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Wicked - Die Hexen von Oz

Wicked - Die Hexen von Oz

Titel: Wicked - Die Hexen von Oz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Maguire
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Situation nicht einschätzen, aber er war gefesselt. Er merkte, dass seine Hand flach an der Fensterscheibe lag. Weil die Bären sich nicht erhoben und mit in die Reihe gestellt hatten, nahm der Soldat seinen Knüppel und ließ ihn auf dem Schädel des Kleinen niedergehen. Ein Ruck ging durch Fiyeros Körper. Er stieß seine Tasse um, und sie zerbrach auf dem gelbbraunen fischgrätgemusterten Eichenparkett in tausend Scherben.
    Der Besitzer kam hinter einer grünbespannten Tür hervorgeeilt, schnalzte bedauernd mit der Zunge und zog die Vorhänge zu, doch im letzten Moment sah Fiyero noch etwas anderes. Während erschaudernd zurückzuckte, als ob er noch nie im Tausendjährigen Grasland gejagt und getötet hätte, ging sein Blick nach oben und traf auf die blassen Gesichter von zwei oder drei Dutzend blonden Schulkindern in den oberen Fenstern der Schule, die gebannt und offenen Mundes die Szene auf ihrem Pausenhof begafften.
    Â»Die nehmen keine Rücksicht auf Nachbarn, die ein Geschäft haben und Rechnungen bezahlen und eine Familie ernähren müssen«, schimpfte der Besitzer. »Dieses Theater müssen Sie wirklich nicht mit ansehen, wenn Sie nur in Ruhe Ihren Kaffee trinken wollen, mein Herr.«
    Â»Der Schaden an Ihrem Wintergarten«, sagte Fiyero. »Das war jemand, der durch Ihre Mauer in diesen Hof einbrechen und die Leute herausholen wollte.«
    Â»So etwas sollten Sie nicht einmal denken!«, zischte der Besitzer mit leiser Stimme. »In diesem Raum sind noch mehr Ohren als Ihre und meine. Woher soll ich wissen, wer hier was und warum gemacht hat? Ich bin ein rechtschaffener Bürger und kümmere mich um meine eigenen Angelegenheiten.«
    Fiyero verzichtete auf eine neue Tasse Kirschschokolade zum Ersatz. Von der Bärenmutter waren laute Schreie zu hören, dann trat draußen hinter den schweren Damastvorhängen Schweigen ein. War es Zufall, dass ich das gesehen habe?, fragte sich Fiyero und betrachtete den Cafébesitzer auf einmal mit neuen Augen. Oder ist es so, dass die Welt sich dir enthüllt, wieder und wieder, sobald du bereit bist, wirklich hinzuschauen?
    Er wollte Elphie erzählen, was er gesehen hatte, doch aus Gründen, die er nicht benennen konnte, tat er es nicht. Im Spiel ihrer gegenseitigen Zuneigung, spürte er, brauchte sie so etwas wie eine eigene Identität, die von seiner verschieden war. Wenn er auf ihre Seite überlief, konnte sie das zurückstoßen. Er wollte es nicht darauf ankommen lassen. Doch die Erinnerung an den kleinen Bären verfolgte ihn. Er war noch leidenschaftlicher mit Elphie, um ihr eine tiefere Verbundenheit mitzuteilen, ohne sie aussprechen zu müssen.
    Er bemerkte auch, dass sie sich sexuell freier verhielt, wenn sie aufgeregt war. Mit der Zeit konnte er voraussagen, wann sie sagen würde: »Erst nächste Woche wieder.« Sie wirkte dann hemmungsloser, lüsterner, als bräuchte sie eine Reinigungsübung, bevor sie ein paar Tage verschwand. Eines Morgens, als er gerade von der Katze etwas Milch für seinen Kaffee stibitzte, rieb sie sich mit leicht schmerzverzogenem Gesicht die empfindliche Haut mit Öl ein und sagte über die glänzende grüne Schulter: »Zwei Wochen, mein Lieber. Mein Schmusekater, wie mein Vater sagen würde. Ich brauche jetzt vierzehn Tage für mich allein.«
    Wie ein Stich durchzuckte ihn die Befürchtung, dass sie ihn verlassen wollte. Auf diese Weise hätte sie vierzehn Tage Vorsprung. »Nein!«, sagte er. »Das geht nicht, Fae-Fae. Das ist nicht in Ordnung, es ist zu lange.«
    Â»Wir brauchen die Zeit.« Erklärend fügte sie hinzu: »Nicht du und ich, meine ich, sondern wir anderen. Ich kann dir natürlich nicht sagen, was wir vorhaben, aber die letzten Pläne für die Herbstaktion nehmen Gestalt an. Es wird etwas geschehen – mehr kann ich nicht sagen –, und ich muss jederzeit für das Netzwerk einsatzbereit sein.«
    Â»Ein Putsch?«, fragte er. »Ein Attentat? Eine Bombe? Eine Entführung? Was? Nur die Art der Aktion, nichts Konkretes. Was?«
    Â»Abgesehen davon, dass ich dir das nicht verraten dürfte«, sagte sie, »weiß ich es selbst nicht. Ich bekomme lediglich meinen kleinen Teil gesagt und führe den aus. Ich weiß nur, dass es ein kompliziertes Manöver mit vielen eng verzahnten Elementen wird.«
    Â»Bist du der Pfeil?«, fragte er. »Bist du

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