Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
Tintenfisch, Marlin, Krebs, Mahimahi, einfach alles. Sogar ein paar Delfine. Fielen einfach so aus dem Himmel. Und als Erstes jeden Morgen darf ich jetzt mit dem Pflug rausfahren und die Landebahnen leer räumen. Ich weiß gar nicht, warum ich mir die Mühe mache. Es fliegt fast niemand mehr, seit die Touristen sich aus dem Staub gemacht haben und nach Hause geflogen sind.«
    »Aber Fischregen?«
    »Das ist der Puka Moana . Das kommt nachts alles wieder hoch.«
    Damit sprang er auf seinen Traktor und schleppte den Jet auf den Hangar zu. Jack blieb zurück und fragte sich, wie etwas aus einem Wirbelstrom wieder hochkommen konnte. Das war ja nicht wie bei einer verstopften Toilette. Oder doch?
    Frank ging vor zum Abfertigungsgebäude.
    »Sehen wir doch mal zu, dass wir euch Jungs einen Wagen besorgen.«
    Das Hauptgebäude sah aus wie ein Überbleibsel aus Atlantis, das aus dem Meer aufgestiegen war. Die Fenster und die Oberlichter waren geborsten, gammelnder Fisch und Seetang drapierten Dach und Wände. Im Innern war es noch schlimmer.
    »Oh Scheiße!«, fluchte Frank und wedelte mit der Hand vor seiner Nase. »Das stinkt wie auf dem Fischmarkt, wenn das Eis ausgegangen ist.«
    Sie trotteten durch das düstere, verlassene Gebäude auf der Suche nach jemandem, irgendjemandem. Schließlich trafen sie einen dunkelhaarigen fetten Kerl mittleren Alters, der sich in ein zerknautschtes Jackett zwängte, während er eine Rampe hinunterrannte. Auf seinem Namensschild stand ›Fred‹ und er sah aus, als sei er teilweise hawaiianischer Abstammung.
    Jack winkte ihn zu sich heran. »Wo ist die Autovermietung?«
    »Es gibt keine. Die sind alle geschlossen. Es ist niemand mehr da, dem man Autos vermieten könnte.«
    »Wir brauchen einen Wagen.«
    »Da haben Sie kein Glück, fürchte ich.«
    Jack blickte Ba an. »Scheint, als müssten wir bis morgen früh warten, Ba. Was meinst du?«
    Ba schüttelte den Kopf. »Zu lange weg von der Missus.«
    Jack nickte. Er wusste, Ba fühlte den Zeitdruck genau wie er, vielleicht sogar mehr. Er ergriff den Arm des Mannes, als der sich an ihnen vorbeiquetschen wollte.
    »Sie verstehen nicht richtig, Fred. Wir brauchen wirklich dringend einen Wagen.«
    Fred versuchte sich loszumachen, aber Jack verstärkte seinen Griff auf den schlaffen Oberarm. Ba trat dicht vor ihn hin und blickte auf ihn hinunter.
    »Ich kann Ihnen nicht helfen, Mister«, jammerte Fred. »Lassen Sie mich gehen. Es ist schon nach fünf. In einer halben Stunde ist es dunkel. Ich muss nach Hause.«
    »Schön«, sagte Jack. »Aber wir sind neu hier und Sie sind das nicht. Und da es so aussieht, als seien Sie der Einzige hier, haben wir beschlossen, dass Sie uns einen Wagen beschaffen werden. Und wenn Sie uns dabei nicht helfen können, sind wir gezwungen, auf Ihren Wagen zurückzugreifen. Wir werden Ihnen einen großzügigen Mietpreis dafür bezahlen, dass wir den Wagen nehmen, aber wir werden ihn nehmen. Also, wo stehen hier die Autos?«
    Fred starrte Jack an, dann Ba, dann Frank, der hinter ihnen stand. Der Kerl tat Jack ein wenig leid, aber sie hatten keine Zeit für Artigkeiten.
    »Gut«, sagte Fred. »Das kann ich tun. Ich kann Ihnen den Mietwagenpark zeigen. Aber ich weiß nicht, wo die Schlüssel oder …«
    »Das lassen Sie mal meine Sorge sein. Bringen Sie uns einfach hin.«
    »Na gut.« Fred sah zu einem der zerbrochenen Oberlichter hoch. »Aber wir müssen uns beeilen.«
    Die Mietwagenfilialen waren nur ein paar Hundert Meter weit vom Terminal weg. Jack benutzte seine Glock, um eines der Kettenglieder zu durchschießen, die das Tor zum Avis-Parkplatz absperrte. Überall lagen tote Fische – auf den Wagen, zwischen den Wagen, in der Einfahrt – und der Gestank war hier besonders schlimm. Die Reifen von Freds Wagen rollten schmatzend über sie hinweg und verspritzten faulige Eingeweide nach links und rechts, wann immer er über einen schon länger verrottenden Fisch fuhr. Er fuhr sie durch die retournierten Wagen, bis sie einen Jeep Laredo fanden. Jack wollte ihn kurzschließen, aber das brauchten sie gar nicht. Die Schlüssel steckten. Er sprang sofort an. Die Tankanzeige stand zwischen halb und dreiviertel. Das würde reichen.
    Jack ging zurück zu Frank und Ba, die in Freds Auto warteten. Er zog die Karte von Maui heraus, die Glaeken ihm gegeben hatte, und deutete auf das rote X oberhalb von einem Dorf namens Kula.
    »Wie kommen wir am besten da hin, zum Pali Drive?«
    »Sie wollen ins Innere der Insel? Zum Haleakala?

Weitere Kostenlose Bücher