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Widerstand - Star trek : The next generation ; 2

Titel: Widerstand - Star trek : The next generation ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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auf dem Fuß.
    Nave war so sehr auf ihr Ziel fokussiert, dass sie die zwei Gestalten, die sich über einen Laufsteg zu ihrer Linken näherten, viel zu spät bemerkte. Als sie sie endlich sah und zu einem abrupten Halt kam, standen die beiden bereits direkt in ihrem Weg und blockierten den Zugang zu der Luke.
    Sofort riss sie ihr Gewehr hoch – doch ein rascher zweiter Blick auf das Paar ließ sie zögern.
    Es waren Borg. Der erste war haarlos, trug den schwarzen Panzer, das optoskopische Auge, den mechanischen Arm, der als Waffe diente. Seine Züge waren leer und unauffällig, so als wäre jede Eigentümlichkeit in Jahren des Dienstes am Kollektiv abgeschliffen worden.
    Der zweite war ein neu Assimilierter, der offensichtlich von einer kürzlich stattgefundenen Operation zurückeskortiert wurde. Sein Haar war teilweise von schwarzem Metall umschlossen, das in seinen Schädel eingelassen worden war. Schläuche traten aus seinem Hinterkopf aus und verbanden diesen mit scheinbar willkürlichen Punkten in seinem Nacken, der Wange und der Brust. Seine Bewegungen waren steif, wie die des anderen Borg, und seine Miene hölzern. Aber sein Gesicht war nicht vollständig weiß. Es lag ein leichter Hauch von Farbe in ihm, und die Bereiche der Haut, an denen die Schläuche eingeführt worden waren, waren noch immer von der groben Behandlung gerötet.
    Die Drohne hatte nach wie vor zwei Hände – menschliche Hände – und zwei menschliche Augen. Und ungeachtet der Entfernung, ungeachtet des Dämmerlichts wusste Nave, dass sie noch immer klar und grün waren.
    »Lio«, hauchte sie. »Oh, Lio.«
    Beverly lauschte dem einsamen Klang ihrer Sohlen auf dem Metalldeck, während sie sich langsam der Kammer der Borg-Königin näherte.
    Sie vermochte nicht ins Innere zu blicken, denn ein Quartett von Drohnen stand Schulter an Schulter vor dem Eingang und bewachte ihn. Ihre Silhouetten hoben sich schwarz vor dem gespenstischen grünen Licht hinter ihnen ab. Ihre Gesichter lagen im Verborgenen, aber Beverly wusste instinktiv, dass Jean-Luc sich nicht unter ihnen befand, genauso wie sie instinktiv wusste, dass er irgendwo im Inneren der Kammer war, irgendwo direkt bei der Königin.
    »Entschuldigung«, sagte Beverly mit gespielter Unschuld, als sich die vier Köpfe hoben und damit zeigten, dass sie sie entdeckt hatten. Irgendwie entbehrte die Situation in Beverlys Augen nicht einer gewissen Komik, auch wenn ihr gleichzeitig das Herz in die Sternenflottenstandarduniformhose rutschte. »Es gibt da etwas, das ich Ihnen gerne zeigen würde. Wenn Sie mir bitte einfach folgen würden …« Um ihnen das Angebot etwas schmackhafter zu machen und sich ihrer Aufmerksamkeit zu versichern, schoss sie mit dem Phaser auf einen von ihnen. Die Waffe war nur auf Betäubung gestellt. Sie hatte nicht vor, wertvolle Energie für ein Ablenkungsmanöver zu verschwenden.
    Eine Drohne machte einen einzelnen Schritt vorwärts. Länger wartete Beverly nicht ab. Sie drehte sich um und rannte in voller Geschwindigkeit in die entgegengesetzte Richtung, blickte nur einmal kurz über ihre Schulter, um sich zu versichern, dass sie ihr wirklich nachkamen. Sie jagte über den metallenen Laufsteg und wandte sich dann an der ersten Kreuzung nach links.
    Sie rannte, bis die Geländer zu Wänden wurden und die Wände zu leerstehenden Regenerationskammern. Schließlich passierte sie zwei besetzte Alkoven, deren Bewohner in Schatten gehüllt waren. Nach einigen weiteren Schritten verlangsamte sie und drehte sich um.
    Ihre vier Verfolger waren zwanzig Meter hinter ihr. Sie marschierten schneller, als sie es bei den Borg jemals gesehen hatte. Viel mehr Geschwindigkeit vermochten sie aus ihren massigen Körpern allerdings auch nicht mehr herauszuholen. Im Gleichschritt stapften sie durch den Gang, jeweils zwei nebeneinander, ihre Arme wie Schwerter erhoben und bereit zuzuschlagen.
    Beverly breitete ihre eigenen Arme aus. »Hier bin ich. Kommt und holt mich!«
    Die Drohnen näherten sich. Ungeachtet all ihrer scheinbaren Tapferkeit empfand sie den Anblick als ziemlich beängstigend. Nicht jeder Schweißtropfen, der ihr von der Stirn tropfte, war der vorherrschenden Hitze geschuldet. Die festen Schritte der Borg schlugen gegen das Deck, und sie fühlte die Vibrationen in den Sohlen ihrer eigenen Füße, fühlte, wie sich ihr Herzschlag dem Stampfen anpasste. Sie zählte jeden Schritt im Geiste mit: eins, zwei, drei, vier …
    Noch zehn Meter entfernt. Acht. Sieben. Sechs

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