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Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Titel: Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeannette Hoffmann
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Tür. In seinem besten Englisch sprach er sie an: „Entschuldigen Sie, ich wollte eine alte Bekannte besuchen und jetzt finde ich ihr Namensschild nicht an der Tür. Mrs. Reiche. Wissen Sie zufällig, ob sie hier noch wohnt?“
    „Oh, da muss ich Sie enttäuschen. Eine Dame dieses Namens hat hier nie gewohnt.“
    „Ach, das ist aber merkwürdig. Ja…darf ich Ihnen dann die Blumen schenken?“
    „Das ist sehr nett...“, murmelte die junge Frau verwirrt.
    „Gibt es in London denn eine Straße, die ähnlich wie Bernard Street klingt? Vielleicht habe ich die Adresse verwechselt.“
    „Ich weiß nicht, aber ich habe einen Stadtplan, vielleicht gibt es so eine Straße. Kommen Sie doch bitte herein.“
    Er folgte ihr und begann langsam zu schwitzen. Zum Detektiv eignete er sich nicht. Was fand Axel an diesem Beruf so erbaulich?
    „Möchten Sie einen Tee mittrinken?“
    „Oh, nein, wirklich...“
    „Es macht keine Mühe, ich habe mir gerade welchen gekocht.“
    „Na dann ...“
    Georg setzte sich auf den ihm angebotenen Küchenstuhl. Die Frau ging aus der Küche, um bald danach mit einem Londoner Stadtplan zurückzukehren. „So, dann wollen wir mal sehen...“ Genau sah sie alle Straßen, die mit B anfingen, durch. „Nein, es gibt keine, die auch nur annähernd ähnlich klingt. Vielleicht möchten Sie selbst noch einmal...“
    „Ach nein“, entgegnete Georg, peinlich berührt.
    Hastig trank er seinen Tee aus. „Nun dann... Vielen Dank für Ihre Mühe und den Tee.“
    Beide standen auf. Während sie die Tür öffnete, sagte sie nachdenklich: „Es
hat
eine allein stehende Frau hier im Haus gewohnt, im ersten Stock. Aber...“
    Fragend sah Georg die junge Frau an.
    „Nun, es wird nicht die gewesen sein, nach der Sie suchen. Sie war ein, hm, leichtes Mädchen. Von der teuren Sorte, verstehen Sie?“
    „Tja, äh, das soll es ja geben. Also, die Dame, die ich besuchen wollte, war in der Hotelbranche tätig.“
    „Nein, das war diese auf keinen Fall. Sie hatte ständig Herrenbesuche, wissen Sie? Und einmal war sogar die Polizei hier.“
    Georg zuckte die Schultern, dache, das kommt in den besten Häusern vor, und verabschiedete sich.
     
    Auf dem Weg ins Hotel fand er einen einladend aussehenden Pub. Warum nicht einmal über die Stränge schlagen, fragte er sich und betrat ihn. Das Bier mundete ihm wundervoll und er bestellte ein neues. Leicht beschwipst durch den seltenen Alkoholgenuss saß er in einer Ecke, besah sich das Treiben um ihn herum und dachte nach. Er hätte die Frau fragen sollen, wie das „leichte Mädchen“ ausgesehen hat. Aber wie diese Gianna Reiche aussah, wusste er nicht, und so erübrigte sich das. Leicht torkelnd ging er in sein Hotel.
     
    Die Rezeption war wie leergefegt. Er verlangte seinen Schlüssel und fragte die Empfangsdame: „Ach bitte, können Sie mir sagen, ob Mrs. Gianna Reiche noch hier arbeitet?“
    Die junge Frau sah ihn mit großen Augen an. „Seit ich hier bin, nicht. Und ich arbeite in diesem Hotel seit drei Jahren.“
    Das war Auskunft genug. „Gibt es noch ein National Hotel in London?“
    „Oh, nein.“
     
    In seinem Zimmer angekommen, rief er Axel an, nachdem er sich aus der Minibar noch ein Bier genehmigt hatte.
    „Nanu, du lallst ja“, konstatierte Axel.
    „Kein Wunder! Ich habe drei Biere hinter mir. Verflixt starkes Zeug hier in äh – England.“
    „Stark? Nein, du bist nichts gewohnt. Hast du etwas herausgefunden?“
    „Oh ja! Nanna ist auf den Strich gegangen.“
    „Wie bitte?“
    „Ich meine, es gab dort eine allein stehende Frau, die aber nicht Reiche hieß und die war käuflich.“
    „Gianna!“
    „Ja, sagte ich doch. Sie hat nicht im Hotel gearbeitet, hier kennt sie keiner. Und es gibt auch kein anderes National oder eine Bernard Street.“
    Mühsam holte Axel aus dem zungenmüden Freund die Geschichte heraus.
    Unbefriedigt beendete er das Gespräch. Die Adresse musste stimmen, denn diese Reiche hatte damit rechnen müssen, dass man sich bei ihr melden würde. Es sei denn, sie hätte bei dieser Prostituierten gewohnt, und davon hatte Georg nichts gesagt. Könnte das ein und dieselbe Person gewesen sein? Ein leichtes Mädchen, das unter falschem Namen gelebt hat, was in dem Milieu nicht unwahrscheinlich ist, und die beschlossen hatte, auszusteigen? Die meisten Mädchen aus diesem Gewerbe fanden den Absprung nicht, weil sie an das schnelle Geld gewöhnt waren. Und trotzdem ......
     
    Camilla wachte mit Hilfe ihres Weckers um fünf Uhr auf.

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