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Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung

Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung

Titel: Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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hellen Flammen.
    Verdammt. Er würde dort vorbeifahren müssen. Einfach nur vorbeifahren. Er würde nicht klingeln. Einfach nur sicher gehen, dass alles in Ordnung war, dann würde er weiterfahren nach Queens.
    Er nahm die direkte Strecke durch das Hafenviertel, wurde aber aufgehalten, weil der Verkehr durch eine Straßensperrung aufgrund eines Feuers an der Tremont Street aufgehalten wurde.
    Er schloss sich den Gaffern an, um zu sehen, was da oben auf dem Hügel brannte. Was es auch war, es schien in der Nähe der katholischen Kirche zu sein. Ihm kam ein entsetzlicher Gedanke – vielleicht war das brennende Gebäude sogar die Kirche selbst. Er hatte an diesem Morgen dort noch die Messe gelesen.
    Er überlegte, den Wagen abzustellen und die Anhöhe hochzulaufen, um nachzusehen. Wenn es die Kirche war, die da brannte, konnte er Pfarrer Rowley vielleicht helfen. Aber der Anblick des Qualms verstärkte seine Bedenken über Carols Sicherheit nur noch. Er gab Gas und steuerte auf den Shore Drive zu.
    Er seufzte erleichtert, als er feststellte, dass auf der Straße vor der Villa keine Löschfahrzeuge standen und die Luft über dem Dach nicht durch Rauch getrübt wurde.
    Aber in der Auffahrt hinter dem Tor standen lauter Autos.
    Irgendetwas daran störte ihn. Er wendete weiter unten an der Straße und fuhr noch einmal langsam an dem Anwesen vorbei.
    Es standen ein gutes halbes Dutzend Wagen in der Auffahrt – J. Carroll, Emmas und Jonahs Wagen und andere, die er nicht kannte. Neugierig geworden fuhr er an den Straßenrand und ging zum Tor. Vielleicht sollte er einfach klingeln und fragen, ob er seine Sonnenbrille dort vergessen hatte. Es wusste ja niemand, dass die im Handschuhfach seines Wagens lag.
    Er war auf halbem Weg die Auffahrt hoch, als er Carol schreien hörte. Er begann zu rennen.
     
    12.
     
    Emma genoss die Qual im Gesicht dieses Miststücks von Nevins, als Carol aufschrie. Sie würde noch viel schlimmere Schmerzen leiden, wenn Emma sie zu fassen bekam.
    Sie spürte, wie ihre Backenzähne aufeinander mahlten, als die beiden Männer sie auf den Stuhl neben Jonah drückten und Anstalten machten, sie zu fesseln. Sie war in ihrem ganzen Leben noch nie so wütend gewesen. Es war schon fast Wahnsinn. Sie war sich sogar sicher, wenn sie jemals freikommen und Grace in die Finger bekommen sollte, dann würde sie den letzten Rest Vernunft verlieren. Die letzen Bollwerke der Zivilisation würden wegbrechen und sie würde zu einem tobenden, rasenden Tier.
    Ein Teil von ihr schreckte vor der Intensität ihrer mörderischen Gelüste zurück und wollte sie in ihrem Innern verborgen halten, aber ein anderer Teil hungerte danach, diese wilde Bestie freizusetzen.
    Sie beobachtete, wie Grace sich mit irgendeiner wachsweichen Erklärung Carol gegenüber herauszureden versuchte. Dann kam es zu einem Gerangel an der Haustür, die von Emma nicht einsehbar war, ein Mann rief Carols Namen. Plötzlich stürmte dieser Freund von Carol, Pater Ryan, in den Salon.
    »Carol!«, stieß er hervor. »Geht es dir –«
    Seine Stimme verebbte, als die Szene vor ihm sich in seinen Kopf brannte. Und jeder, der Mönch eingeschlossen, starrte zu ihm hin, gebannt durch den Priesterkragen.
    »Bill, Gott sei Dank, dass du da bist«, rief Carol.
    »Ich bin Pater Ryan«, sagte er. Emma bemerkte, wie seine erstaunten Augen Jonah erfassten, der an einen Stuhl gefesselt war, und sie, der das bevorstand. »Was, im Namen des Herrn, geht hier vor?«
    »Wie passend formuliert, Herr Jesuit«, sagte der Mann namens Martin, »denn genau darum geht es: Wir sind hier im Namen des Herrn.«
    Bill starrte Martin an. »Sie waren letzte Woche schon hier.«
    »Das ist wahr.«
    »Sie sind alle wahnsinnig!«
    »Bitte! Bitte!«, sagte der Mönch, warf seine Kapuze zurück und trat vor.
    Aus irgendeinem Grund schockierte Emma die glänzende Kopfhaut seiner Tonsur. Sie versuchte, seinen Akzent unterzubringen, als er sich Pater Ryan entgegenstellte.
    »Wer sind Sie?«, fragte der Jesuit.
    »Ich bin Bruder Robert aus dem Kloster von Aiguebelle. Bitte, Pater, Sie müssen von hier weggehen. Sie müssen mir als einem ebenfalls ordinierten Glaubensbruder vertrauen, dass wir hier sind, um das Werk des Herrn zu tun.«
    »Seit wann ist es der Wille des Herrn, Menschen an Stühle zu fesseln?«, fragte der junge Priester sarkastisch. »Das Spiel ist vorbei. Es ist Zeit, dass ihr euch vom Acker macht. Verschwindet von hier, bevor ich die Polizei rufe!«
    »Menschliche Gesetze haben

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