Whitney Houston - Die Biografie
gehasst. Er hielt seinen Schwiegersohn für die Wurzel alle Probleme, die Whitney hatte.“ Eine recht nahe liegende Einschätzung.
The Star zitierte einen Beobachter: „Johns Tod hat Whitney sehr mitgenommen. Von Bobby kann man das nicht gerade sagen, der ist froh, dass der Alte nicht mehr da ist.“
Whitney nahm an der Totenwache teil, die am 6. Februar im Beerdigungsinstitut Whigham stattfand, aber bei der Trauerfeier am nächsten Tag in der St. James A.M.E. Church war sie nicht zugegen. „Sie war zu erschüttert, um die Beerdigung zu überstehen“, sagte ein Bekannter. „Sie war völlig fertig. Am Boden zerstört. Sie erzählte völlig unzusammenhängendes Zeug.“
Ihr Vater war nun tot, und ihre Karriere lag ebenfalls in den letzten Zügen. Whitneys einzige Engagements waren Gastauftritte bei Fernseh-Specials und Preisverleihungen. Da keine Tour geplant war, um das gefloppte Album Just Whitney zu promoten, floss nun kein Geld mehr in die Kassen. Damit ihr weitere Summen aus ihrem Plattenvertrag ausgezahlt wurden, musste sie neues Material einspielen. Und so entstand die Idee für ein Weihnachtsalbum. Dabei handelte es sich um ein weitgehend risikofreies Unterfangen, denn bei einer solchen Platte bestand nicht der Druck, einen Hit abzuliefern. Weihnachtsalben verkauften in den USA meist nur 500.000 Stück, und von daher waren die Erwartungen an solche Projekte nicht besonders hoch.
Im April 2003 reisten Whitney und Bobby nach Miami, um bei der Verleihung der Haitian Music Awards zugegen zu sein. Sie übernachteten im Hyatt Regency in der Innenstadt. Und prompt ereignete sich ein weiterer peinlicher Vorfall.
Ein Hotelmitarbeiter berichtete: „Sie kamen gegen halb fünf am Nachmittag an. Bobby genehmigte sich in der Bar ein paar Wodkas, die er mit Bier herunterspülte. Whitney schlürfte einen White Russian. Sie gingen zur Preisverleihung und kamen so gegen halb zwei Uhr morgens zurück.“ Im Hotel stießen sie auf einige Feuerwehrmänner, die bereits eine Menge getrunken hatten und Bobby nun aufzogen: „Hey Bobby, spendier‘ uns doch ein paar Drinks. Du bist doch Millionär, Mann!“ Als Brown zurückbrüllte, er würde ihnen allenfalls ein Mineralwasser ausgeben, bestellten sich die sechs Herren Cocktails und ließen sie auf seine Rechnung setzen, und das führte zu einer lautstarken Auseinandersetzung. Der Mitarbeiter fuhr fort: „Je lauter Bobby wurde, desto mehr winkten die Feuerwehrleute zu ihm hinüber und hüpften auf und ab. Sie fanden es köstlich, dass er sich so herrlich provozieren ließ. Ein Typ imitierte Whitney, indem er sich zwei Gläser an die Ohren hielt, damit sie wie überdimensionale Ohrringe aussahen. Ein anderer schrie: ‚Euch kennt doch keiner mehr!‘ Die Situation eskalierte. Bobby wollte alles ‚draußen klären‘. Ich stand gerade im Begriff, die Polizei zu rufen, als die Feuerwehrleute abzogen.“ Bobby zahlte anschließend seine und Whitneys mit fünfhundert Dollar auch nicht gerade niedrige Barrechnung und ging ebenfalls.
Ein Augenzeuge meinte dazu: „Es war lächerlich. Die Leute machen sich jetzt schon öffentlich über sie lustig.“
Die Presse stürzte sich nur zu gern auf die gestrauchelte Diva. In einem gehässigen Artikel schrieb Ernest Hardy im LA Weekly , dass die Drag Queens der Westküste inzwischen in der Rolle der Whitney unterhaltsamer seien als das Original. Hardy beschrieb einen dieser „Whitney-Auftritte“: Die Drag Queen presste bei ihrer Whitney-Imitation „ihre Augenlider zusammen, als würde ihr das Nachdenken Schmerzen bereiten, zitterte leicht auf den hohen Absätzen und sah dann mit glasigem Blick um sich, während sie gleichzeitig bei den Lippenbewegungen zum Playback absichtlich ihre Einsätze verpasste.“ Das war der Eindruck, den die Öffentlichkeit allmählich von der Sängerin hatte. Ein wenig schmeichelhaftes Bild.
Am 22. Mai 2003 war Whitney unter den Stars, die für die neueste Ausgabe der VH1-Serie Divas eingeladen worden waren, die diesmal unter dem Motto Diva Duets stand. Mit von der Partie waren außerdem Queen Latifah, Chaka Khan, Mary J. Blige, Celine Dion, Shania Twain, Lisa Marie Presley, Pat Benatar, Beyoncé, Jewel und Ashanti. Sharon Osbourne führte gemeinsam mit Queen Latifah durch die Sendung. Whitney war für ein Duett mit Bobby Brown und einen Solo-Song eingeplant.
Als Whitney und Bobby am Tag vor der Sendung in Las Vegas ankamen, waren beide in bester Partystimmung. Sie checkten am 21. Mai im eleganten
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