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Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Titel: Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeannette Hoffmann
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überlegen war. Und daher glaube ich sicher, dass es Nanna ist. Hier haben sich, bevor du ankamst, einige Emotionen abgespielt.“
    „So? Welche?“
    „Zuerst einmal McLeish. Der hat sich sofort nach ihrer Ankunft in sie verknallt. Als er herausfand, dass sie eine Betrügerin ist, oder vielmehr, war, hat das sein Ego zutiefst verletzt. Du kennst ihn doch ein bisschen, nicht? Ein totaler Macho, der sich von einer Frau am wenigsten verarschen lässt. Na ja, und Isabelle! Die wurde von Nanna wie der letzte Dreck behandelt. Als sie sie im Stall belauscht hat und das Wort ‚Mistvieh’ fiel, nun, da wäre ich auch ziemlich sauer geworden.“
    „Zwischen ziemlich sauer und Kopf abhacken liegen Welten!“
    Camilla kicherte. „Hast du eine Ahnung! Jedenfalls, für mich ist der Hauptverdächtige Robert. Er hatte das stärkste Motiv, er kannte sich hier ein wenig aus, er war kein Fremder, konnte sich auf dem Gelände frei herumbewegen und allein schon auf Grund seiner Vorgeschichte traue ich ihm einen Mord ohne weiteres zu.“
    „Das könnte ein Vorurteil sein.“
    „Stimmt. Aber was meinst du, was die Polizei für Vorurteile gegen mich haben wird, wenn sie erfährt, dass Nanna Axels Ehemalige ist, sie mich hier schassen, meine Ehe ruinieren und letztendlich auch noch ermorden lassen wollte. Für die werde ich Nummer Eins auf der Verdächtigen-Hitparade sein.“
    „Nun warte doch erst einmal ab, ob sie herausfinden, dass es Nanna ist.“
    Camilla kaute auf den Nägeln. „Wenn Kopf und Hände fehlen, bleiben nur noch Narben, Blutgruppe und Gewebemerkmale. Aber wenn Nanna – oder wer auch immer – nie polizeilich registriert oder im Krankenhaus gelegen hat, dürfte es schwierig sein, ihre Identität festzustellen.“
    „Aber die Bullen werden doch sicherlich schnell darauf kommen, dass hier eine Gianna Reiche gearbeitet hat. Sag’ mal, das fällt mir jetzt erst auf: Hat sie ihren Mädchennamen wieder angenommen, als sie sich von Axel getrennt hat?“
    „Ja, das muss der Fall sein. Oder sie hat wieder geheiratet. Axel hat kaum von ihr erzählt, und wenn, dann hieß es immer nur ‚meine Exfrau’. Ich kann mich nicht einmal daran erinnern, ob er jemals ihren Vornamen erwähnt hat.“
    „Das zeitliche Zusammentreffen mit ihrer Abfahrt und der weiblichen Leiche wird der Polizei zu denken geben, nicht? Also werden sie Nannas Bewerbungsunterlagen sehen wollen, fahren nach London, erkundigen sich bei dieser Susan Kenally oder so, und schon haben sie heraus, dass Nanna aus Deutschland stammt. Das ist schon mal schlecht. Ein paar Stunden später wissen sie die familiären Zusammenhänge zwischen Nanna und dir, und dann kannst du dich schon mal auf einen längeren Aufenthalt im englischen Kittchen vorbereiten.“
    Erschrocken hatte Camilla seiner Rede gelauscht.
    „Ja, um Gottes Willen, was sollen wir denn jetzt tun? Axel kommt morgen, oder besser gesagt: Heute. Der wird schon etwas wissen.“
    Georg schüttelte den Kopf. „Axel muss wieder zurück.“
    „Was?“
    Er legte den Zeigefinger auf den Mund und gebot ihr zu schweigen.
    „Am besten wäre wirklich, wie McLeish sagte, folgende Version, die wir der Polizei auftischen könnten: Nanna hat seinerzeit völlig unverbindlich und freundschaftlich Axel besucht, auch, um dich einmal kennen zu lernen, und erwähnt, dass sie sich beruflich verändern wolle. Axel schlug ihr vor, bei dir zu arbeiten. Sie kam hier an, ihr habt euch alle bestens verstanden, aber leider war ihr das Gehalt für die viele Arbeit zu wenig. Oder sie hat gemerkt, dass sie es einfach nicht packt. So entschloss sie sich, sich woanders niederzulassen, vielleicht wieder nach Deutschland zurückzukehren. Sie hat keine genauen Angaben hinterlassen. Selbstredend wusste keiner von euch, dass sie Prostituierte war und dass sie in London wohnte. Sie kam direkt aus Deutschland hierher.“
    „Und wenn die Bullen auf Robert kommen? Das dürfte ja auch nicht zu schwierig sein.“
    „Wie sollten sie, wenn sie ihre Verbindung zu London nicht kennen? Außerdem – mir persönlich wäre es egal, wenn sich die Kripo auf ihn konzentriert.“
    „Aber mir nicht. Er hat es verdient, dass wir ihn schützen. Außerdem finde ich seine Geschichte mit dem Pferd so rührend….“
    „Hat hier irgendjemand gemerkt, dass die beiden sich kennen?“
    „Das werden sie wohl tunlichst geheim gehalten haben.“
    „Sollte die Polizei sich nach ihm erkundigen, schon auf Grund dessen, dass er ein Fremder im Dorf war, kannst du ihm

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