Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson

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Hügel in der Gegend und man hatte von hier aus einen weiten, friedlichen Ausblick auf die Landschaft. Der windschiefe Schuppen mit der abblätternden Farbe zeigte sein Alter, aber das Haus war in ganz gutem Zustand. Gia hatte den geräumigen Schlafzimmern sehnsüchtige Blicke zugeworfen.
    »Sieh mal!«, sagte Vicky. »Da ist die Katze wieder!«
    Sie rannte auf die halbwilde Katze zu. Wie bei allen bisherigen Begegnungen warf die Katze einen Blick auf Vicky und stob dann in die entgegengesetzte Richtung davon.
    »Sei vorsichtig.«
    »Es passiert ihr schon nichts«, sagte Abe. »In der Scheune gibt es nichts, was scharf oder gefährlich wäre. Und keine Spur von Parabellum.«
    Gia meinte, jetzt sei die passende Gelegenheit, eine Idee vorzubringen, über der sie schon seit dem Frühstück brütete. »Was meinst du, könnten wir nicht heute Nacht im Haus schlafen?«
    Abe schüttelte den Kopf. »Zu gefährlich. Außerdem ist alles unten.«
    »Wir könnten hochbringen, was wir brauchen. Hier in der Gegend scheint es keine Viecher zu geben.«
    »Ich weiß. Ich habe nicht eine Bissspur gesehen. Aber trotzdem … Ich habe Jack versprochen, für eure Sicherheit zu sorgen und …«
    Ein leises Grummeln lag in der Luft und erschütterte den Boden.
    Abe drehte sich hastig um. »Was –?«
    Nach fünfzehn oder zwanzig Sekunden verklang es.
    »Das fühlte sich an wie ein Erdbeben.«
    Abe blickte finster drein. »Ich fürchte, das war etwas Schlimmeres.« Er deutete auf den Abhang auf der hinteren Seite des Hauses. »Du hast den Vortritt.«
    Sie hasteten am Haus vorbei zu einem steinigen Vorsprung mit Blick auf das Tal hinunter. Abe keuchte etwas, als sie den Rand erreichten. Er schaute auf die Felder unter sich.
    Gia spürte einen Klumpen im Magen, als sie die große runde Öffnung in der Talsohle entdeckte.
    »Oh, nein.«
    »Das passiert überall. War nur eine Frage der Zeit, bis auch hier.« Er blickte Gia an. »Willst du immer noch im Haus übernachten?«
    Gia antwortete nicht. Sie drehte sich um und suchte Vicky. Sie wollte sie bei sich haben. Sie wollte sie keinen Moment aus den Augen lassen, solange sie noch draußen waren.
    Der Luftzug kam ihr nicht mehr so angenehm vor und der Gedanke an eine weitere Nacht im Bunker war gar nicht mehr so unangenehm.
    Jack war froh, dass er darauf bestanden hatte, das Kurzwellengerät mitzunehmen. Da die niedrigen Frequenzen von der Ionosphäre reflektiert wurden, konnte er von überall auf der Welt mit Gia reden. Was er gerade getan hatte. Und jetzt wäre es ihm fast lieber, er hätte das nicht. Ein Loch direkt vor Abes Haustür … Das gefiel ihm gar nicht. Wenigstens war im Bunker alles in Ordnung. Da waren sie sicher vor allem.
    Er versuchte sich abzulenken, indem er einige Stunden mit Ba verbrachte, um ihn näher kennenzulernen. Das war nicht einfach. Er erfuhr ein paar Dinge über Sylvia Nash, die diese in einem anderen Licht erscheinen ließen – über ihren verstorbenen Ehemann Greg, einen Unteroffizier bei den Special Forces, der den Golfkrieg überstanden hatte, nur um eines Abends loszugehen, um ein Päckchen Zigaretten zu holen, und dann von einem bewaffneten Gangster erschossen zu werden, als er dazu kam, wie der Laden gerade ausgeraubt wurde.
    Er erfuhr etwas über Jeffy, der früher mal Autist gewesen war, und über das Dat-Tay-Vao, das sich für eine Weile in Doktor Bulmer festgesetzt, ihn dann als Krüppel zurückgelassen hatte, und jetzt in Jeffy ruhte und wartete. Er erfuhr etwas über die innige Liebe zwischen Sylvia und Doktor Bulmer und dass sie Seelenverwandte waren, die sich zwar regelmäßig heftig in die Haare bekamen, aber deren Karmas so miteinander verwunden waren, dass sich der eine ein Leben ohne den anderen nicht vorstellen konnte.
    So ähnlich wie Gia und ich, dachte Jack.
    Jack erfuhr das alles, aber er erfuhr fast nichts über Ba, abgesehen davon, dass er in einem kleinen Fischerdorf in Vietnam aufgewachsen und Sylvia – die er nur als ›die Missus‹ titulierte – vollkommen ergeben war und dass sich diese Ergebenheit auch auf alles erstreckte, was ihr etwas bedeutete.
    Als Jack die Fragen ausgingen, saßen sie schweigend da und Jack erinnerte sich an das, was Nick Quinn zu Alan Bulmer gesagt hatte. Nur drei von euch werden zurückkommen . Er schob den Gedanken beiseite. Nick mochte in diesem Loch zwar mit Rasaloms Wesen in Berührung gekommen sein, aber er musste erst noch unter Beweis stellen, dass er Dinge voraussehen konnte. Und außerdem sprach