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Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Titel: Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeannette Hoffmann
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sah er abwechselnd auf Camilla und Russell.
    „Ach, wenn du zu tun hast…“
    „Nein, nein, komm’ nur. Ich glaube, Mrs. von Trisenne ist etwas erholungsbedürftig.“
    Mitleidig sah John die Frau an. Die Ärmste, dachte er. Macht so einen netten Eindruck, und nun hatte Russell sie anscheinend durch die Mangel genommen. Sie war blass und hatte dunkle Ringe unter riesigen Augen. Russell verstand sein Handwerk wirklich. Camilla stand auf und verabschiedete sich. Sie spürte, wie ihr die Unterwäsche am Körper klebte und hoffte, keinen Schweißfleck im Sofa hinterlassen zu haben. Verstohlen sah sie sich noch einmal um. Dieses Verhör war ihr ganz schön an die Nerven gegangen. Wenn sie jetzt nicht bald etwas Ruhe bekam, würde sie sich weinend an Russells Hals hängen und ihm die ganze Wahrheit erzählen, nur damit endlich Ruhe war.
    Sie ging mit zitternden Knien zu McLeish und erzählte ihm von der Unterhaltung mit Woodrow. Er nickte ein paar Mal nachdenklich. „Ja, gut. So, wie Sie es schildern, ist es gut gelaufen. Und jetzt legen Sie sich hin, Isabelle habe ich auch schon Bettruhe verordnet und Georg ist, glaube ich, schwimmen gegangen.“
    Camilla nickte.
    Als sie die Bibliothek verlassen hatte, war Abbot noch so aufgewühlt, dass er beschloss, einen Spaziergang zu machen. Auf dem Rückweg kam er an der Destille vorbei, wo ihn der Whiskymeister anhielt.
    „Mr. McLeish? Ich muss Ihnen etwas erzählen.“
    „Ja, Samuel?“
    „Sie sollten einen Spaziergang an der Küste machen. Nicht dorthin, wo Sie gerade herkommen, in die andere Richtung.“
    „Sie sprechen in Rätseln.“
    „Bitte, ich möchte nicht mehr sagen. Es ist… ähm“, mit flehenden Augen sah ihn sein wohlvertrauter Angestellter an.
    Abbot konnte sich nicht im Entferntesten vorstellen, was der Mann sagen wollte. Er zuckte die Schultern. „Na, wenn Sie es so geheimnisvoll machen… Wie weit soll ich denn gehen?“
    „Etwa zwei Kilometer.“
    Kopfschüttelnd wandte sich McLeish um und ließ Samuel stehen. Camilla gegenüber hatte er auch schon so seltsame Äußerungen gemacht. Was hatte das nur zu bedeuten? Er wusste, dass Samuel ein harter, wortkarger Mann war, der immer mit beiden Beinen auf dem Boden stand. Was er sagte, hatte stets Hand und Fuß. Also ging er los. Als er sich umdrehte, war Sam schon wieder in der Whisky-Destille verschwunden.
    Langsam ging er den Spazierweg an der Küste entlang. Er sah sich um, blieb stehen, ging ein Stück weiter und fragte sich nach einiger Zeit, was es mit dieser Geheimnistuerei auf sich hatte. Er begann schon, ziemlich wütend zu werden und legte sich einige passende Worte für seinen Whiskymeister zurecht, als er in einem Gebüsch etwas funkeln sah. Meinte er das? Er bog die Zweige auseinander und sah den Wagen, der einst – wie er anhand der Autonummer erkannte – Gianna, nein: Nanna gehört hatte. Das war es also, was Sam gemeint hatte. Und hier war das Auto abgeblieben. Interessant. Wieder sah er sich um. Kein Mensch zu sehen. Gott sei Dank hatten die Hotelgäste das Ausgehverbot befolgt und von der anderen Seite, von Süden, also aus Peterhead, kamen keine Wanderer bis hierher, das war ein zu weiter Weg. Im Sommer vielleicht, aber jetzt…
    Was sollte er mit dem Wagen anstellen? Am liebsten hätte er ihn sofort ins Wasser geworfen. Er ging zur Steilküste und sah hinunter. Dort war kein Strand, das Wasser war gleich ziemlich tief. Aber wenn man ihn dabei erwischte? Das sähe für ihn ziemlich schlecht aus, Beseitigung von Beweismaterial und so. Andererseits musste der Wagen weg…
    Er brach ein paar Zweige ab und verbarg so den Wagen vollständig. Nun war er nicht einmal mehr aus der Nähe auszumachen. Sam, dieser alte Fuchs. Woher hatte er gewusst, dass der Wagen dort stand? Und vor allem – wer wusste es noch? Nachdenklich ging er zurück.
    Vor der Destille stand Samuel.
    „Sam, ich weiß nicht, was Sie gesehen haben. Ich bin den Weg gegangen und habe absolut nichts Aufregendes bemerkt.“ Er klopfte ihm freundschaftlich blinzelnd auf die Schulter. „Sagen Sie Ihrer Frau, dass ich euch bald mal wieder zum Essen bei mir sehen möchte. Und euer Hund, der schon wieder Junge bekommen hat, also, bringen Sie mir das Rudel her, dass sie nicht wieder ertränkt werden müssen. Okay?“
    Die beiden Männer sahen sich grinsend in die Augen. Dann nickte Samuel und wandte sich um.
    „Einen Moment noch! Hat noch einer von euch auf dem Weg dort nichts gesehen?“
    „Nein. Mir war heute Morgen beim

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