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Widerstand - Star trek : The next generation ; 2

Titel: Widerstand - Star trek : The next generation ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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Logik für Sie sein. Ich vermag Ihnen zu helfen, Ihre Optionen in diesem Licht zu betrachten.«
    »Ich weiß Ihre Hilfe zu schätzen, Counselor«, sagte er mit aufrichtigem Ernst, doch ihre Worte hatten seine Entscheidung nur noch schwieriger, nicht leichter, gemacht. »Ich danke Ihnen. Sie können gehen.«
    Auf der Krankenstation bereitete Beverly eine Routineuntersuchung an Worf vor. Ihre Gedanken waren allerdings alles andere als bei ihrem nächsten Patienten. Jean-Lucs Zustand bereitete ihr noch immer Sorge. Im besten Fall litt er unter einer Art Psychose, die keiner ihrer Scans angezeigt hatte. Im schlimmsten Fall bereiteten sich die Borg auf einen weiteren Angriff vor. Was auch immer der Wahrheit entsprach, sie konnte nicht aufhören, sich um Jean-Luc zu sorgen. Das war nichts Neues für sie. In schwierigen Zeiten hatte sie sich immer um ihn gesorgt. Aber diesmal war es irgendwie anders. Es ging ihr näher. Sie hoffte nur, dass sie, wenn der Moment kommen würde, imstande sein würde, ihren professionellen Abstand zu wahren. Sie schüttelte diesen Gedanken ab. Ihr war klar, dass sie zu erfahren war, um sich auch nur derartige Zweifel zu erlauben. Sie beendete die Anpassung ihrer Geräte an eine klingonische Physiologie, und als Worf eintrat, war sie bereit.
    Im Laufe der Jahre, die sie mit ihm gemeinsam an Bord der Enterprise gedient hatte, hatte sie gelernt, seine Stimmungen zu erkennen – ungeachtet seiner stets finsteren Züge. Die buschigen, nach oben geschwungenen Brauen, die seine dunklen Augen beschatteten und am Nasenrücken in scharfer V-Form zusammenliefen, die Stirn mit den knöchernen Höckern, die die Strenge seiner Augenbrauen und des intensiven Blicks nur noch verstärkte, sowie seine für gewöhnlich zu einer grimmigen, unnachgiebigen Linie zusammengepressten Lippen ließen es für einen Außenstehenden so erscheinen, als hätte er ständig schlechte Laune. Aber obwohl er selten lächelte und seine Umgangsformen meist barsch waren, vermochte Beverly mittlerweile verschiedene Gemütslagen zu erkennen: verspielt, scherzhaft, ernst, verlegen, kühl, wütend, traurig. Das kleinste Zucken seiner Mundwinkel enthüllte eine Menge über seine Gefühle.
    Obwohl er es gut verborgen hatte, wusste sie, dass sich Worf auf der Brücke unbehaglich gefühlt hatte, nachdem ihn T’Lana vor den Kopf gestoßen hatte. Als er nun die Krankenstation betrat, hatte sich seine Stimmung völlig verändert: Er wirkte schlichtweg melancholisch. Sie hatte keine Ahnung, weshalb, aber es wunderte sie nicht, ihn zu einem derartigen Gefühl fähig zu sehen. Beverly hatte festgestellt, dass unter der rauen klingonischen Schale eine ganze Menge Unsicherheit und Zärtlichkeit verborgen lagen. Ihr war bekannt, dass Worf während seiner Zeit auf Deep Space 9 mit einer Trill verheiratet gewesen war. Beverly hatte Hologramme von ihr gesehen – eine wunderschöne, zart wirkende Frau. Ihr Tod hatte ihn zweifellos in ein tiefes Loch gestoßen, auch wenn er niemals von ihr sprach. Er stürzte sich in die Arbeit, um seine Trauer vor seinen Mannschaftskameraden zu verbergen.
    Genauso wie er jetzt etwas zu verbergen hatte, etwas, das ihn zutiefst verunsicherte und das, wie Beverly vermutete, irgendwie mit T’Lanas Verhalten auf der Brücke zu tun hatte.
    Als seine Ärztin und seine Freundin war es Beverlys Aufgabe, herauszufinden, worum es sich dabei handelte.
    Anfangs versuchte sie nicht, in ihn vorzudringen, sondern beschränkte sich auf die während einer Routineuntersuchung normale Unterhaltung zwischen einem Arzt und seinem Patienten. Es schien das Beste zu sein, dass er sich zunächst während der Prozedur etwas entspannte und gelassener wurde, bevor sie anfing, die heiklen Fragen zu stellen.
    Als das Ende der Untersuchung nahte – bis dahin hatten sie kaum Worte gewechselt, und der Klingone hatte die meisten Fragen mit einem bestätigenden Knurren beantwortet –, erhob sich Worf und strich seine Uniformjacke glatt, offensichtlich begierig, im Anschluss an die gewöhnliche knappe Bescheinigung, dass er sich bester Gesundheit erfreue, entlassen zu werden.
    Jetzt oder nie.
    Beverly holte tief Luft und sagte vorsichtig: »Worf … Sie wissen, dass ich als Chefärztin für mehr als nur Ihr körperliches Wohlbefinden verantwortlich bin. Und es ist unübersehbar, dass Sie etwas beschäftigt.« Sie machte eine Pause. »Sie wissen, dass mich mein Eid daran bindet, über alles, das Sie mir sagen, strengstes Stillschweigen zu

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