Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Whisper (German Edition)

Whisper (German Edition)

Titel: Whisper (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Kien
Vom Netzwerk:
zuwarfen, zog Judith ein meterlanges Gesicht, schien stinksauer und vergaß nicht, Jasmin bitterböse mit ihren Augen zu danken. Ohne Zweifel, der Kampf war noch lange nicht ausgestanden, denn das Mädchen machte Jasmin für ihre Misere verantwortlich. Judiths Augen schworen bittere Rache.
    Susanna konnte die unausgesprochenen Worte nahezu hören, überging aber die stumme Konversation beflissentlich. Mit einem fröhlichen „Guten Morgen alle zusammen“, eröffnete sie das Frühstück und ließ alle ordentlich zugreifen. Nachdem sie und Jasmin bereits gefrühstückt hatte, blieb es Jasmin erspart, sich zu den anderen an den Tisch zu setzen, was ihr sehr gelegen kam. Sie naschte noch immer von den Pancakes und vom frisch gebackenen Brot und ertappte sich dabei, richtig Appetit zu verspüren. Schon lange hatte es nicht mehr so gut geschmeckt.
    Irgendwann erschien Bobby im Schlafanzug auf der Bildfläche, torkelte gähnend durch die Küche, grabschte nach einem Pancake und schmierte sich im Handumdrehen voll. Susanna musste Jasmin für kurze Zeit allein lassen. Ein Blick … nein, das Mädchen würde es schon schaffen.
    Jasmin schenkte Kaffee, Tee und Kakao nach, füllte den Brotkorb neu und räumte die ersten Eierschalen beiseite. Dabei huschte sie irgendwann direkt an Judith vorbei, die ihr einen harten Stoß mit dem Arm verpasste, wodurch ihr die Teekanne aus der Hand fiel. Diese knallte laut polternd zu Boden, hielt zwar, aber der Tee ergoss sich über den Fliesenboden.
    „Oh, Jasmin, das tut mir aber leid. Entschuldige bitte.“
    Es klang süßlich bitter, war gelogen, voller Ironie und … Jasmin spürte es. Sie zögerte nur kurz, sah nicht auf, zeigte keine Reaktion, sondern hob nur die Kanne auf, brachte sie in die Küche zurück, um mit einem Aufwischtuch wiederzukommen, um den Boden zu säubern. Bereitwillig schob Judith ihren Stuhl beiseite und beobachtete Jasmin, wie sie vor ihr auf allen Vieren kriechend, den ausgeschütteten Tee wegwischte. Nicht nur Kinsky beobachtete die Mimik des Mädchens, die unverschämt breit grinste, auch Stefan hätte dem Miststück am liebsten eine geknallt. Doch Jasmin kroch wie selbstverständlich auf dem Boden rum, um wieder Ordnung zu schaffen.
    „Jasmin, könntest du mir noch einen Kakao bringen?“
    Kinsky sah abermals auf. Plante dieses Luder jetzt die nächste Gemeinheit? Jasmin warf ihr auch diesmal keinen Blick zu, sondern marschierte widerstandslos in die Küche und goss heiße Milch in einen Becher. Kinsky beobachtete, wie sie den Becher mit beiden Händen hielt, und konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie doch leicht übertrieb, bei … Dieses hinterlistige Grinsen von Judith … Jasmin schwankte heran, ließ den Becher doch tatsächlich in ihrer Hand zittern, stolperte und … der gesamte Inhalt flog Judith entgegen und traf sie mitten auf der Brust. Der Becher schepperte zu Boden, hielt die Behandlung doch tatsächlich aus, sodass Jasmin in die Knie gehen konnte, um ihn aufzuheben. Fast im selben Moment schrie Judith erschrocken und entsetzt auf, wollte mit dem Stuhl nach hinten ausweichen, was aber durch Jasmins Körper verhindert wurde. Dadurch geriet Judith ins Wanken, konnte sich nicht mehr festhalten und knallte mitsamt ihrem Stuhl rücklings zwischen ein paar andere Möbelstücke.
    „Ich … verdammte Scheiße!“ Japsend kam sie irgendwie wieder hoch, griff sich an die Hüfte und rieb über ihren Ellbogen. Dabei trafen sich die Blicke der beiden Mädchen. Jasmin ließ den Kopf hängen und hielt reumütig den Becher in beiden Händen vor ihren Körper, während Judith über ihre Kleidung wischte und angeekelt die Hände schüttelte.
    „Du …!“, knurrte Judith böse, während sie ihre Finger an der Kleidung abputzte.
    Langsam hob Jasmin den Kopf, starrte sie an. Es war einer dieser eiskalten Blicke, die sie zu entsenden vermochte, und die von ihrem Aussehen noch untermauert wurden. Judith hielt dem einiges entgegen, platzte fast vor Wut.
    „Das wirst du büßen!“, warf sie ihrer Kontrahentin auf deutscher Sprache entgegen, schoss mit dem Fuß den Sessel nach hinten und verschwand aus dem Haus. Kinsky und Stefan wechselte einen schnellen Blick, wobei niemanden das zarte Kichern entging, das irgendjemand nicht zurückhalten konnte. Niemand wagte einen Kommentar zu dem Vorfall abzugeben, doch die Überraschung stand mehreren ins Gesicht geschrieben. Es stand eins zu eins. Jasmin hatte Judith doch tatsächlich eins ausgewischt. Die

Weitere Kostenlose Bücher