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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Hauptgrund für die Decke aus Vog, die sich über den größten Teil des Ostpazifiks gelegt hatte.
    Frank wandte sich an Jack. »Bist du sicher, dass du einmal ganz rum willst?«
    Jack nickte. »Vollkommen.«
    »Gut. Schnall dich an und sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.«
    Er legte die Maschine auf die Seite und jagte die Turbinen in den wogenden Dampf. Wasser floss wie Regen über die Scheiben der Kanzel, und Auf- und Abwinde und Luftwirbel warfen die Maschine hin und her, aber Frank lenkte die Gulfstream mit zusammengebissenen Zähnen und stahlharter Entschlossenheit hindurch. Als sie wieder in die Helligkeit hinausschossen, löste er seinen Griff vom Steuerknüppel und drehte sich zu Jack um.
    »Scheiße! War das geil! Machen wir das noch mal. Vielleicht können wir – oh verdammt!«
    Jack hatte es bereits gesehen. Sein Magen fing vor Ehrfurcht an zu flattern. Er hatte es in den Nachrichten gehört und er hatte Bilder davon gesehen, aber nichts hatte ihn auf die Wirklichkeit vorbereitet.
    Ein Wirbel. Ein Mahlstrom. Eine sich drehende, kreiselnde fünfzehn Kilometer durchmessende Wassermasse, die sich unter ihm ausbreitete wie der Nabel der Welt. Am Rand, da wo er an die Bucht von Kahului grenzte, bewegte er sich langsam, nahm aber schnell an Geschwindigkeit zu, je weiter sich das Wasser dem wirbelnden Mittelpunkt näherte, wo es in ein schwarzes Loch schoss, das sich irgendwo tief unten im Meeresboden befand.
    Jack und Frank starrten beide wie betäubt durch ihre Fenster. Langsam begann Jack Einzelheiten wahrzunehmen.
    »Frank? Das sieht aus wie …«
    Er griff sich das Fernglas aus der Halterung an der Kanzeldecke und stellte es scharf auf die bunten Flecken, die er unten bemerkt hatte. Sie trieben auf dem Rand des Mahlstroms, dann schossen sie auf das wirbelnde Herz zu und wieder zurück.
    »Was ist los?«
    »Windsurfer! Da unten ist ein Haufen Bekloppter, die da auf dem Rand des Wirbels surfen.«
    »Das ist die Bucht von Ho’okipa, das Surferparadies. Die Knilche da leben für diesen Scheiß. Ich weiß, was die antreibt. Du auch, schätze ich mal.«
    »Ja, ich krieg’s auf die Reihe.« Jack nickte langsam. Mist, er hörte sich schon so an wie Frank. »Aber ein kleiner Fehltritt und das war’s dann.«
    »Ja, aber was für ein Abgang!«, meinte Frank verträumt. »Wenn ich schon abtreten muss, dann soll das genau hier sein, am Steuerknüppel meiner Maschine. Stoned bis zur Oberkante Unterlippe und mit Mach 1 direkt rein in die Erde, sodass wir, wenn wir auftreffen, so ineinander verknotet sind, dass niemand Frank Ashe von Frank Ashes Flugzeug unterscheiden kann und sie uns zusammen begraben müssen. Oder besser noch, direkt rein in eines dieser Löcher, bis wir auf etwas auftreffen oder uns der Sprit ausgeht. Das wäre doch mal ein Trip! Könnte ich eigentlich sofort ausprobieren. Was meinst du?«
    »Setz mich vorher ab. Ich glaube, es wird Zeit, dass wir landen.«
    Frank grinste. »Ach. Gerade wo es lustig wird.«
    Er funkte den Flugplatz von Kahului an und bat um Landefreigabe. Ihm wurde mitgeteilt, dass der Wind von Westen kam und die Startbahn geräumt sei. Alles sei bereit und er solle sich besser beeilen, denn wenn es dunkel wurde, würden die Hangars verschlossen und danach käme niemand mehr herein.
    »Die Landebahn geräumt?«, sinnierte Frank laut, als er mit dem Landeanflug begann. »Was soll das bedeuten?«
    Sie fanden es heraus, als sie gelandet waren und die Luken öffneten. Von Osten hörten sie ein dumpfes Dröhnen, das leise, gurgelnde Rumpeln zahlloser Tonnen Wasser, die durch den Meeresgrund abflossen. Hinter ihnen grollte und qualmte Haleakala. Die beständige Brise war warm und feucht und es stank.
    »Igitt!«, stieß Jack hervor, als er auf den Asphalt trat.
    Der faulige, süßliche Gestank drang ihm in Nase und Kehle. Er rückte den Gurt seines Seesacks zurecht und musterte die verlassene Landebahn und die leeren Gebäude auf der Suche nach der Ursache.
    Frank verzog das Gesicht: »Mann, was ist das?«
    »Tote Fische«, sagte Ba, der hinter ihnen ausstieg. »Ich kenne den Geruch aus dem Dorf, wo ich aufgewachsen bin.«
    »Nach einer Weile gewöhnen Sie sich an den Pilau «, sagte der Traktorfahrer, der gekommen war, um den Jet in einen der Hangars zu ziehen.
    »Erzählen Sie mir nicht, dass Hawaii immer so riecht.«
    »Natürlich nicht. Hat man es Ihnen nicht gesagt? In den letzten zwei Nächten hat es Fische geregnet.«
    »Fische?«
    »Ja. Alles was da ist: Thunfisch,

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