sah.“
    „Ihrer Angestellten? Eine blonde, langhaarige Dame in den Dreißigern?“
    „Genau! Sagen Sie bloß, die war bei Ihnen und hat das Bild verkaufen wollen?“
    Beide sahen sich, teils entsetzt, teils verblüfft an. „Mit deutschem Akzent.“
    Abbot stöhnte. „Kommen Sie.“
    Gemeinsam erklommen sie die Stufen bis zum Dachboden. Durch vereinzelte Fenster fiel genug Licht, um das Bild genau betrachten zu können. Jennings nahm das Bild, zog die Schutzhülle hinunter und ging damit ans Licht. „Ja, das ist es. Ich habe mir ein paar Einzelheiten genau gemerkt, um es hundertprozentig wieder zu erkennen. Und dann der Rahmen. Das war das Bild, welches die Dame mir ins Geschäft gebracht hat. Was wollen Sie jetzt tun? Wollen Sie die Polizei verständigen?“
    McLeish dachte nach. „Ich bin noch unschlüssig. Sie werden aussagen müssen, wenn ich mich dazu durchringe. Zuerst muss ich herausbekommen,
warum
die betreffende Dame das Bild – mein Bild – verkaufen wollte.“
    „Nun, das liegt doch auf der Hand.“
    „Ich hätte ihr so etwas nie im Leben zugetraut. Obwohl…“
    Neugierig starrte ihn der Händler an.
    „Schon gut. Ich werde überlegen. Ich komme auf Sie zurück. Darf ich Sie bitten, Diskretion zu wahren? Es ist keine gute Reklame für ein Hotel, wenn herauskommt, dass hier gestohlen wird.“
    „Selbstverständlich. Diskretion ist auch in meinem Metier die allererste Regel.“
    McLeish schloss den Dachboden ab und brachte seinen Besucher zur Tür.
    „Ich werde Sie aufsuchen, wenn ich das nächste Mal in Peterhead bin. Ich würde mir sehr gern Ihr Geschäft ansehen, “ heuchelte Abbot.
    „Es wäre mir eine Ehre. Auf Wiedersehen.“ Unterwürfig strahlend schüttelte er McLeish die Hand.
    Nach dem Besuch musste sich Abbot erst einmal ein kräftiges Glas genehmigen. Camilla. Und er wollte mit ihr heute ein versöhnendes Gespräch führen. Er fühlte sich enttäuscht – schlimmer noch, hintergangen und verraten. Es war nicht der mögliche Wert des Bildes, von denen hatte er genug. Sie, die die Moral für sich gepachtet zu haben schien! Wutentbrannt nahm er den Telefonhörer und wählte Axels Telefonnummer.
     
    Axel sank in das Sofa. Georg stand neben ihm, hatte zum Teil das Gespräch aus den fassungslosen Rückfragen mitbekommen.
    „McLeish, ich weiß, man kann sich in Menschen irren, aber
das
ist nicht die Art meiner Frau. Diebstahl? Nein, mein Lieber, auch nicht aus Rache. Da muss etwas anderes dahinter stecken, vielleicht eine Verwechslung? Haben Sie noch mehr Deutsche in Ihrem Hotel?“
    „Ja, eine, aber die sieht nicht annähernd so aus wie Ihre Frau.“
    „Man kann ja sein Äußeres verändern.“
    „Aber ich sage Ihnen doch, das Bild lag unter dem Bett von

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