Widerstand - Star trek : The next generation ; 2
vollständig aus, um ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Wunde ihrer Patientin zu richten. Sie konnte den Blutverlust, den Leary bereits erlitten hatte, nicht rückgängig machen, aber sie konnte ihn zumindest verlangsamen. Sie zog ihren Regenerator aus dem Kit und richtete ihn auf Learys Wunde. Gleichzeitig wühlte sie mit ihrer freien Hand auf der Suche nach ihrem Notfall-Hypospray in dem Kit herum.
Leary schoss zwei weitere Male, dann schwankte sie, das Gewehr entglitt ihrer Hand und fiel nur noch am Gurt baumelnd vor ihrer Brust herab. Crusher fing sie auf, bevor sie zu Boden stürzte.
»Worf!«
Er verlangsamte weder seine Feuerrate noch das Rekalibrieren der Waffe, doch sein Blick zuckte zur Seite und erfasste Crusher und Leary – die sich nur noch deshalb auf den Füßen halten konnte, weil die Ärztin ihr einen Arm stützend um die Schultern gelegt hatte. Sofort schob sich der Klingone vor die beiden und bedeutete Beverly mit einer Geste, sich nach rechts zu wenden, auf den Laufsteg, der ihren Weg gekreuzt hatte.
Die Verzweiflung verlieh Beverly die Kraft, sie und ihre Bürde mit erstaunlicher Geschwindigkeit zu bewegen, auch wenn Learys Stiefel nur noch übers Deck schliffen. Worf folgte ihnen, wobei er Crusher den Rücken zuwandte und ununterbrochen auf die Borg feuerte. Etwa zwanzig Meter weit zog Beverly Leary schwankend hinter sich her, bis sie bemerkte, dass Worf aufgehört hatte, zu schießen.
Besorgt blickte sie zurück und versuchte dabei, Leary keine weiteren Schmerzen zu bereiten.
Worf befand sich noch immer hinter ihr, aber sie konnte Nave und die anderen nicht sehen. Die Borg hatten sich an der Kreuzung der beiden Laufstege gesammelt. Unbegreiflicherweise wandten sie sich von Crusher, Worf und Leary ab und fingen an, sich auf die zweite Quelle von Schüssen zuzubewegen.
Worf zögerte, dann machte er einen Schritt in Richtung der Drohnen, offensichtlich in dem Bestreben, seinen abgeschnittenen Mannschaftskameraden zu Hilfe zu eilen. Im gleichen Augenblick wurde Leary bewusstlos, und Crusher ging unter ihrem Gewicht in die Knie.
»Worf! Hilfe!«
Der Klingone eilte an ihre Seite und nahm Leary auf seine Arme. Rasch hasteten sie außer Sicht. Schließlich hielt Worf an und ließ Leary behutsam zu Boden sinken.
Crusher kniete neben ihrer Patientin nieder und nahm einen raschen Scan vor. »Es ist der Blutverlust«, sagte sie zu Worf, der an ihrer Seite stand. Sie holte ein Hypospray aus ihrem Medikit hervor. »Ich kann ihr etwas Tri-Ox geben, um sie für eine Weile wach zu halten, aber irgendwann müssen wir sie für eine Transfusion zurück zum Schiff bringen.
»Wie viel Zeit hat sie, Doktor?«
»Ein paar Stunden.«
Worf schenkte ihr einen vielsagenden Blick. »Wenn wir es nicht innerhalb von zwei Stunden zurück zum Schiff schaffen, wird es für sie ohnehin keine Rolle mehr spielen.«
Beverly verfiel in Schweigen. Sie hatte nur an ihre Patientin gedacht, aber wenn das Außenteam noch immer hier und hinter der Königin her war, wenn alle Drohnen erwachten, konnte in der Tat keine Menge Tri-Ox Leary retten.
Sie entleerte das Hypospray in Learys gesunde Schulter, dann hockte sie sich auf die Fersen und zählte die Sekunden. Bei fünf öffneten sich Learys Augen mit einem Flattern.
»Oh«, murmelte sie. »Mir ist schwindelig.«
»Das geht vorüber«, beruhigte sie Crusher.
Leary blinzelte ein paar Mal, anschließend versuchte sie sich aufzusetzen. Crusher kam ihr dabei zur Hilfe. »Sie haben recht«, sagte Leary. »Es geht schon besser.«
»Gut. Und wie wäre es, wenn Sie jetzt einen Augenblick still halten? Ich möchte noch einmal den Regenerator ansetzen, damit der Heilungsprozess beschleunigt wird.«
»Klar.« Leary seufzte. Sie lehnte sich zurück gegen die Wand.
Während Beverly den Regenerator einsetzte, blickte sie zu Worf hoch, der mehrfach seinen Kommunikator berührte und dann die Stirn runzelte. »Was ist los?«
»Ich habe versucht, die anderen Mitglieder des Außenteams zu kontaktieren. Mein Kommunikator ist außer Funktion.«
Instinktiv drückte Beverly auf ihren. Auch er war tot. Ohne nachzudenken sagten sie wie aus einem Mund: »Jean-Luc.« Locutus erwartete sie natürlich – und er würde alles nur Erdenkliche tun, um ihnen ihre Mission zu erschweren. Der Versuch, die verlorenen Besatzungsmitglieder zu finden, würde sie wertvolle Zeit kosten. Und sie waren nicht nur von Nave und den anderen getrennt worden, sondern auch von der Enterprise .
Worf nickte grimmig.
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