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Whisper (German Edition)

Whisper (German Edition)

Titel: Whisper (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Kien
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Es war ein verstecktes Grinsen, welches über ihr Gesicht huschte. „Bestimmt nicht! Ich hatte mir vorgenommen, sie irgendwie aufzuhalten, bin aufs Pferd gestiegen und losgeritten. Als ich sie dann im Wald gefunden habe … ich weiß nicht, ich habe an nichts mehr gedacht, sondern nur noch überlegt, wie ich ihnen am besten helfen kann.“
    „Das hast du getan. Niemand hätte die beiden gefunden, wenn du sie nicht verfolgt hättest.“
    Jasmin überlegte kurz, auf was er hinaus wollte, zuckte aber dann nur mit den Schultern.
    „Macht man das nicht so, wenn jemand Hilfe braucht?“
    Damit ging sie an Jaro vorbei und verschwand im Haus. Der Indianer blieb noch kurz stehen, blickte zurück zum Stall, dann gen Himmel und atmete einmal heftig durch.
    „Nein“, murmelte er bei sich, „es gibt nicht mehr viele, die so bedingungslos geholfen hätten. Die Meisten hätten die Männer einfach dort liegenlassen und sie ihrem Schicksal übergeben. Jasmin, du hast gesehen, was sie angerichtet haben, und trotzdem warst du für die beiden da. Der Große Geist weiß, dass du das Herz an genau dem richtigen Fleck hast.“
     
    Kurze Zeit später erreichte Susanna der Funkspruch, dass der Rest der Gruppe in Kürze eintreffen würde. Lediglich Judith war in ein Krankenhaus nach Kamloops geflogen worden und David Singing Bird hatte Kino zu einem Arzt gebracht.
    Kaum fuhr der Bus auf den Vorplatz, brach reges Treiben auf der Ranch aus. Die Begrüßung fiel in Geschrei und heftige Umarmungen aus, was dazu beitrug, dass sich die Stimmung im Ganzen hob. Susanna hatte alle Hände voll damit zu tun, die gesamte Gruppe satt zu bekommen. Ausgehungert stürzten sich die Jugendlichen auf ein vorbereitetes Wildnisgulasch, welches mit Brot serviert wurde. Dabei wurde stöhnend, aber mit Begeisterung ein unglaubliches Abenteuer aus den verschiedensten Blickrichtungen erzählt. Susanna hatte teilweise Schwierigkeiten, den Erzählungen zu folgen, da ständig durcheinander gesprochen und Kleinigkeiten dazwischengeworfen wurden. Obwohl es in dem Raum laut war, fühlte sie eine gewisse Beruhigung, da alle wieder zusammen waren.
    Jaro und Kinsky hatten, nachdem sie von den Wilderern ohne Pferde im Wald zurückgelassen worden waren, auf einem Waldstück eine Gruppe Holzarbeiter getroffen und waren von ihnen auf die Ranch gebracht worden. Sie hatten etwa zu der Zeit Alarm geschlagen, als Jasmin Tom des nächstens auf der Singing Bird Ranch fertiggemacht hatte, um loszureiten. Jetzt verknüpfte man das Erlebte, fügte Zeiten zusammen und erfuhr, wann wer was gemacht hatte.
    Es wurde ruhiger, als man schilderte, wie Jasmin in die Geschichte gerutscht war, und eines kam aus den Worten sehr schnell heraus. Die gesamte Zeit hatte sich die Gruppe auf Jasmin verlassen die, ohne es zu wollen, die gesamte Leitung übernommen hatte.
     
    Jasmin hielt sich aus dem Gespräch so gut es ging raus und zog sich immer mehr zurück, je öfter ihr Name fiel, und irgendwann kam der Punkt, an dem sie sich versuchte, heimlich aus dem Haus zu schleichen und sang und klanglos zu verschwinden. Stefan bemerkte ihre dezente Flucht, wollte sie schon aufhalten, doch Susanna gab ihm einen Wink, sie ziehen zu lassen.
    Jaro war es dann, der unbemerkt kontrollierte, wohin sie sich wandte, war aber zufrieden, als er sie bei Stefans Haus bemerkte. Jasmin war es nicht gewohnt, in den Mittelpunkt gestellt zu werden und wehrte sich innerlich dagegen, bei den Erzählungen ständig benannt zu werden. Zudem hatte sie sehr müde ausgesehen. Wenn man den Erzählungen Glauben schenken durfte und die geschmückte Fassung etwas kürzte, so hatte Jasmin Höchstleistung vollbracht. Vielleicht war es ganz gut, sie allein zu lassen.
    Der Indianer schickte noch ein kurzes Stoßgebet an jenes Wesen, welches über sie wachte und sie nach Kräften unterstützte. Eine unglaubliche Seele, die bei ihr blieb, und deren Verbindung so etwas Besonderes war.
    Lass sie nicht allein, Whisper.
     
    Jasmin duschte sich und war froh wieder in saubere Kleidung schlüpfen zu können. Die Erzählungen waren ihr zu direkt und indiskret geworden, und sie legte absolut keinen Wert darauf, ein eventuelles Frage und Antwortspiel zu führen.
    Im Laufe des Abenteuers hatte sie den Kids von ihrem angeblichen Unfall erzählt, ihre Vergangenheit mit ihnen geteilt. Sollten sie die Geschichte nun weitererzählen, wollte sie nicht dabei sein.
    Jasmin hatte keine Ahnung davon, dass Kino und Stefan genau das im Vorfeld unterbunden

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