Whitney Houston - Die Biografie
der zuvor gelegentlich auch als Leibarzt mit ihr gereist war. Er hatte zuvor bereits Cher, Frank Sinatra, Michael Jackson, Tom Jones und andere große Stars betreut. Ohne Groff und seine Ratschläge begann Whitney, ihre Stimme mehr und mehr zu zerstören.
Im August 2000 hatte der Enquirer wieder eine seiner Sternstunden, als Reporter herausfanden, dass „Whitney Houston und Bobby Brown einen entsetzlichen Drogenmarathon hinter sich haben, der mit einer beinahe tödlichen Crack-Überdosis für Bobby endete Am 7. August, nachdem Bobby aus Los Angeles zurückgekehrt war, bestellte das Paar eine Portion Kokain. Dann begann eine wilde Rauschnacht, bis Bobby am 8. August um drei Uhr früh zusammenbrach und bewusstlos wurde.“ Ein Augenzeuge berichtete, die Drogenorgie habe in der Küche des Hauses stattgefunden. Bobbys Herz habe schließlich viel zu schnell geschlagen, und er sei zu Boden gestürzt und habe nicht mehr atmen können.
„Eine völlig durchgedrehte Whitney rief schließlich den Notarzt“, berichtete das Blatt weiter. „Die Sanitäter mussten Bobby mit Sauerstoff wiederbeleben und legten ihm sogar einen Defibrillator auf, um seine Herztätigkeit mit Stromstößen zu normalisieren.“ So konnte ein gemütlicher Abend zuhause bei den Browns eben auch enden.
MCA veröffentlichte im September 2000 das Album Bobby Brown’s Greatest Hits – das kein Hit wurde. Für ihn bedeutete es das Ende seines Vertrags mit dem Label und das Ende seiner Karriere insgesamt. Spätestens jetzt war er lediglich deswegen berühmt, weil er Whitney Houstons Ehemann war.
Im gleichen Monat meldete sich der Bundesstaat Hawaii bei Whitney: Die Staatsanwaltschaft verlangte, dass sie dort vorstellig wurde, bevor man am 26. Oktober offiziell ein Gerichtsverfahren gegen sie eröffnete, das für sie mit tausend Dollar Bußgeld und dreißig Tagen Gefängnis enden konnte. Zudem teilte man ihr mit, dass sie festgenommen werden würde, wenn sie noch einmal einen Fuß auf den Boden des Inselstaates setzte. Für das Paar wurde es allmählich kompliziert – vermutlich hatten die beiden inzwischen eine Landkarte der USA parat, um den Überblick darüber zu behalten, wer von ihnen in welchem Staat für welches Vergehen gesucht wurde.
Allerdings gelang es Whitneys Anwälten, die Anklage aus Hawaii abzublocken. The Globe berichtete: „Die Pop-Diva willigte ein, viertausendundfünfundneunzig Dollar für örtliche Wohltätigkeitsorganisationen zu spenden, nachdem ihre Anwälte die Anklage wegen des Besitzes von Marihuana in ihrer Tasche abmildern konnten. Das bedeutet nicht, dass Whitney sich schuldig bekennt. Quellen zufolge hatte sie beschlossen, auf alle Fälle eine außergerichtliche Einigung anzustreben, als sie erfahren hatte, dass Court TV bereits plante, ihre Gerichtsverhandlung live zu übertragen.“
Im Herbst feierte John Houston mit einer üppigen Party seinen achtzigsten Geburtstag im Justin’s, einem noblen Club in Manhattan, der dem Produzenten Sean „Puffy“ Combs gehört. Doch Whitney glänzte am Ehrentag ihres Vaters wieder einmal durch Abwesenheit. „Sie ist noch immer sauer darüber, dass sich ihre Familie in ihr Leben einmischt“, erklärte ein Freund der Familie. „Sie denkt, die anderen würden glauben, sie hätte ein Drogenproblem, wollten sie in eine Reha stecken und sie und Bobby auseinanderbringen, als der im Knast war.“
Schließlich wurde bei der Feier eine zweistöckige, samtrote Torte hereingetragen, auf der in Zuckergussschrift zu lesen war: „Für den besten aller Väter, Dad, alles Liebe, Whitney.“ Normalerweise war es Whitney, die „Happy Birthday“ für ihren Vater sang, aber dieses Mal musste ihr Bruder Gary für sie einspringen. Und obwohl Whitney gar nicht zugegen war, kreuzte gegen ein Uhr morgens Bobby Brown auf, der offenbar eine offene Bar gewittert hatte. Augenzeugen berichteten: „Als Bobby hereinkam, breitete sich Totenstille aus. Man hätte die Spannung mit einem Messer schneiden können.“
Schon bald wurde die Sorge um Whitneys Gesundheit immer größer. Am 16. Oktober 2000 tauchten Bobby und Whitney in Washington bei einer religiösen Versammlung auf, dem so genannten Million Family March, bei dem über 400.000 Menschen zusammenkamen, um für Werte wie Ehe und Familie einzutreten und die religiöse Einigkeit zu beschwören. Andere Demonstrationsteilnehmer waren erschüttert, als sie Whitney sahen. „Sie scheint geradezu zu schwinden. Die Knochen ihrer Arme und Beine zeichnen sich
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