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Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Titel: Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeannette Hoffmann
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Der große Tag. Sie kleidete sich sorgfältig an, ging durch die Dunkelheit zum Stall und begutachtete ihre neuen Freunde, die ihr verschlafen entgegenblickten. Die Tür zur Seitenkammer öffnete sich.
    „Du schon?“ fragte Isabelle.
    „Das gleiche könnte ich dich auch fragen.“
    „Ich bin immer so früh wach. Muss schließlich diese verfressene Bande füttern.“
    Lächelnd ging Camilla auf „ihr“ Pferd, den Morgan, zu. Er war so lieb und verlässlich, die Trennung auch von ihm würde schwer fallen. Sie nahm eine Wurzel und hielt sie ihm hin. Er schnüffelte nur daran herum, schließlich öffnete sich das Maul und halbherzig kaute er sie.
    „Ist satt.“
    „Merke ich schon.“
    Noch einmal streichelte Camilla sein weiches Maul.
    „Heute ist der große Tag.“
    „Soll ich dir helfen?“
    „Natürlich. Wir werden gleich frühstücken und uns in Positur setzen. Die ersten Gäste werden zwischen neun und zehn Uhr ankommen.“
    Diese trafen, nachdem Isabelle gefrühstückt, Reithosen, blank polierte Stiefel und ein braun gesprenkeltes Jackett angezogen hatte, ein. Es handelte sich um ein vornehmes, dem äußeren Anschein nach wohl situiertes Ehepaar Mitte Vierzig. Camilla, Isabelle, Gianna und Abbot begrüßten sie und führten sie zu ihrem Zimmer. Der Boy, ein junger Mann aus dem Dorf, schleppte ihre Koffer hinterher.
    „Wenn Sie sich ausgeruht haben, rufen Sie einen von uns an, und man wird Sie herumführen. Wann möchten Sie lunchen?“ Sie sind die ersten Gäste und haben noch freie Auswahl“, sagte Camilla.
    Nach einer Stunde kam die italienische Frau, Signora Bernatti, herunter. Sie fand Camilla und Gianna an der Rezeption, am Computer arbeitend, vor.
    „Mein Mann hat sich eine Weile hingelegt, er ist die ganze Strecke allein gefahren. Ich würde mich jetzt gern etwas umsehen.“
    „Haben Sie auch Interesse an Pferden?“ fragte Camilla.
    „Oh ja. Deshalb haben wir Ihr Hotel ja auch ausgesucht. Wir sind leidenschaftliche Reiter.“
    Camilla wählte den Anschluss im Stall und rief Isabelle an. Diese erschien nach einer Minute und erklärte sich bereit, mit der Neueingetroffenen einen Rundgang zu starten.
    Kaum, dass die beiden die Halle verlassen hatten, öffnete sich das Portal und die nächsten Gäste trafen ein. Zwei junge Männer, unverschämt gut aussehend, sonnenbankgebräunt und exzellent gekleidet, traten zögernd ein, als ob sie nicht sicher waren, dass das Ambiente zu ihnen passen würde. „Sie müssen Mr. Thompson und Mr. Grant sein“, rief Gianna und ging ihnen entgegen. Diese Geste, das gute Aussehen Giannas und die luxuriös wirkende Halle entsprachen wohl ihren Erwartungen; sie wechselten einen raschen Blick und fingen an, Gianna und dem bevorstehenden Urlaub glücklich entgegenzulächeln. Gianna selbst brachte die beiden in ihre Zimmer und kam gleich danach wieder mit ihnen herunter, noch bevor das Gepäck hinaufgebracht worden war.
    „Das sind zwei ganz unermüdliche Naturen“, warf Gianna Camilla auf Deutsch zu, „wollen gleich den Rundgang starten. Das übernehme ich.“
    „Okay“, murmelte Camilla und wandte sich wieder dem Bildschirm zu. Auch für sie fanden sich am Spätnachmittag noch Gäste, die betreut werden mussten. Am Abend – der Koch war auf die glänzende Idee gekommen, angesichts der noch spärlichen Gästezahl ein paar Tische zusammenzustellen, dass diese nebst Abbot und dem leitenden Personal, an einem Tisch saßen und sich so eine familiäre Geselligkeit entwickelte. Mr. Thompson, einer der beiden Londoner Yuppies, regte an, sich nach dem Dinner mit einem Drink am Pool zu versammeln, was von allen freudig begrüßt wurde. „Werden Sie uns Gesellschaft leisten?“ fragte er Gianna, die zögernd nickte. „Tja, ich werde zwar nicht dafür bezahlt, dass ich mich im Pool aale, aber wenn ich Ihnen die Drinks bringe, ist meine Anwesenheit vielleicht gerechtfertigt.“
    Nach dem Dinner trat Isabelle an Camilla heran und flüsterte ihr zu: „Gehen wir noch in den Pub?“
    „Nein, dazu bin ich viel zu müde. Aber ich besorge zwei Flaschen Bier und wir setzen uns noch auf ein Schlückchen zu den Pferden.“
     
    Sie setzten sich in die Sattelkammer, schlossen die Tür ab, zündeten sich unerlaubterweise eine Zigarette an und tranken ihr Bier.
    „So, hier haben wir es wenigstens warm und ruhig.“
    „Brauchst du jetzt schon Ruhe? War doch noch nichts los“, erwiderte Isabelle.
    „Ich war ziemlich angespannt, das muss ich zugeben. Man bekommt ja keine

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