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Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung

Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung

Titel: Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Antrag gestellt hat, einen Jungen zu adoptieren.«
    Nicky sah nicht auf. »Was soll das nützen?«
    »Ich glaube, die beiden sind die Richtigen für dich. Sie heißen Calder. Der Mann ist Assistenzprofessor an der Columbia University. Die Frau ist Schriftstellerin. Sie wollen kein Kleinkind. Sie wollen einen aufgeweckten Jungen, der noch keine zwölf ist. Ich habe dabei an dich gedacht.«
    »Haben Sie ihnen erzählt, dass mein Kopf aussieht wie eine Grapefruit, die zu lange auf einer Seite gelegen hat?«
    »Vergiss das einfach! Ich denke nicht, dass sie das stört.«
    Wenigstens hatten sie behauptet, es würde sie nicht stören, als Bill mit ihnen gesprochen hatte. Sie waren ein gebildetes, junges Paar in einer stabilen Beziehung. Bei den Beratungsgesprächen hatten sie einen guten Eindruck hinterlassen, ihre Referenzen waren in Ordnung, und die Besuche bei ihnen zu Hause waren positiv verlaufen. Und sie hatten gesagt, es wäre ihnen wichtiger, was im Kopf ihres Kindes sei als die Form seines Schädels.
    »Ersparen Sie uns beiden den Ärger und finden Sie jemand anderen für sie«, sagte Nicky und zog seine Dame. »Schach.«
    Bill schob seinen König ein Feld nach links.
    »Keine Chance. Du bist der Richtige für die, Junge. Das ist ein Paar, dass sich von deiner besserwisserischen Art nicht abschrecken lässt.«
    Nicky sah immer noch nicht auf. Gespielt nonchalant fragte er. »Und Sie glauben wirklich, diese Leute könnten ein Treffer sein?«
    »Das kann man nie wissen, solange man es nicht miteinander probiert hat.«
    »Na gut.«
    Eine knappe Bemerkung, aber Bill hörte einen Hoffnungsschimmer aus dem Tonfall heraus.
    Er sah zu, wie Nicky an seinem Gesicht zupfte, während er über dem Schachbrett brütete und seinen nächsten Zug überlegte. Plötzlich schoss seinen Hand vor und zog den Turm von hinten heran. Er sah auf und grinste.
    »Schachmatt! Da!«
    Bill unterdrückte ein Grinsen und schüttelte den Kopf. »Ich hoffe, Professor Calder ist ein guter Schachspieler. Jemand muss dir das Mütchen kühlen. Und hör auf, an deinem Gesicht herumzuzupfen. Wenn du so weitermachst, wird der Mitesser noch zu einem formidablen Pickel.«
    »Das ist ein Komedo«, erklärte Nicky. »Die kleinen Weißen bezeichnet man als ›geschlossen‹, die Schwarzen sind ›offen‹. Der Plural ist Komedones.«
    »Ach wirklich?«
    »Ja. Das ist Latein.«
    »Diese Sprache ist mir schwach vertraut. Aber ich habe bisher nicht gewusst, das du ein solcher Experte auf dem Gebiet der Mitesser bist.«
    »Komedones bitte, Pater. Warum sollte ich mich auf dem Gebiet nicht auskennen? Ich bin übersät davon. Komedo ergo sum, wie man zu sagen pflegt.«
    Bills bellendes Gelächter erstarb bei dem stechenden Schmerz in seinem Brustkasten. Aber er war sehr mit sich zufrieden. Er liebte diesen Jungen und zweifellos würde Nicky eine große Bereicherung für die Familie Calder sein.
     
    2.
     
    »Oh mein Gott !«
    Carols Stimme – Jim rannte in die Bibliothek nach unten.
    »Was ist passiert?«
    Sie saß in einem dunkelgrünen Ohrensessel, in dem sie fast zu verschwinden schien.
    Aber die Bibliothek im Erdgeschoss der Hanley-Villa mit ihrer hohen Decke und den sich endlos hinziehenden Regalreihen ließ jeden winzig erscheinen.
    Sie deutete auf das aufgeschlagene Buch in ihrem Schoß. »Sieh dir das an!«
    Jim hockte sich neben sie. Bei dem Buch handelte es sich wohl um das Jahrbuch einer Universität. Er starrte auf das schwarzweiße Foto, auf das Carol deutete. Es zeigte einen dunkelhaarigen Burschenschaftler mit einem altmodisch in der Mitte gescheitelten Haarschnitt, durchdringenden Augen, einem kantigen Kinn und leicht abstehenden Ohren. Und der Name unter dem Bild …
    Roderick C. Hanley.
    Jim hatte noch nie ein Foto von Hanley in jungen Jahren gesehen. Ansonsten …
    »Und? Was ist damit?«
    »Siehst du das denn nicht?«
    »Was denn?«
    »Schneid dir die Haare, rasier deine langen Koteletten ab, dann siehst du genauso aus.«
    »Ach, Unsinn!«
    Carol nahm ihre Brieftasche und zog sein Foto hervor. Das hier war ein Farbfoto, ein verkleinerter Abzug von dem, das in ihrem Schlafzimmer hing – ihr Hochzeitsfoto. Sie legte es neben die alte Aufnahme von Hanley.
    Jim klappte die Kinnlade herunter.
    »Wir könnten Zwillinge sein. Ob er wohl Football gespielt hat?«
    Im Stillen fragte sich Jim, ob es ihm in dem Fall auch Spaß gemacht hatte, den gegnerischen Spielern die Arme und Beine zu brechen?
    »Hier steht nichts davon.«
    »Dann wohl nicht.«
    »Na

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