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Whisper (German Edition)

Whisper (German Edition)

Titel: Whisper (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Kien
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über die Tatsache, dass sie mit ihm gesprochen und sich ihm anvertraut hatte. Auf der anderen Seite war da ihre Geschichte, mit einem Inhalt, der zeigte, wie grausam die Welt sein konnte. Man hatte verlernt, einander zu achten und zu respektieren und auch zuzuhören. Vielleicht hätte sich Jasmin nicht so sehr verschlossen, wenn man ihr Whisper gelassen hätte. Doch dann hätte die ruhelos wandernde Seele dieses Pferdes niemals den Weg in sein Land und auch nie nach Six Soul gefunden, und ihm wäre Jasmin nie über den Weg gelaufen.
    Kino hätte noch eine ganze Weile so dasitzen und sie halten können, mit dem beruhigenden Gefühl im Magen, dass sie seine Nähe genauso suchte, wie er ihre, als über ihnen plötzlich ein Krächzen ertönte, welches nicht nur Jasmin gut bekannt war. Automatisch hob sie den Kopf und entdeckte die beiden Vögel, die über sie hinwegflogen, abschwenkten und Richtung Wald davonsegelten. Normalerweise hätte Jasmin auf die Tiere nicht reagiert, sie nicht mal wirklich beachtet oder überhaupt wahrgenommen, doch diesmal sagte ihr ein Gefühl, wachsam zu sein.
    „Die Raben“, bemerkte Kino leise, wobei ihm ihr sorgenvoller Blick nicht entging. „Sie …“ Er kam nicht weiter. Wie eine Sprengung zerfetzte ein Schuss die Stille und ließ beide zusammenfahren. Kino war sofort auf den Beinen und ließ seine Augen über den Wald gleiten, in der Hoffnung irgendwas zu erspähen. Doch er konnte nichts Ungewöhnliches erkennen, als noch ein zweiter Schuss die Stille zerbrach.
    „Die Wilderer“, brachte er hervor, schnappte Jasmin am Arm und zog sie hoch. „Los, wir müssen zu den Pferden. Schnell.“
    Hastig kletterten sie die Felsen wieder hinab, sprangen über kleinere Unebenheiten, wobei Kino Jasmin immer wieder stützte und dafür sorgte, dass sie nicht fiel. Nur einmal war sein Griff zu hart, wodurch sie sich nicht gegen ihn stemmen konnte und ihm direkt in die Arme fiel. Kino fing sie auf und für Bruchteile von Sekunden hing sie in seinen Armen.
    „Geht´s?“
    Jasmin nickte, rieb sich ein Handgelenk, kletterte aber weiter, als Zeichen, dass sie in Ordnung war. Gemeinsam rutschten und rannten sie den Berghang hinunter, auf dem sie zuvor nach oben marschiert waren.
    Kaum auf der Wiese angekommen, stieß Kino einen leisen Pfiff aus, auf den die beiden Pferde reagierten. Beide hoben sie ihre Köpfe, um dann im flotten Trab heranzukommen. Kino griff nach den Zügeln und warf jene Toms Jasmin zu. Schwungvoll saßen sie beide auf. Kino riss sein Pferd etwas hektisch herum und übernahm abermals die Führung.
    „Wenn wir uns beeilen, können wir vielleicht erkennen, wer hier sein Unwesen treibt“, rief er Jasmin zu. „Gegebenenfalls verjagen wir sie. Wenn du etwas siehst, sei vorsichtig, die sind bewaffnet, und …“ Kino bremste sein Pferd ein und ließ Jasmin herankommen, sah sie kurz aber sorgenvoll an. „Sollte etwas passieren, dann reite nach Six Soul zurück. Tom kennt den Weg. Nur für den Fall. Achte nicht auf mich, ich komme zurecht, ich bin hier zuhause. Kriegst du das hin?“
    Jasmin nickte zwar, trotzdem forschte er in ihren Augen. Einfach schnell ja zu sagen, war eine Sache, jemanden zurückzulassen, eine andere. Aber Jasmin war sich über den Ernst bewusst. Kino erinnerte sich daran, dass sie das Blutbad, welches die Wilderer unter den Wapitis angerichtet hatten, gesehen hatte. Bilder, die sie sich eingeprägt haben musste, und die ihr jetzt sagten, dass es gefährlich war, diesen Leuten zu begegnen.
    „Bleib dicht hinter mir“, fügte er noch hinzu und lenkte den Fuchs talwärts in jene Richtung, aus der sie gekommen waren.
    In halsbrecherischem Tempo ging es voran, aber die Pferde hatten keine Probleme damit. Sie waren unwegsames Gelände gewohnt, setzten ihre Hufe präzise und stolperten nie. Kino wagte sogar einige kleine Galopps, die aber durch Felsen, kurze Kletterpartien, zu harten Boden oder andere Hindernissen immer wieder verhindert wurden.
    Als er dichteren Wald erreichte, tauchte er wie ein Geist hinein, musste aber sein Tempo deutlich bremsen, da tief hängende Äste, dichtes Buschwerk, umgefallene Bäume und ungleichmäßig hohe Wurzeln nur Schritttempo erlaubten. Dennoch bewegte sich der junge Indianer zielsicher vorwärts, umrundete Hindernisse und schien selbst dort noch einen Weg zu finden, wenn ein Baum dem anderen glich. Ganz dichtem Buschwerk musste er ebenso ausweichen, wie zu steilen Abhängen, um die Pferde nicht in Gefahr zu bringen. Komisch,

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