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Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Titel: Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeannette Hoffmann
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der Koch dran. Pass‘ auf.“ Sie beantwortete dem Computer die einzelnen Fragen. „So, fertig für heute. Im Prinzip kann es losgehen. Die Gäste können anrollen. Der Koch wetzt seine Messer, die Obstkörbe sind auf den Zimmern verteilt. Bist du mit deinem Stall bereit?“
    „Wenn nicht alle auf einmal reiten wollen.“ Das Mädchen lachte. „Vaguely Pleasant wartet auf dich. Er leckt sich schon die Lippen.“
    „Na, dann wollen wir ihn nicht warten lassen.“
    Schweigend gingen die beiden zum Stall. Zwei Pferde waren gesattelt.
    „Wir wagen heute einen kleinen Ausritt. Mit dem Morgan kann dir nichts passieren, er hat die Geduld eines alten Sofas.“
    Camilla lachte. Sie zog das Pferd hinter sich her, das Mädchen folgte ihr. Vor dem Stall saß sie auf. „Willst du nicht auch aufsteigen?“ fragte sie Camilla.
    „Ja, gleich. Erst soll er sich an mich gewöhnen.“
    Als die beiden sich vom Haus entfernt hatten, fragte Camilla, Isabelle scharf musternd: „Kennst du Arnold Jennings?“
    Arglos sah das Mädchen sie an. „Wer soll das sein?“
    „Ein Antiquitätenhändler.“
    „Nö. Nie gehört. Was ist mit ihm?“
    Camilla zögerte. Dann erzählte sie Isabelle, was sich am letzten Abend zugetragen hatte.
    Isabelle sprang vom Pferd, nachdem Camilla zu Ende erzählt hatte.
    „Das darf doch nicht wahr sein. Also, ich tippe auf Gianna.“
    Von ihrem Verdacht hatte sie dem Mädchen wohlweislich nichts berichtet.
    „Wie kommst du darauf?“
    Isabelle zögerte.
    „Ich würde sie für durchtrieben genug halten, so etwas zu inszenieren. Just for fun. Ein anderer hätte wohl kaum die Gelegenheit noch einen Grund dafür, dir etwas anzuhängen.“
     

KAPITEL VII
     
    Georg stieg erschöpft aus dem Auto. Die Flüge waren ausgebucht gewesen und er hatte eine unangenehme, lange Fahrt – erst mit der Fähre und dann durch den dichten Verkehr von Harwich nach London – hinter sich, wobei ihm der Londoner Verkehr den Rest gegeben hatte. Endlich war er im Stadtteil Bloomsbury angekommen, hatte den Bedford Way und das National Hotel gefunden, in dem Gianna Reiche zuletzt gearbeitet hatte. Ihre Privatadresse lautete Bernard Street Nummer 2, also nur um die Ecke – ein kurzer Arbeitsweg.
     
    Georg sehnte sich nach einer Badewanne und hoffte inständig, zuerst ein Hotelzimmer mit entsprechender Einrichtung zu finden. Das praktischste wäre also, sich im National einzumieten. Er stieg aus dem Auto, ging steif zur Rezeption und bat um ein Zimmer. Gott sei Dank war eines frei. Er parkte den Wagen im Innenhof, schleppte seinen Koffer zum Fahrstuhl, richtete sich notdürftig ein und legte sich aufatmend für eine Stunde in die Badewanne. Danach rief er Axel an, der noch bei der Arbeit war.
    „So, angekommen bin ich jetzt, habe ein Bad hinter mir und schlürfe Kaffee, den man sich im Zimmer zubereiten kann. Außerordentlich komfortabel.“
    „Ist überall so im Commonwealth“, spöttelte Axel. „Und? Hast du schon etwas herausgefunden?“
    „Nein, damit wollte ich gerade anfangen.“
    „Sei vorsichtig. Und geschickt! Wenn du dich nicht vorsichtig herantastest, wird dir keiner etwas sagen.“
    „Ist in Ordnung.“
    „Melde dich, sobald ...“
    „Ja, natürlich! Keine Sorge.“
    Er legte auf. Sorgfältig zog er sich an, mühte sich nach Jahren mit einem Schlips ab, tupfte sich dezent Rasierwasser auf die Wangen und begab sich hinunter. Mit dem Personal an der Rezeption zu sprechen, war illusorisch. Die sahen alle ziemlich gestresst aus und waren es wohl auch, nach der Menge Gäste zu urteilen, die es abzufertigen galt. Hier konnte er frühestens nachts anfangen, seine Fragen zu stellen. Also in die Bernard Street. Zu Fuß machte er sich auf den Weg. Als er an einem kleinen Supermarkt vorbeischlenderte, kam ihm ein Gedanke. Er kaufte einen kleinen, billigen Strauß Blumen und setzte seinen Weg fort. An der Nummer 2 hielt er an. Ein typisches Londoner Wohnhaus mit Souterrainwohnung, schmiedeeisernem Geländer, sogar ein Fußabstreifer war noch vorhanden. Die Namensschilder offenbarten, dass in dem Haus sechs Partien wohnten, wo sich früher eine Familie mit ihren Angestellten die Wohnfläche geteilt hatten. Wahrscheinlich handelte es sich um Single-Apartments – ein Zimmer, Kitchenette, Mini-Bad. Und sündhaft teuer. Er klingelte im Souterrain; die Mieter dort sahen am ehesten, wer ein- und ausging und hatten vielleicht die meiste Ahnung. Eine freundlich aussehende Frau, in ein ägyptisches Gewand gehüllt, öffnete die

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