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Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Titel: Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeannette Hoffmann
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ausgerissen habe?“
    „Doch, du wirst lachen. Ich habe bis eben geschlafen“, sagte Russell mit leiser, erschöpfter Stimme.
    Forschend sah ihn sein Partner an. So gezähmt und ohne jeglichen Zynismus kannte er Russell nicht. Was war bloß in der Zwischenzeit passiert?
    „Bist du krank?“
    Russell nickte. „Es geht mir nicht so besonders. Aber egal. Was hast du herausgefunden?“
    „Ich habe erst von Johnson, Thompson und Grant Antwort erhalten. Johnsons kommen aus einem winzigen Nest, Penzance, genauer gesagt, und dort wird keiner vermisst. Thompson und Grant kommen aus London. Man hat einen Polizisten in das Haus geschickt, in dem sie wohnen. Sie teilen sich eine Wohnung und die Nachbarn sagen aus, dass die beiden ein Pärchen sind. Frauenbesuch sei bei den beiden selten bis nie.“
    „Also Fehlanzeige.“
    „Nicht ganz. Dieser Robert Connaugh existiert nicht.“
    Das brachte nun doch Farbe in die Wangen des flügellahmen Kollegen.
    „Was soll das heißen, existiert nicht?“
    „Was ich sage. Es gibt zwar etliche Robert Connaughs, aber die sind entweder zu jung, zu alt, oder sie sind zu Hause angetroffen worden. Keiner passt auf die Beschreibung.“
    Russell rieb sich das Kinn. „Das ist ja hochinteressant.“
    „Und noch etwas: in dem Haus, was er hier gemietet hatte, sind keinerlei Fingerabdrücke. Alles blank gewischt.
    „Ach, nee!“
    „Und zwar gezielt sauber gewischt, also auch Stellen, die normalerweise selbst eine Putzfrau nicht wischt. Geschweige denn ein Mann. Der muss das Haus von oben bis unten gewienert haben. Und rate mal, wer so etwas macht!“
    „Ich weiß. Elite-Gauner. Terroristen. Mafia.“
    „Er muss also irgendetwas auf dem Kerbholz haben, selbst wenn er mit der Ermordung dieser Frau überhaupt nichts zu tun hat.“
    „Sehe ich auch so. Hast du denn seinen Vermieter gesprochen?“
    „Ja. Und bevor du weiterfragst, das Kündigungsschreiben ist mit einer Schreibmaschine geschrieben worden. Einer elektronischen. Ganz normales Schriftbild, keine Besonderheiten.“
    „Seit wann reisen Gauner denn mit einer Schreibmaschine durch die Lande?“
    „Der Vermieter sagte, dass dieser Connaugh vorhatte, Schriftsteller zu werden.“
    „Arbeiten die nicht heutzutage mit Computern?“
    „Nicht unbedingt. Vielleicht hatte er auch noch nie etwas mit Computern zu tun und kennt sich mit den Dingern nicht aus?“
    „Hm.“
    „Wo wollen wir denn jetzt weitermachen?“
    Russell dachte nach. „Hast du den Vermieter gefragt, ob ihm irgendetwas an dem Connaugh aufgefallen ist? Ein Akzent oder so? Vielleicht ist er gar kein Engländer.“
    „Doch, ich habe ihn gefragt. Er sagt, dass er ihn für einen gutsituierten, höflichen Gentleman gehalten hätte. Kein Akzent.“
    „Das ist ja zum Verrücktwerden. Und diese Exfrau – äh – Reinicke, scheint ja auch verschwunden zu sein.“
    „Ja. Die ist mit der Personenfahndung auch nicht ausfindig zu machen. Ich habe schon bei den deutschen Behörden nachgefragt. Antwort steht noch aus.“
    „Ach, sag’ mal, hat dieser Wirt, John, nicht gesagt, dass er Connaugh für einen Iren gehalten hat?“
    John dachte nach. “Stimmt“, nickte er. „Ich gehe ja schon.“ Seufzte, stand auf und setzte sich ans Telefon, um entsprechende Anweisungen an die irische Polizei weiterzugeben.
    Als er auflegte, fragte Russell: „Hast du auch bei den Fähren und Flughäfen nachgefragt“
    John nickte. „Fehlanzeige.“
    „Er wäre ja auch schön blöd, wenn er nicht den Scheiß-Tunnel nähme!“
    Wütend schlug Russell mit der Faust auf die Sessellehne. „Das gibt es doch nicht! Es kann doch keiner mit einem Pferd sonst wohin verschwinden.“
    „Natürlich kann er. Mit gefälschten Papieren geht alles, das weißt du doch. Erst recht jetzt mit den offenen Grenzen.“
    „Aber ich habe noch nie einen Terroristen mit einem Pferd gesehen! Geschweige denn einen gebildeten, wohlhabenden Mann, der ein Haus, das er bewohnt hat, nicht nur besenrein, sondern penibel gewischt hinterlässt. Das passt doch alles nicht zusammen. Wir müssen ein Phantombild anfertigen lassen und auf Schiffen und Flughäfen herumzeigen. Und zwar pronto, damit sich auch einer an ihn erinnert. Das gleiche gilt für diese Reinicke.“
    John ging wieder an das Telefon und rief die Polizei in Edinburgh an, dass sie einen Phantomzeichner schicken sollten.
    „Er kommt morgen“, berichtete er.
    „Na schön. Wollen wir jetzt noch die Angestellten befragen?“
    „Die Hausangestellten habe ich schon

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