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Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung

Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung

Titel: Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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und ihm mit voller Wucht in die Weichteile trat. Der Junkie heulte vor Schmerz auf, dann brach die Hölle los.
     
    9.
     
    Die Wirkung der genossenen Biere hatte nachgelassen, je bedrohlicher sich diese Begegnung mit den Halbstarken gestaltete. Jims Kopf war wieder klar, als er ihrem grinsenden Sprecher das Knie zwischen die Beine rammte. Er hatte erwartet, das alte Vergnügen dabei zu empfinden, aber dem war nicht so. Die Sorge um Carol überschattete alles andere.
    In der Dunkelheit sah er verschwommen, wie der Kerl links von ihm etwas aus der Tasche zog. Als es zu einem schmalen silbrigen Objekt von ungefähr einem Meter Länge auseinanderschnellte, erkannte er es als die Antenne eines Autoradios, eine wirklich gefährliche Waffe, wenn man den Knauf am oberen Ende entfernte. Er durfte keine Sekunde zögern und musste auf kurze Distanz gehen, sonst würde der Junge ihm das Ding durch das Gesicht ziehen.
    Jim duckte sich und griff an, rammte dem Kerl seine Schulter in den Solarplexus und knallte ihn damit gegen eine Hauswand. Das war fast wie Football. Aber diese Kerle meinten es bitterernst.
    Hinter ihm schrie Carol. Er rief Bill zu: »Schaff sie zum Auto!«
    Das war das Wichtigste überhaupt: Carol durfte nichts passieren.
    Dann prallte jemand oder etwas hart von der Seite gegen seinen Schädel und für einen Augenblick sah er bunte Lichter, aber er blieb bei Bewusstsein. Mit der Faust hieb er nach dem Ausgangsort des Schlages und hörte jemanden grunzen. Eine andere Gestalt sprang auf seinen Rücken und er ging in die Knie. Eine grellweiße Todesangst kreischte seinem Unterbewusstsein zu, dass er hier in dieser namenlosen Straße zu Tode geprügelt werden würde, aber er hörte sie kaum. Er war stocksauer und er war fuchsteufelswild und er wusste, auch wenn er seinen Körper seit seinen Footballtagen vernachlässigt hatte, so war er immer noch in besserer körperlicher Verfassung als irgendeines dieser Arschlöcher, und ein paar von ihnen würden es bitter bereuen, sich mit ihm eingelassen zu haben.
    Er schüttelte den Kerl von seinem Rücken und rollte sich gerade noch rechtzeitig ab, um zu sehen, wie jemand mit einer kurzen schweren Stahlkette nach seinem Kopf zielte.
     
    10.
     
    Bill war einen Augenblick wie gelähmt bei dem plötzlichen Chaos um ihn herum. Die ganze Bande stürzte sich auf Jim und er und Carol schienen vergessen. Carol kreischte und wollte sich in das Gemenge stürzen, um Jim zu Hilfe zu kommen, aber Bill hielt sie fest und lenkte sie stattdessen auf die Straße zu, zu ihrem Wagen.
    Er war hin- und hergerissen zwischen dem Bedürfnis, sie in Sicherheit zu bringen und dem, Jim zu helfen. Er wollte nicht von ihrer Seite weichen, aber Jim konnte gegen so viele Angreifer nicht sehr lange bestehen.
    »Steig ein und lass den Motor an!«, befahl er ihr und gab ihr einen Schubs auf den Wagen zu. »Ich hole Jim.«
    Das ist nun wirklich nicht mein Metier, dachte er, als er sich dem Kampf zuwandte.
    Er war ein Mann Gottes, ein Mann des Friedens. Er wurde nicht in Schlägereien verwickelt. Er marschierte in Protestmärschen mit, na schön. Aber er prügelte sich nicht.
    Dann sah er die glänzenden Glieder einer doppelt gefassten vernickelten Stahlkette, die von einem Arm gehalten wurde, der gerade über dem Gewühl von Körpern Schwung holte. Er stürmte vor. Er ergriff die Kette auf ihrem Weg nach unten, riss den Mann, der sie hielt, herum und rammte ihm die Faust ins Gesicht.
    Gott vergib mir, aber das war ein echt gutes Gefühl!
    Dann war Jim wieder auf den Beinen und sie standen Rücken an Rücken. In einer kurzen Atempause fragte Jim: »Carol geht es gut?«
    »Sie kommt gleich mit dem Wagen.«
    Hoffentlich!
    Dann griff die Bande wieder an.
     
    11.
     
    Was soll ich nur tun?, dachte Carol panisch, als sie in ihrer Handtasche nach den Autoschlüsseln tastete.
    Was war besser? Hilfe zu holen oder mit dem Wagen in die Straße fahren und die Szenerie mit J. Carrolls Fernlicht auszuleuchten? Vielleicht würden Licht und Dauerhupen diese Kanaillen vertreiben.
    Die Handtasche wurde ihr entrissen.
    »Die nehme ich, Baby.«
    Carol schrie verängstigt auf und drehte sich um. Ein Jugendlicher mit struppigen Haaren stand neben ihr. Vom Ende des Blocks schien genug Licht herüber, um das hämische Grinsen unter der dreckigen Wollmütze zu offenbaren. Sie streckte die Hand nach der Tasche aus.
    »Gib das wieder her!«
    Er ließ seine Beute auf die Kühlerhaube des Wagens fallen und griff nach ihr. Grob

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