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Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung

Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung

Titel: Widersacher-Zyklus 04 - Erweckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Einzigartiges geschaffen. War es so schlimm, wenn sie wollten, dass ihnen in den Geschichtsbüchern Gerechtigkeit widerfuhr?
    Sie erkannte, dass sie sie nicht hassen konnte. Wären sie nicht gewesen, gäbe es für sie keinen Jim.
    Aber der arme Jim. Was sollte sie mit ihm machen? Wie sollte sie ihn moralisch wieder aufrichten?
    Plötzlich wusste sie, was zu tun war. Sie würde das tun, was Hanley und Derr schon 1942 hätten tun sollen – diesen Kram zerstören.
    Jim würde toben, das war klar, und er hätte auch allen Grund dazu. Schließlich waren diese Aufzeichnungen ein Teil seines Erbes von Hanley. Sie gehörten ihm und sie hatte kein Recht, sie zu vernichten.
    Aber ich habe ein Recht, meinen Mann zu beschützen – und sei es vor sich selbst.
    Und gerade jetzt fraßen ihn dieser Brief und die Notizen von innen auf. Sie würden Jim zerstören, wenn sie sie nicht vorher vernichtete. Je länger sie da waren, desto schlimmer würde es werden. Sie wären wie ein Krebsgeschwür, das sich Tag für Tag weiter in ihm ausbreitete, Stunde für Stunde, bis alles in ihm infiziert war. Man musste sich nur ansehen, wie er sich seit gestern Abend benommen hatte. Wenn das noch länger so weiterging, war er bald ein vollkommenes Wrack.
    Sie sah sich um. Wie? Hätte das Haus doch einen Kamin! Sie würde ein Streichholz an die Papiere halten und zusehen, wie sie in Rauch aufgingen. Das war die einzig sichere Methode – das Beweismaterial den Flammen übergeben.
    Verbrennen! Morgen wurde der Müll abgeholt. Die Tonne stand draußen am Straßenrand und wartete darauf, abgeholt zu werden. Morgen in aller Frühe kam der Müllwagen, die Tonne wurde geleert und der ganze Mist landete in der Müllverbrennungsanlage. Das war die Lösung. Sie würde alles in den Müll schmeißen, wo es hingehörte.
    Sie holte eine braune Einkaufstüte aus der Küche, warf die Notizbücher und den Brief hinein, und verschnürte alles mit Packband. Dann zog sie sich den Mantel über und eilte nach draußen. Aber als sie den Deckel der Mülltonne anhob, zögerte sie.
    Was, wenn die Umhüllung riss und einer der Müllmänner die Bücher bemerkte und sie las? Auch wenn es äußerst unwahrscheinlich war, machte ihr allein die Möglichkeit Angst.
    Außerdem schien es ihr einfach nicht richtig. Die Sachen gehörten Jim. Auch wenn sie schädlich für ihn waren, hatte er doch ein Anrecht darauf.
    Was, wenn sie ihm nur vorgaukelte, sie hätte sie fortgeworfen? Wäre das nicht das Gleiche?
    Aber sie brauchte ein verdammt gutes Versteck, um damit durchzukommen. Wo …?
    Der Zwischenboden. Perfekt. Da unten war nichts außer Rohren, Mauerresten, altem Konstruktionsholz und Dreck. Der Letzte, der da unten gewesen war, war der Klempner, als er ein Rohr repariert hatte. Und das war zwei Jahre her. Und Jim würde dort nicht danach suchen, weil er gar nicht suchen würde – er würde glauben, die Sachen wären verbrannt.
    Aufgeregt hastete Carol um das Haus herum zu der Luke. Gott sei Dank hatte Monroe einen so hohen Grundwasserspiegel, dass gewöhnlich mit Zwischenböden und nicht mit Kellern gebaut wurde. Sie hockte sich hin und tastete zwischen ein paar Rhododendren hindurch nach dem Griff, der die Holzklappe zum Zwischenboden arretierte. Die Öffnung war eng, nur etwa einen Meter breit und halb so hoch. Sie drehte den Griff, klappte das Brett herunter, warf ihr Paket hinein und schloss die Öffnung wieder.
    So, dachte sie und klopfte sich die Hände ab. Da kann das jetzt nur noch das Ungeziefer lesen.
    Das Schöne an dem Plan war ja, dass, nachdem Jim explodiert war und sich wegen dem Verlust der Unterlagen ausgetobt hatte, er sich allmählich mit seiner Herkunft auseinandersetzen und das langsam verarbeiten konnte. Die Notizbücher würden ihm nicht mehr jeden Tag ins Gesicht starren, an ihm nagen, seine Unsicherheiten und Sorgen bündeln.
    Und wenn er sich schließlich wieder beruhigt hatte – und Carol wusste, das würde er mit ihrer Hilfe – und alles aus dem richtigen Blickwinkel sah, dann, in ein paar Jahren, würde sie ihm vielleicht die Notizbücher zurückgeben. Bis dahin hatte er sich mit den Gegebenheiten abgefunden, und er könnte besser damit umgehen.
    Sie eilte zurück zur Haustür, um wieder ins Warme zu kommen. Der morgige Tag, wenn sie ihm die Lüge präsentierte, würde hart werden, aber wenn das Unwetter erst einmal vorüber war, würde es ein neuer Anfang werden.
    Jetzt würde alles gut.
     
    2.
     
    Gerry sah zu, wie die blöde Carol wieder im

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