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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Okay, Jungs, jetzt ist es offiziell – die Sonne ist auch heute wieder verfrüht untergegangen. Sonnenuntergang war um 18:44 Uhr. Eine Stunde und neununddreißig Minuten zu früh. Ich an eurer Stelle würde mich jetzt von den Straßen fernhalten. Sofort. Seht zu, dass ihr in die Häuser kommt und lasst das Radio an. Wir halten euch auf dem Laufenden und spielen euch die besten Songs aller Zeiten.
    < Einblendung ›Frantic Desolation‹ >
    Manhattan
    Carol rollte den Einkaufstrolley aus dem Fahrstuhl in den Korridor. Er war voll beladen – alle Dosenkonserven und Nudeln, die hineinpassten, und oben drauf noch abgefülltes Wasser – aber für sie war es die letzte Tour des Tages. Und gerade noch rechtzeitig. Draußen wurde es dunkel.
    Außerdem war sie erschöpft.
    Sie war es nicht gewohnt, so herumzulaufen, aber die körperliche Anstrengung war nicht das Problem. Sie hielt sich fit, trieb Sport, achtete auf ihre Ernährung – auch mit über Sechzig war ihr Körper fitter und sah besser aus als der vieler Dreißigjähriger.
    Das hier war eine andere Art von Erschöpfung, die vom Stress kam.
    Und der Tag war ungemein stressig gewesen.
    Sie hoffte, dass Hank zu Hause war. Natürlich wäre es völlig untypisch für ihn, draußen von der Dunkelheit überrascht zu werden, aber er hatte sich immer merkwürdiger verhalten, je weiter der Tag vorangeschritten war. Sie hatte ihn noch nie so erlebt. Er war rein und raus gerannt mit großen Trinkwasserkanistern, Schachteln voller Batterien, einem Propankocher und Lebensmitteln, Lebensmitteln und noch mehr Lebensmitteln. Carol hatte fast schon Angst, die Wohnungstür zu öffnen.
    Sie brauchte es auch nicht. Die Tür ging auf, als sie durch den Flur kam. Hanks besorgtes Gesicht entspannte sich und er lächelte erleichtert.
    »Gott sei Dank! Ich habe mir deinetwegen Sorgen gemacht.« Er kam in den Korridor heraus und nahm ihr den Trolley ab. »Komm schon. Warte, bis du siehst, was ich von meiner letzten Einkaufstour mitgebracht habe.«
    Er schob sie in die Wohnung und schloss hastig hinter ihr die Tür. Carol starrte in ihr Wohnzimmer. Sie erkannte es kaum wieder. Stapelweise Kartons mit Konserven standen an den Wänden. Das sah aus wie eine Lagerhalle, nicht wie eine Wohnung.
    »Hank … woher … wie …?«
    »Ich habe nachgedacht«, sagte er strahlend. »Der Gedanke ist mir gekommen, als ich dich bei A&P abgesetzt hatte. Warum sich mit Kleinigkeiten abgeben? Warum nicht direkt zur Quelle gehen? Also habe ich einen Lieferwagen gemietet, mir einen Großhändler gesucht und mich da eingedeckt. Ich habe die Sachen zum Hintereingang gefahren und damit hochgebracht.« Er tätschelte eine Sackkarre, die an der Wand neben der Tür stand. »Aber das Beste kommt noch.« Er ging zur anderen Seite des Flurs. »Warte, bis du das hier siehst.«
    »Oh nein, Hank. Nicht auch im Schlafzimmer.«
    Sie stellte sich gerade vor, wie sie zwischen Stapeln von Spaghetti und Makkaroni schlafen musste, als er mit zwei schweren Segeltuchbeuteln zurückkam, in jeder Hand einen.
    »Ich weiß nicht, wo ich sie sonst hintun soll«, sagte er und ließ sie vor ihr auf den Boden fallen. Es klimperte, als sie den Boden berührten. »Jeder von ihnen wiegt fast fünfundzwanzig Kilo.«
    »Was ist da drin?«
    »Viertausend Silbermünzen. Zwei ganze Säcke mit Vierteldollarmünzen, die vor 1964 geprägt worden sind. Reines Silber. Ich habe die von einem Münzhändler an der 56th Street. Und du wirst es nicht glauben!« Seine Augen sprühten vor Begeisterung. »Ich habe sie auf Karte bekommen! Kannst du dir das vorstellen? Ich konnte den Kerl mit Visa bezahlen.«
    »Hank, können wir uns das leisten?«
    »Natürlich! Natürlich können wir das. Es ist eher anders herum: Wir können es uns nicht leisten, das alles nicht zu kaufen. Es wird keine Rolle mehr spielen, wie unser Konto bei Visa oder MasterCard aussieht. Pass auf, wenn das Sonnenlicht komplett weg ist und alles auseinanderbricht, dann wird es niemanden mehr geben, der das Geld zurückfordern könnte. Aber diese Münzen sind dann wie Gold, wie Diamanten. Ich habe es dir doch gesagt: Wenn das, was dieser Glaeken sagte, wirklich eintritt, dann wird Papiergeld wertlos sein. Jeder von diesen Vierteldollars hat dann die Kaufkraft von fünfzig jetzigen Dollars. Edelmetall ist das, was dann zählt. Gold, Silber, Edelsteine, sie ersetzen von der Regierung ausgegebenes Geld. Aber weißt du, was noch viel wertvoller sein wird als Geld? Nahrung, Carol. Du kannst Gold

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