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Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Titel: Whisper Island (01) - Sturmwarnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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sich. Leute gehen … jemand … wenn Tod einfach wäre … Freude Freude … strich durch die Luft zwischen ihnen. Dann durchbrachen Stimmen die Dunkelheit um sie herum, als sich zwei Männer näherten, die den Weg vom Haus herunterkamen.
    »Es tut mir so leid, Mr Quinn. Wenn ich irgendetwas …«
    Der Junge blickte in ihre Richtung und wieder zu Becca. Geh , sagte er lautlos. Jetzt. Geh. Er stieg wieder ins Auto.
    Aber Becca konnte nicht gehen, bevor sie sich Gewissheit verschafft hatte, und schon kurz darauf verrieten ihr die Worte des anderen Mannes alles, was sie wissen musste. Sie konnte hören, dass er weinte. »Nur eine Woche«, schluchzte er. »Sie hat sich nicht wohl gefühlt, aber sie dachte, sie hätte nur eine Erkältung, und das dachte ich auch. Aber dann …«
    »Sie ist nicht die Erste«, sagte der Sheriff. »Frauen und Herzinfarkt … Es fühlt sich nicht so an, wie sie sich das vorstellen. Und das wusste sie nicht.«
    »Sie war so stark, Dave.« Er fing wieder an zu weinen.
    Becca zog sich zurück. Sie kehrte zu dem Gebüsch zurück und setzte sich. Sie stützte den Kopf in die Hände und lauschte dem Geräusch des davonfahrenden Polizeiwagens. Sie hatte keine Ahnung, was sie jetzt tun sollte.
    Eine Stunde später waren alle gegangen, während Becca dasaß, nachdachte und versuchte, Laurel zu erreichen, was ihr jedoch nicht gelang. »Dieser Teilnehmer ist zurzeit nicht erreichbar«, war die Nachricht, die sie jedes Mal zu hören bekam und die bei Becca die schlimmsten Befürchtungen schürte. Am Ende hatte sie nur noch eine Hoffnung und einen Plan. Sie würde mit Carol Quinns Ehemann reden müssen.
    Becca trat hinter dem Gebüsch hervor und ließ ihr Fahrrad und ihre Sachen zurück. Sie ging auf das Haus zu, und während sie näher kam, trat Mr Quinn aus dem Haus auf die Terrasse. Sie zögerte, halb hinter dem Rhododendron versteckt. Sie konnte ihn sehen, aber er konnte sie nur bemerken, wenn er wusste, wo er hinschauen musste, und das tat er nicht. Stattdessen blickte er hinaus aufs Wasser auf der anderen Seite der Straße. Aber Becca erkannte, dass er nichts Bestimmtes betrachtete, sondern nur ins Leere stierte.
    Er zündete sich eine Zigarette an und rauchte eine Weile still vor sich hin, und Becca beobachtete ihn ebenso still. Dann drang was jetzt … sie hat nie gedacht … kein Plan zu ihr, vereinzelte Gedanken, wie Brotkrumen, die man Enten im Teich zuwarf. Aber die Gefühle, die in ihnen mitschwangen, machten sie so schwer wie Felsblöcke, die auf Becca zurollten, bis sie schließlich ins Licht trat.
    »Mr Quinn?«
    »Ja«, sagte er mit einem schweren Seufzer. »Wer bist du? Hast du dich verirrt?«
    »Ich bin Becca King«, erwiderte sie. Und dann wartete sie, dass er den Namen erkannte, dass ihm klar wurde oder ihm wieder einfiel, wer sie war, wartete auf irgendeine Reaktion. Sie hoffte, er würde sagen: »Oh ja. Das Mädchen, das Carol aufnehmen wollte, bis ihre Mom wieder zurückkommt.« Aber er sagte kein Wort. Daraus schloss Becca, dass Carol Quinn Laurels Bitte um absolute Verschwiegenheit tatsächlich mit ins Grab genommen hatte. Ihre Lippen fühlten sich steif und wund an, als sie murmelte: »Ich wollte nur … Herzliches Beileid.«
    Aber er war schon wieder tief in Gedanken versunken, von denen keiner etwas mit einem Mädchen aus San Diego zu tun hatte, das vor einem Mann auf der Flucht war, der seinen Geschäftspartner bei einem vorgetäuschten Einbruch in dessen sündhaft teures Apartment ermordet hatte.
    Becca ging zurück zu ihrem Fahrrad. Sie holte das Handy heraus und versuchte es noch einmal. Sie hörte die Worte ihrer Mutter. Die Nummer ist einprogrammiert, Schatz. Wenn du auf die Eins drückst, wirst du automatisch mit mir verbunden. Aber nur im Notfall.
    Alles, was mit Carol Quinn zu tun hatte, war zu einem Notfall geworden, dachte Becca. Sie drückte die Eins und versuchte noch einmal, Laurel zu erreichen. Sie wartete wie auf heißen Kohlen, dass sich die Verbindung aufbaute. Aber die Nachricht war wieder dieselbe. »Dieser Teilnehmer ist zurzeit nicht erreichbar, dieser Teilnehmer ist zurzeit nicht erreichbar, dieser Teilnehmer ist zurzeit nicht erreichbar.«
    Warte, sagte sie sich. Warte eine Weile. Handys hatten immer mal wieder keinen Empfang, und sie vermutete, dass dies auch in diesem Teil der Welt häufig passierte. Da waren Gebirgszüge und Gewässer und Inseln, und all das war bestimmt Grund genug, dass jemand eine Stunde lang nicht erreichbar war.
    Warte also,

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