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Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Titel: Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeannette Hoffmann
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hinschicken. Er soll ihn abfangen. Habt ihr noch den roten Saab?“
    Camilla nickte.
    McLeish ging zum Telefon. Nach einer kleinen Ewigkeit erreichte er seinen Freund. Anscheinend musste Abbot sich einen Schwall von wüsten Beschimpfungen anhören, bevor er zur Sache kommen konnte, denn nachdem er sich gemeldet hatte, schwieg er eine Weile mit hochgezogenen Augenbrauen. Dann sagte er mit erstaunlich sanfter Stimme: „Könntest du mir einen großen Gefallen tun? Wir sind hier in Schwierigkeiten. Ich komme gleich zu dir und wir müssen etwas besprechen. Was? Ja, gleich. Setz’ schon mal Kaffee auf!“ Er legte den Hörer auf, nickte und setzte sich hin.
    „Camilla, geben Sie mir bitte Ihre Autonummer und ein Bild von Ihrem Mann, falls Sie eines da haben.“
    Sie sprang auf, hastete in ihr Zimmer und holte das Gewünschte.
    „So, jetzt wollen wir keine Zeit vergeuden. Sollte die Polizei kommen, bevor ich wieder zurück bin, sagen Sie, ich sei Besorgungen machen.“ Leise huschte er durch die Halle, stieg in sein Auto und verschwand.
     
    Kaum war McLeish weg, legte sich bleierne Müdigkeit über die Gesichter von Georg, Isabelle und Camilla. Isabelle stand auf. „Ich glaube, ich mach’ uns mal einen Kaffee.“
    Georg nickte.
    „Aber schön stark!“ rief er ihr hinterher.
    Als sie die Bibliothek verlassen hatte, sagte Camilla: „Ich weiß nicht, wie ich diesen Tag überstehen soll. Das heißt, unter normalen Umständen wäre es kein Problem, aber wenn ich mir vorstelle, dass ich der Polizei noch Rede und Antwort stehen soll…“
    „Mach’ dir keine Gedanken, die werden verstehen, dass wir vier total erschöpft sind. Ach, übrigens, wann soll Nanna denn eigentlich weggefahren sein?“
    Camilla dachte nach. „Am besten, wir bleiben in den meisten Punkten so gut es geht bei der Wahrheit. Also hat sie keiner wegfahren sehen, was auch plausibel ist. Wenn jemand eine lange Strecke vor sich hat, fährt er sehr früh los. Bevor andere wach sind.“
    Georg nickte. „Du könntest sagen, dass du ihr Auto gehört hast. Du wohnst am dichtesten am Parkplatz. Irgendein Auto hört man immer…“, grinste er.
    „Ja, es wäre wirklich phantastisch, wenn man sie hätte wegfahren sehen. Jemand von den Gästen oder einer aus dem Ort.“
     
    Isabelle kehrte mit einer Kanne Kaffee zurück.
    „So, jetzt wollen wir uns mal stärken.“ Sie schenkte jedem eine Tasse ein, stellte Milch, Zucker und Kekse auf den Tisch und setzte sich.
    „Wir haben gerade überlegt, ob ich aussagen soll, dass ich Nanna habe wegfahren hören.“
    Isabelle dachte kurz nach. „Ihr Auto war ja auch verschwunden! Und zwar schon am Vormittag. Also muss es jemand weggefahren haben. Wir sagen beide, dass wir es gehört haben, aber es war noch dunkel und auf die Uhr haben wir nicht geschaut.“
    „Sehr gut“, rief Georg kauend.
    „Hoffentlich hat sie den Gästen nicht zuviel von sich erzählt“, sagte Camilla.
    „Nein, ich glaube nicht. Sie hat zwar ein wenig mit den beiden schicken Londonern geflirtet, aber ich habe sie nie viel reden hören.“
    „Ein Glück“, bemerkte Georg. Gähnend stand er auf und verkündete, dass er sich jetzt noch eine Weile hinlegen wolle.
    Auch Camilla verabschiedete sich, begab sich in ihr Zimmer, riss sich die Kleider vom Leib und stellte sich unter die Dusche. Danach legte sie sich auf ihr Bett und versuchte, etwas zu dösen. Das Telefon schreckte sie auf. Es war McLeish, der ohne Einleitung anfing zu sprechen.
    „Ich habe Uisdean alles erzählt. Er kennt jemanden in Newcastle, der sich sofort zum Hafen aufmacht und auf Ihren Mann wartet. Wenn er ihn gefunden hat, wird er ihm ausrichten, dass er sich dort in ein Hotel begeben und Sie heute Abend anrufen soll.“
    „Was hat Ihr Freund denn zu der Geschichte gesagt? Haben Sie ihm alles erzählt?“
    „Aber ja. Ich kann ihm mehr trauen als mir selber. Er ist, wie wir, der Meinung, dass wir uns keine zusätzlichen Schwierigkeiten einbrocken sollten.“
    „Dann muss ich jetzt wohl den Gästen die Leichengeschichte erzählen, nicht?“
    „Ja, leider. Nur Mut. Ich drücke Ihnen die Daumen“, fügte er in einem Anflug von Fürsorglichkeit hinzu.
    Camilla blieb noch eine Stunde liegen, dann zog sie sich an und wanderte in den Speisesaal, wo sich erst wenige Gäste aufhielten. Sie setzte sich an einen Ecktisch und beschloss, die Kate aus dem Sack zu lassen, wenn alle vollzählig wären. Eine Stunde später schien es soweit zu sein. Sie stand auf, klopfte mit dem

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