Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Titel: Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeannette Hoffmann
Vom Netzwerk:
„An dem Tag, als die Leiche gefunden wurde?“
    „Genau.“
    John schüttelte den Kopf.
    „Wann haben Sie sie denn zuletzt gesehen?“
    „Kann ich nicht sagen. Ist ein paar Tage her.“
    Russell trank aus und verabschiedete sich. Er setzte sich in den Wagen und sah sich die Landkarte an. Die Straße, die vor ihm lag, führte aus dem Dorf hinaus. Es war, genauer gesagt, die einzige Straße, eine Durchgangsstraße. Von ihr zweigten ein paar kleinere Nebenstraßen ab, fast zu schmal, um hindurch zu fahren, und meist Sackgassen. Er stieg aus und begann seufzend, an jedem Haus zu klingeln.
    Nach zwei Stunden beschloss er, sich nach diesem Haus noch einmal zwecks Mundbefeuchtung in den Pub zu begeben. Es öffnete eine freundliche Mitt- bis Endvierzigerin mit frischem, ehrlichem Gesicht. Um sie herum wuschelten mindestens sieben Hundemischlinge, alle verschiedenartig.
    Er stellte sich vor.
    „Ich bin Mrs. Barner.“ Sie zeigte auf das Namensschild. „Wollen Sie mit mir oder mit meinem Mann sprechen? Der kommt allerdings erst in ein paar Stunden nach Hause.“
    Russell bahnte sich einen Weg durch das Rudel, das ihn schwanzwedelnd beschnupperte
    „Sind das alles Ihre?“
    Die Frau strahlte. „Aber ja! Sie vermehren sich ständig, sehr zum Leidwesen meines Mannes.“
    „Haben Sie schon einmal eine Kastration in Erwägung gezogen?“ fragte Russell ironisch.
    Entsetzt sah ihn die Frau an. „Um Gottes Willen, nein!“
    Stattdessen werden sie wohl ertränkt, dachte Woodrow grimmig. Er schluckte eine harte Entgegnung hinunter und fragte: „Sie können sich denken, weswegen ich Sie aufsuche.“
    Mrs. Barner nickte. „Sind Ihnen in letzter Zeit, also in den letzten, sagen wir, zwei Monaten, Fremde aufgefallen? Oder waren bis vorgestern Fremde im Dorf, die jetzt wieder weg sind?“
    Die Frau schüttelte den Kopf.
    „Oder haben Sie vorgestern morgen einen dunkelblauen Ford gesehen?“
    Sie dachte nach. „Vorgestern… Das hatte Alex Durchfall“, murmelte die Frau mehr zu sich selbst.
    Angewidert verzog Russell das Gesicht.
    „Stimmt“, rief Mrs. Barner, „richtig! Vorgestern weckte mich Alex ganz früh morgens. Ich zog mir nur einen Regenmantel über und ging mit ihm hinaus. Ich musste an dem Tag noch mehrmals mit ihm Gassi gehen...“ Vorwurfsvoll fixierte sie einen der Hunde. „Da fuhr ein Auto, es war das einzige, das ich gesehen habe. War ja noch so früh.“
    „In welche Richtung fuhr es?“
    „Richtung Pub.“
    Also kam es von Osten und fuhr in westliche Richtung, nach Inverness.
    „War es ein Ford?“
    „Tut mir leid, aber ich kenne mich mit den Automarken nicht so aus. Ich kann es Ihnen aber beschreiben! Es hatte keine richtige Kofferraumklappe, war aber auch nicht so wie…“ Sie überlegte.
    „Schrägheck?“ half Russell nach.
    „Na ja, heutzutage gibt es Autos, die wie kleine Combis aussehen und welche mit einem richtigen Kofferraum. Dieses war so ein Mittelding. Die Kofferraumklappe war ungefähr so breit.“ Sie deutete auf eine Breite von vierzig Zentimetern an. „Und darauf war noch so ein Ding anmontiert“, fügte sie hinzu.
    „Ein Spoiler.“
    „Wenn Sie das sagen.“
    „Haben Sie die Person, die am Steuer saß, gesehen?“
    „Nein, ich hatte nur den Eindruck, dass es eine Frau war. Wegen der Frisur.“
    „Was für eine Frisur?“
    „Na ja, der Kopf war größer als bei einem Mann. Durch die Locken.“
    „Kannten Sie Mrs. Reinicke?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Welche Haarfarbe hatte die Person am Steuer?“
    „Dunkel irgendwie.“
    „In welche Richtung gingen Sie, als Sie das Auto sahen?“
    Sie sah ihn an, oder vielmehr durch ihn hindurch, und antwortete: „Es kam von hinten.“
    Schade, dachte er. Wäre es von vorn gekommen, wäre sie geblendet gewesen. Er musterte sie scharf. Hatte sie dieselben Überlegungen angestellt? Man sollte seine Mitmenschen niemals unterschätzen, das war eines seiner Prinzipien.
    „Wer aus dem Dorf könnte den Wagen noch gesehen haben? Treffen Sie so früh am Morgen Nachbarn?“
    „Hin und wieder. Aber die meisten lassen ihre Hunde allein Gassi gehen. Außer im Sommer, da trifft man schon mal jemanden. Aber jetzt…
    Er nickte und verabschiedete sich.
    Nachdenklich blickte er die Straße hinunter. Immerhin, einen Versuch war es wert, und tatsächlich, fünf Häuser weiter öffnete ihm eine junge Frau mit Lockenwicklern und fröhlichem Gesicht. Ja, sie habe an dem betreffenden Morgen ein dunkles Auto vorbeifahren sehen. Es sei ein Ford

Weitere Kostenlose Bücher