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Wicked - Die Hexen von Oz

Wicked - Die Hexen von Oz

Titel: Wicked - Die Hexen von Oz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Maguire
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wie …«
    Glinda hörte kein Geräusch, höchstens das der heißen Luft, die von den Flammen in das kalte Dunkel zwischen den Deckenbalken aufstieg. Oder war es das Rascheln seidener Gewänder? War der Zauberer im Anmarsch? Sie blickte hierhin und dorthin. Nein – es war ein Rauschen, eine Art Zischen, wie es Speckschnitten in der Pfanne machten. Mit einem Mal bogen sich alle Kerzenflammen in einem säuerlichen Luftzug, der aus der Richtung des Throns kam.
    Dicke Regentropfen trommelten auf das Thronpodest ein, und eine Salve künstlichen Donners erscholl, die mehr nach scheppernden Kochtöpfen als nach Pauken klang. Auf dem Thron erschien eine Art Gerippe zuckender Lichter. Blitz, dachte Glinda zuerst, doch dann erkannte sie, dass es tatsächlich leuchtende Knochen waren, die zu einer ungefähr menschen- oder wenigstens säugerähnlichen Form verbunden worden waren. Der Brustkasten klappte auf wie zwei vielfingerige Hände, und eine Stimme sprach im Gewitter, nicht aus dem Schädel, sondern aus dem dunklen Auge des Sturms, dort wo das Herz der blitzenden Kreatur sein musste, im Tabernakel des Brustkastens.
    Â»Ich bin Oz, der Große und Schreckliche«, sagte die Stimme, und dazu fegte ein neuer Gewitterstoß durch den Raum. »Wer seid ihr?«
    Glinda blickte auf Elphaba. »Los, Elphie!«, sagte sie und stupste sie. Aber Elphaba sah zu Tode erschrocken aus. Natürlich, der Regen. Sie hatte ja diese Wasserphobie.
    Â»Weeer seiiiid iiiiihr?«, brüllte das Ding, der Zauberer von Oz oder was es war.
    Â»Elphie«, zischte Glinda, doch die reagierte nicht. »Du alte Flasche, erst groß reden und dann –« Sie fasste sich selbst ein Herz. »Ich bin Glinda aus Frottika, wenn’s recht ist, Euer Hoheit, und stamme mütterlicherseits von den Arduennas zu Hochborn ab, und dies, wenn’s recht ist, ist Elphaba, die Thropp dritten Gliedes aus Nestenhartung. Wenn’s recht ist.«
    Â»Und wenn es nicht recht ist?«, sagte der Zauberer.
    Â»Also echt, wie kindisch«, murmelte Glinda vor sich hin. »Elphie, komm schon, ich kann nicht erklären, warum wir hier sind!«
    Aber die banale Bemerkung des Zauberers schien Elphaba aus ihrer ängstlichen Starre zu reißen. Sie blieb zwar am Rand des Raumes stehen und ergriff Glindas Hand, raffte sich aber auf zu sagen: »Wir sind Studentinnen von Madame Akaber am Grattler-Kolleg in Shiz, Euer Hoheit, und wir verfügen über hochwichtige Informationen.«
    Â»Tatsächlich?«, sagte Glinda. »Nett, dass ich das auch mal erfahre.«
    Der lokale Regen ließ etwas nach, doch der Raum blieb weiter dunkel. »Madame Akaber, die Mutter der Paradoxien«, sagte der Zauberer. »Hochwichtige Informationen von ihr?«
    Â»Nein«, sagte Elphaba. »Das heißt, wir sind nicht befugt, über das, was wir hören, zu urteilen. Klatsch ist unzuverlässig, aber –«
    Â»Klatsch ist aufschlussreich«, widersprach der Zauberer. »Er sagt einem, woher der Wind weht.« Der Wind wehte daraufhin in die Richtung der Mädchen, und Elphaba sprang zurück, um nicht nassgespritzt zu werden. »Nur zu, ihr Mädchen, erzählt mir Klatsch.«
    Â»Nein«, sagte Elphaba. »Wir sind wegen wichtigerer Dinge hier.«
    Â»Elphie!«, rief Glinda aus. »Willst du, dass wir ins Gefängnis kommen?«
    Â»Was maßt du dir an zu entscheiden, was wichtige Dinge sind?«, herrschte der Zauberer sie an.
    Â»Ich halte die Augen offen«, sagte Elphaba. »Wir sind nicht hier, weil Sie uns als Klatschzuträger herbestellt hätten. Wir sind mit einem eigenen Anliegen gekommen.«
    Â»Woher willst du wissen, dass ich euch nicht herbestellt habe?«
    Das wussten sie in der Tat nicht, zumal nach dem, was ihnen beim Tee bei Madame Akaber widerfahren war. »Beherrsche dich, Elphie!«, flüsterte Glinda. »Du machst ihn wütend.«
    Â»Na und?«, sagte Elphaba. »Ich bin selber wütend.« Sie ergriff wieder das Wort. »Ich habe Neuigkeiten über den Mord an einem großen Wissenschaftler und großen Denker, Euer Hoheit. Ich habe Neuigkeiten von wichtigen Entdeckungen, die er gemacht hat, und von ihrer Unterdrückung. Mir liegt viel daran, dass Gerechtigkeit geschieht, und Ihnen auch, das weiß ich, deshalb werden die erstaunlichen Enthüllungen Doktor Dillamonds Ihnen helfen, Ihr Urteil über die Rechte der Tiere zu

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