Whitney Houston - Die Biografie
Anraten seines Rechtsanwalts stellte sich Bobby Brown am Freitag, den 17. Januar 2003, und meldete sich im Gefängnis von DeKalb County. Nachdem er dort drei Tage seiner achttägigen Gefängnisstrafe verbüßt hatte, wurde er ins nahe gelegene Grady Memorial Hospital überstellt, aufgrund von Beschwerden, über die nichts Genaueres bekannt wurde. Schließlich wurde er wegen guter Führung vorzeitig entlassen. Allerdings musste er eine Geldstrafe von zweitausendsechshundert Dollar zahlen und zweihundertundvierzig Stunden gemeinnütziger Arbeit ableisten.
Außerdem sollte er sich nun zwei weitere Jahre an diese Auflagen halten. Er durfte ein Jahr lang kein Auto fahren, und er war verpflichtet, sich wegen seiner Drogenprobleme in Behandlung zu begeben. Davon abgesehen liefen aufgrund seiner Festnahme im November 2002 noch weitere Verfahren gegen ihn, unter anderem wegen Geschwindigkeitsüberschreitung, des Besitzes von Haschisch und des Führens eines unversicherten Fahrzeugs ohne Führerschein. Bobbys Probleme mit dem Gesetz schienen kein Ende zu nehmen. Ganz gleich, wie viele Tage er in Haft verbrachte, er verstieß immer wieder gegen Bewährungsauflagen und machte sich derselben Vergehen schuldig.
Dazu kam, dass in Whitneys Leben einige grundlegende Änderungen unvermeidlich wurden. Als offiziell feststand, dass ihr neues Album Just Whitney verkaufstechnisch ein Riesenflop gewesen war, schwanden alle Hoffnungen auf den Erhalt von Tantiemen – eine bittere Entwicklung, denn schließlich hing ihre gesamte Familie finanziell von ihr ab. 2003 musste sie einschneidende Maßnahmen ergreifen: Ihr blieb nichts anderes übrig, als den Familienmitgliedern, die auf ihrer Gehaltsliste standen, zu erklären, dass es von nun an weniger Geld geben würde. The Globe berichtete: „Quellen zufolge hat die millionenschwere Sängerin die Einkünfte ihrer Mutter Cissy mehr als halbiert – von stolzen tausendsechshundert auf nur noch fünfhundertfünfzig Dollar pro Woche. Ebenso erging es ihren Brüdern Michael und Gary und auch ihrer Schwägerin Donna, die ihre Firma Nippy Inc. leitet.“ Bezüglich des immer noch ausstehenden Rechtsstreits mit ihrem Vater zitierte der National Enquirer eine entschlossene Whitney: „Er wird nie und nimmer hundert Millionen Dollar aus mir rauspressen.“
Arista veröffentlichte unbeirrt weitere Singles aus Just Whitney , in der Hoffnung, dass es sich beim Scheitern von „Whatchulookinat?“ um ein Einzelphänomen gehandelt haben mochte. Wie sich schnell herausstellte, war das nicht der Fall. Die folgenden Singles, „One Of These Days“ und „Make It On My Own“, erreichten nicht einmal die Top Forty. Das ganze Album schien ein einziger, sündhaft teurer Fehlschlag zu sein.
Nun, da John Houston todkrank in der Klinik lag, erfuhr Whitney zu ihrem Schrecken, dass der Prozess, den er angestrengt hatte, auch dann weitergeführt würde, wenn ihr Vater starb. Philip Levitan, der Anwalt ihres Vaters, erklärte: „Seine Rechtsnachfolger können die Angelegenheit weiter verfolgen. Es gibt noch andere Leute, die in der Lage sind, die Fakten zu schildern und zu bezeugen.“
Die Presse erfuhr schließlich, dass Whitney ihren Vater zumindest einmal im Krankenhaus besucht hatte. John, der an den Folgen einer schweren Diabetes litt, erklärte: „Mir geht es überhaupt nicht gut. Aber die Ärzte tun, was sie können.“
The Star druckte schließlich das letzte Interview, das John Houston je gab. „Whitney wird immer meine Tochter bleiben, und was immer auch geschieht, ich werde sie immer lieben. Bei dem Prozess handelt es sich um eine geschäftliche Angelegenheit, und ich bin überzeugt, Whitney hätte längst bezahlt, wenn Bobby Brown nicht wäre. Er ist ein nichtsnutziger Versager, der einen Keil zwischen mich und meine Tochter getrieben hat. Ich habe ihm niemals vertraut.“
Am 2. Februar 2003, als John Houstons Ende nahte, war Whitney nirgendwo aufzutreiben. Ein enger Freund sagte gegenüber The Star : „John hätte Whitney so gern bei sich gehabt. Er wollte ihr unbedingt sagen, dass er sie immer noch liebte. Er wusste, dass er bald abtreten musste, und wollte sich von ihr verabschieden.“ Gerüchteweise lauteten seine letzten Worte: „Sagt Whitney, dass ich ihr vergebe.“
Aus dem Umfeld des Paares verlautete, Whitney sei vom Tod ihres Vaters schwer erschüttert gewesen, während Bobby Brown sich eher erleichtert gezeigt habe. Ein Freund der Familie bestätigte: „John hat Bobby abgrundtief
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