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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Tonnen Wasser in den Himmel.
    »Mein … Gott!«, war alles, was Jack angesichts eines so gigantischen Schauspiels hervorbrachte.
    »Wie es der Mann gesagt hat: Der Wirbelstrom spuckt des Nachts alles wieder aus.«
    Ba legte einen Gang ein und sie fuhren weiter. Sie waren allein auf der Straße.
    Sie waren vielleicht vier oder fünf Kilometer bergaufwärts von Pukalani gekommen, als schwere Tropfen Seewasser überall um sie herum niederprasselten. Jack kurbelte sein Fenster hoch, als aus den Tropfen ein Sturzbach wurde, der Ba zwang langsamer zu fahren.
    Ein paar Minuten später knallte ein blau-grüner Papageienfisch mit einem nervenzerfetzendem Rumsen auf die Kühlerhaube. Dann ein zitronengelber Falterfisch, dann wurden sie mit allen Arten von Meeresgetier bombardiert, die auf die Kühlerhaube donnerten, aufs Dach, auf die Straße vor ihnen. Diejenigen, die nicht sofort auseinanderplatzten oder durch den Aufprall getötet wurden, zappelten und zuckten im Strahl der Scheinwerfer auf dem nassen Asphalt. Ein großer Tintenfisch klatschte gegen die Windschutzscheibe und nahm Ba für einen Augenblick die Sicht. Als der Fisch von der Scheibe herunterglitt, musste er heftig das Steuer herumreißen, um einem zwei Meter langen Tümmler auszuweichen, der direkt vor ihnen auf der Straße lag.
    Und dann waren die Fische nicht mehr das Einzige, was durch die Luft flog. Kauwespen, Speerspitzen, Wanstfliegen, portugiesische Galeeren und ein paar andere Spezies, die Jack vorher noch nicht gesehen hatte, schossen durch die Luft. Ba beschleunigte. Jack war nicht wohl dabei, dass sie mit dieser Geschwindigkeit durch strömenden Regen und herabfallende Fische über eine unbekannte Straße dahinsausten, die durch tote oder sterbende Meerestiere zu einer Rutschbahn geworden war. Aber die Scheinwerfer und die Geschwindigkeit schienen die geflügelten Räuber zu irritieren und Ba raste durch die hindurch, die ihm nicht aus dem Weg fliegen konnten oder wollten.
    Nachdem sie Kula passiert hatten, bemerkte Jack die Abzweigung. Ba ließ den Jeep so gekonnt wie ein Stuntman durch die Haarnadelkurve schleudern, schaltete einen Gang herunter und raste die ansteigende Straße hoch.
    Jack musste zugeben – insgeheim und nur für sich –, dass Ba tatsächlich der bessere Fahrer war.
    Die Kreuzung mit der Waipoli Road kam so schnell, dass sie daran vorbeifuhren. Aber innerhalb von Sekunden hatte Ba gewendet und sie waren wieder auf dem richtigen Weg. Doch dann wurde das Vorwärtskommen äußerst mühsam. Die Asphaltdecke verschwand und zurück blieb ein unbefestigter Weg, der sich in scharfen Haarnadelkurven eine steile Steigung hochzog. Weil sie langsamer fahren mussten, konnten die nächtlichen Kreaturen den Jeep einholen. Sie begannen, gegen die Fenster anzustürmen.
    Doch kurz darauf erhaschten die Scheinwerfer ein in leuchtenden Farben handgemaltes Schild, das PALI ROAD verkündete. Ba bog dahin ab und der Weg verengte sich zu zwei schwachen Spurrillen. Sie holperten durch die Schlaglöcher, bis die Fahrrinne unter dem Dachüberstand eines Hauses aus Zedernbohlen mit Aussicht auf das Tal endete. Ba hielt an, als die Scheinwerfer auf eine schmale Tür im Betonfundament zeigten.
    Jack kontrollierte noch einmal seine Karte und die Notizen im Licht der Innenbeleuchtung.
    »Das muss es sein. Meinst du, es ist jemand zu Hause?«
    Ba schielte durch die Windschutzscheibe. »Da brennt Licht.«
    »Stimmt. Ich schätze, das heißt, dass wir reingehen müssen.«
    In diesem Moment rammte eine Speerspitze ihren Stachel durch das Dach. Gierige kleine Zungen schoben sich durch die Öffnung und schlabberten die leere Luft. Als die Kreatur sich zurückzog, tropfte Salzwasser durch das Loch in den Wagen.
    »Los geht’s«, meinte Jack. »Schrotflinten und Schlagstöcke?«
    Ba nickte und griff sich die andere SPAS-12.
    »Gut. Wir treffen uns vor dem Kühler und arbeiten uns Rücken an Rücken zur Tür. Benutz die Schrotflinte nur, wenn es gar nicht anders geht. Los!«
    Jack warf seine Tür auf, sprang in den sintflutartigen Regen hinaus und planschte zur Vorderseite des Jeeps. Etwas flatterte neben seinem Kopf. Ohne hinzusehen schlug er mit dem mit Zähnen gespickten Schlagstock danach. Ein Knacken, ein Reißen, und was es auch gewesen war, flatterte davon. Er traf Ba im Scheinwerferlicht und sie pressten ihre Rücken gegeneinander. Eine Speerspitze schoss durch den Lichtkegel in niedriger Höhe auf Jacks Unterleib zu, während eine Wanstfliege auf sein Gesicht

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