Whitney Houston - Die Biografie
konnte. Er war so bodenständig und cool, und ich merkte irgendwann, hey, ich mag ihn. Vier Monate später sahen wir uns wieder, bei einer Show von BeBe und CeCe Winans. Anschließend gab CeCe eine Party, und wir gingen alle zusammen essen. Als wir wieder aufbrachen, kam Bobby zu mir und meinte: ‚Wenn ich dich jetzt fragen würde, ob du mit mir ausgehst, würdest du ja sagen?‘ Damals gab es jemandem, mit dem ich mich öfter traf, aber es war alles ein bisschen in der Schwebe. Deswegen sagte ich: Ja, das würde ich.‘ Und er hakte noch mal nach: ‚Wirklich?‘ Er ist so cool! Und dann sagte er: ‚Dann hole ich dich morgen um acht ab.‘ Seitdem sind wir Freunde. Unsere ganze Beziehung basiert auf Freundschaft. Wir gehen zusammen essen, wir lachen, reden und gehen dann wieder nach Hause. Wir waren nicht intim. Aber irgendwann dämmerte es uns: ‚Hey, was läuft denn wirklich?‘“ Offenbar eine ganze Menge.
Bobby Brown war nie ein Star vom gleichen Kaliber wie Whitney Houston, hatte es aber im Musikgeschäft durchaus zu Erfolg und Ansehen gebracht. Er war kaum dem Kindesalter entwachsen, als er Anfang der Achtziger mit der Teenieformation New Edition durchstartete. Ende des Jahrzehnts arbeitete er an seiner Solokarriere, und er befand sich auf dem Höhepunkt seines Ruhmes, als er Whitney kennen lernte. Seitdem ging es mit seiner Laufbahn ständig abwärts, bis er schließlich nur noch als „Whitney Houstons Ehemann“ bekannt war, aber nicht mehr für seine musikalischen Leistungen.
Bobby Brown kam als Robert Baresford Brown am 5. Februar 1969 in Roxbury, Massachusetts zur Welt, und seine ersten Schritte im Musikgeschäft machte er, als der Promoter Maurice Starr Anfang 1981 ein Teeny-Bop- und HipHop-Projekt auf die Beine stellte und die fünf Jungs New Edition nannte. Nach demselben Muster schuf Starr Jahre später ein ganz ähnliches Erfolgsprojekt, dieses Mal allerdings ausschließlich mit weißen Jugendlichen – New Kids On The Block.
Die fünf schwarzen Jungs von New Edition – Bobby Brown, Ralph Tresvant, Ricky Bell, Michael Bivens und Ronald Devoe – kamen mit zuckersüßen Balladen wie „Candy Girl“ und „Cool It Now“ beim R&B- und Teenie-Publikum sofort gut an. Bobby Brown etablierte sich als Frontmann, dementsprechend lockte ihn schnell die Aussicht auf eine Solokarriere und er verließ die Band.
Sein erstes Solo-Album King Of The Stage war eher mäßig erfolgreich und erreichte in den US-Charts nur Platz 88. Sein Zweitwerk allerdings, Don’t Be Cruel von 1988, zählte zu den Wegbereitern eines Sounds, den man „New-Jack Swing“ nannte, woran die Produktion der Hitgaranten L.A. Reid und Babyface sicherlich ihren Anteil hatte. Mit diesem neuen Sound und einem härteren Beat konnte Bobby einige Charterfolge verbuchen, darunter den Nummer-Eins-Hit „My Prerogative“ und „Every Little Step“, das bis auf Platz 3 kam. Die beiden Hit-Singles sorgten dafür, dass Don’t Be Cruel an die Spitze der Albumcharts schoss. Für kurze Zeit beherrschte Bobby die Radioprogramme und schuf eine neue R&B-Bewegung.
1989 gelang ihm mit „On Our Own“ aus dem Soundtrack zu Ghostbusters II ein weiterer Hit, der Platz 2 erreichte; in dem Film hatte er zudem einen Kurzauftritt als Türsteher. In der zweiten Jahreshälfte erschien ein Album mit Remixen seiner Hits unter dem Titel Don’t Be Cruel … Ya Know It, das in den USA Platz 9 und Platz 26 in England erreichte.
1992 war Bobby Brown schließlich nicht nur mit der amtierenden Pop-Diva Whitney Houston verheiratet, unter dem schlichten Titel Bobby erschien auch ein neues, von Babyface produziertes Album, aus dem die Hit-Single „Humpin’ Around“ ausgekoppelt wurde. Das Album schaffte es bis auf Platz 2, die Single auf Platz 3 in den Staaten. Der Nachfolge-Hit „Good Enough“ erreichte im darauf folgenden Jahr Platz 7.
Seit Ende der Achtziger war Bobby Brown jedoch bereits wegen seines Verhaltens auf und abseits der Bühne in die Schlagzeilen geraten. Die Presse stürzte sich auf jede neue Verhaftung und jede neue Gefängnisstrafe. Es dauerte nicht lange, und er war wegen seiner Konflikte mit dem Gesetz berühmter als wegen seiner Musik. Der erste Vorfall ereignete sich am 25. Januar 1989, als der neunzehnjährige Bobby festgenommen wurde, weil er bei einem Konzert im Georgia Municipal Auditorium in Columbus auf der Bühne den Geschlechtsakt simuliert hatte.
Auch stand er in dem Ruf, sehr unzuverlässig zu sein. Am 12. Januar 1990
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