Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung

Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung

Titel: Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
schleuderte er sie herum, drückte ihr mit einem Arm den Hals zu und zerrte sie an sich. Durch den Mantel fühlte sie, wie seine Hände über ihre Brüste strichen.
    »Das wird dir Spaß machen!«, flüsterte er. »Ich werde dich in alle Löcher ficken und du wirst vor Lust schreien. «
    Carol wehrte sich heftig, versuchte ihm gegen das Schienbein zu treten und sich zu befreien, aber er war kräftiger als er aussah. Er versuchte, sie zwischen zwei Autos zu zerren.
    »Baby, wenn ich mit dir fertig bin, dann bettelst du um mehr. Du wirst …«
    Carol hörte ein dumpfes Klatsch!, und spürte, wie ihr Peiniger zuckte, dann erstarrte und sie losließ. Sie warf sich nach vorn und blickte gerade noch rechtzeitig zurück, um zu sehen, wie er mit dem Gesicht voran auf den Asphalt aufschlug. In dem trüben Licht sah sie eine tiefe Delle in seinem Hinterkopf. Unter seiner Wollmütze sickerte Blut hervor.
    Über die Dächer der parkenden Autos hinweg sah sie, wie eine große dunkle Gestalt auf den Ort der Schlägerei zurannte.
     
    12.
     
    Jim rang verzweifelt nach Luft. Er lag bewegungsunfähig auf der Seite. Jemand hatte ihm die Kette um den Hals geschlungen und zog sie immer enger zusammen, während ein anderer ihm in den Bauch trat.
    Er wusste, er würde sterben. Er hatte es einfach nicht mehr drauf. Die unkontrollierte Grausamkeit von früher, vor der Halbstarke wie die hier wimmernd Reißaus genommen hätten, war verschwunden. Sie war gerade dann nicht mehr da, als er sie am dringendsten brauchte.
    Wo war Bill? War er auch zu Boden gegangen? Hoffentlich war wenigstens Carol entkommen. Vielleicht gelang es ihr, einen Streifenwagen anzuhalten und Hilfe zu holen. Vielleicht …
    Er wehrte sich mit dem Rest seiner Kräfte. Wenn er doch nur Luft bekäme! Nur ein Atemzug und er würde noch etwas durchhalten. Nur einmal Luft holen!
    Plötzlich verlor die Kette um seinen Hals ihre Spannung. Er schnappte röchelnd nach Luft und sah auf. Der Kerl, der auf ihn eingetreten hatte, hatte innegehalten und starrte über Jim hinweg. In diesem Moment sauste etwas von links heran und traf den Kerl mit einer solchen Wucht seitlich am Kopf, dass er von den Füßen gerissen wurde.
    Warme, nasse Klümpchen spritzten auf ihn herab. Jim brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, dass es sich um Hirnmasse handelte.
    Er warf sich herum und sah zwei andere aus der Gang, die hinter ihm auf dem Gehweg lagen. Einer rührte sich nicht; ein Stück Kette rasselte leise im zuckenden Griff des anderen.
    Er hörte ein fleischiges Klatschen und sah eine hoch gewachsene dunkle Gestalt, die etwas gegen den Kopf eines der Kerle sausen ließ, die auf Bill einschlugen. Der Junkie brach reglos zusammen.
    Der letzte Halbstarke ergriff die Flucht und die schwarze Gestalt rannte hinter ihm her.
    Jim rappelte sich auf und stolperte zu Bill hinüber.
    »Alles in Ordnung?«
    »Mein Gott!«, keuchte der Priester. »Was ist passiert?«
    »Jim!« Carol rannte herbei und warf sich in Jims Arme. »Geht es dir gut?«
    »Ich schätze schon. Bill? Bist du noch bei uns?«
    Bill hatte sich aufgerichtet, schwankte aber. Jim konnte sein Gesicht nicht sehen, aber seine Stimme zitterte, als er sprach.
    »Ich … ich weiß nicht … mein Bauch …«
    Er wandte sich um, hinkte ein paar Schritte zur Seite und erbrach sich im Dunkeln. Kurz darauf kam er zurück.
    »Tut mir leid.«
    »Ist schon gut, Bill. Ich fühle mich nicht viel besser.«
    »Verschwinden wir von hier, bevor die Kerle wieder zu sich kommen und …«
    Ihre völlige Regungslosigkeit ließ Jim einen kalten Schauer über den Rücken laufen.
    »Ich glaube, die sind tot.«
    Er bückte sich und tastete an der Kehle des am nächsten Liegenden nach einem Puls. Er hatte keine Erfahrung mit so etwas, aber er hatte gesehen, wie das im Fernsehen immer gemacht wurde. Kein Puls. Der eingeschlagene Schädel und die offenen blicklosen Augen zeigten, warum nicht.
    Er sprang auf die Füße.
    »Machen wir, dass wir hier wegkommen.«
    »Sollten wir nicht die Polizei rufen?«, meinte Carol.
    »Das werden wir. Irgendwo von einem Münzfernsprecher aus. Aber ich bleibe nicht hier und warte, dass man mir das anhängt.«
    »Aber wer hat das getan? Wer war das?«
    Jim war sich nicht sicher, aber die dunkle Gestalt war ihm seltsam vertraut vorgekommen.
    »Er ist mir auch zu Hilfe gekommen«, sagte Carol.
    Jim fühlte, wie kleine eisige Nadeln durch seine Adern pulsierten. »Dir?«
    »Einer von denen hat mir am Auto aufgelauert. Wenn der Mann mit dem

Weitere Kostenlose Bücher