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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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zielte. Das herunterprasselnde Salzwasser brannte in der noch nicht verheilten Wunde an seinem Arm, wo die erste Wanstfliege ihn erwischt hatte. Die hier sollte ihm nicht so nahe kommen. Er schlug mit der Keule nach der Speerspitze und rasierte ihr die Flügel ab, während er die Mündung der Pumpgun in den Säuresack der Wanstfliege rammte und den so aufriss.
    »Los geht’s«, rief Jack. »Ich gehe voran.«
    Wie ein Paar siamesische Zwillinge, die am Rückgrat zusammengewachsen waren, bewegten sie sich auf die Tür zu. Jack ebnete den Weg mit seiner Keule und der Schrotflinte, Ba ging rückwärts und hielt ihm den Rücken frei. Als sie die Tür erreicht hatten, begann Jack gegen das Holz zu hämmern, dann entschied er, dass er nicht warten könne. Er reichte Ba seinen Schlagstock, dann zog er den Plastikstreifen aus der Tasche und beglückwünschte sich zu dem Entschluss, Ba mitgenommen zu haben. Der große Kerl sah jetzt direkt ins Scheinwerferlicht hinein, in jeder Hand eine Keule, und schlug links und rechts die Monster aus der Luft. Glücklicherweise waren es hier bedeutend weniger als zu Hause in New York, aber auch so wäre Jack ohne Ba bei lebendigem Leib aufgefressen worden, während er mit der Tür hantierte.
    Er hebelte hastig das Schloss auf, dann stürmten sie in einen Werkzeugkeller. Er bemerkte ein Spülbecken und eine Waschmaschine, bevor sie die Tür hinter sich zuwarfen und klatschnass keuchend in der sicheren, stillen Dunkelheit standen.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ja«, antwortete Ba. »Und du?«
    »Alles bestens. Sehen wir mal, wer …«
    Plötzlich flammte die Deckenlampe auf. Ein hochgewachsener Mann mit dunkler Hautfarbe und rötlichem Haar stand im Türrahmen. Er trug einen Lendenschurz und Federschmuck auf dem Kopf und Jack hätte vielleicht sogar gelacht, wenn er nicht mit einer Marlin 336 auf sie gezielt hätte.
    »Wer sind Sie?«
    Jack hob die Hände. »Nur Reisende, die Schutz vor dem Sturm suchen.«
    »Hier gibt es keinen Schutz für Malihini .« Er kam näher und hob das Gewehr. »Raus hier! Hele aku oe! «
    »Ganz ruhig«, sagte Jack. »Wir sind auf der Suche nach Miss Bakhti, Kolabati Bakhti. Man hat uns gesagt, sie würde hier wohnen.«
    »Nie von ihr gehört. Raus!«
    Selbst wenn der Kerl nicht beim Klang ihres Namens zusammengezuckt wäre – die Halskette um seinen Hals, eine perfekte Entsprechung zu der Kopie, die Jack in der Tasche hatte, hätte ihn als Lügner entlarvt.
    Dann hörte Jack eine Frauenstimme, die seinen Namen rief.
    »Jack!«
    Kolabati war Moki die Treppe hinunter gefolgt, um zu sehen, wer da an die Tür hämmerte. Sie hatte sich im dunklen Korridor im Hintergrund gehalten und das Geschehen im Werkzeugkeller über Mokis Schulter verfolgt. Da waren zwei nasse, erschöpfte Männer, der eine ein Weißer, der andere ein großer Asiate. Etwas an dem kleineren Mann, dem dunkelhaarigen, dunkeläugigen Weißen, war ihr augenblicklich bekannt vorgekommen. Aber sie erkannte ihn erst, als er ihren Namen nannte. Das konnte nicht sein! Aber selbst mit dem nassen Haar, das an seiner Kopfhaut und der Stirn klebte, konnte es niemand anderes sein. Ihr Herz machte einen Sprung bei seinem Anblick.
    Sie schob sich an Moki vorbei und rannte mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu. Sie hatte sich noch nie im Leben so sehr gefreut, jemanden zu sehen.
    »Oh Jack, ich dachte du seiest tot.«
    Sie schlang ihm die Arme um den Hals und klammerte sich an ihn. Er erwiderte die Umarmung, aber ohne große Begeisterung.
    »Das bin ich«, sagte er kühl. »Ich bin nur zurückgekommen, um zu sehen, was du so treibst.«
    Sie trat einen Schritt zurück und starrte ihn an.
    »Aber als ich dich zurückließ, da warst du …«
    »Ich bin genesen – auf meine Weise.«
    Kolabati spürte, dass Moki hinter ihr näher getreten war. Sie drehte sich um und war erleichtert, dass er das Gewehr gesenkt hatte. Sie brachte ein Lächeln ihm gegenüber zustande.
    »Moki, das ist Jack, ein sehr alter und sehr lieber Freund.«
    »Jack?« Sein Blick zuckte zwischen ihr und dem Neuankömmling hin und her. »Der Jack, den du mal geliebt hast und von dem du gesagt hast, er sei in New York gestorben? Der Jack?«
    »Ja.« Ein Seitenblick auf Jack zeigte ihr seinen verwirrten Gesichtsausdruck. »Ich … ich schätze, ich habe mich geirrt, als ich dachte, er sei tot. Ist das nicht wunderbar? Jack, das ist Moki.«
    Kolabati hielt den Atem an. Sie hatte keine Ahnung, wie Moki reagieren würde. Er war so unberechenbar – instabil

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