Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)
„Musstest du für die Dinger eigentlich einen Waffenschein vorzeigen?“, fragte er neugierig und ließ ein jungenhaftes Lächeln sehen. Dann nahm Gray die silbernen High Heels aus der Verpackung und wies mit seinem Kinn auf die gepolsterte Bank am Fußende des Bettes. Nachdem Liz sich hingesetzt hatte, ließ er sich vor ihr auf ein Knie fallen, schob einen High Heel über ihren rechten Fuß und schloss die winzige Schnalle.
Grays Entscheidung, nicht sofort mit seiner Frau zu schlafen, geriet heftig ins Wanken, als die rubinrote Seide zur Seite rutschte, Liz’ Bein entblößte und ihn einen Blick auf ihren tiefroten Spitzenslip erhaschen ließ. Rasch schloss er die Schnalle des zweiten Schuhs, richtete sich auf und vermied bewusst den Blick in Richtung des Bettes. Er nahm das farblich zum Kleid passende Abendtäschchen von der Kommode und hielt ihr eine Hand hin.
Liz seufzte tonlos. Grays ausgeprägtes Pflichtbewusstsein ging Liz auf die Nerven. Was brachte ihr die Sinnliche Versuchung , wenn sie ihren Mann damit eben nicht in Versuchung führen konnte. Dieses förmliche Treffen musste sie sich schlussendlich wohl doch antun.
Gemeinsam verließen sie das Schlafzimmer und sowie sie am Treppenabsatz erschienen, ließ Jeff sich zu einem anerkennenden „Wow!“ hinreißen. Kein Wunder, dass es solange dauerte!
Terence war nicht minder überrascht über die Erscheinung, die da am Arm seines Freundes die Treppe herunter kam. Gray war wirklich zu beneiden. Liz war bildschön, das war ihm schon beim ersten Aufeinandertreffen aufgefallen, trotz der Tarnfarbe und dem Dreck in ihrem Gesicht. Doch „bildschön“ war in seinen Augen ein viel zu schwacher Ausdruck, um die Frau zu beschreiben, die am Arm seines Freundes die Treppe herunter stieg.
„Sag mal, Liz, hast du nicht vielleicht doch noch eine Schwester?“, fragte Jeff hoffnungsvoll.
„Nein.“
„Halbschwester?
„Nein.“
„Ich würde mich auch mit einer Cousine zufrieden geben“, meinte er ernsthaft und brachte damit seine Schwägerin zum Lachen.
„Ich habe auch keine Cousine. Meinen Bruder kannst du haben. Aber da musst du dich ranhalten, ich glaube fast ...“
„Schade, sehr schade!“ Dann wandte er sich an seinen Bruder. „Du hast aber auch immer ein Glück. Da könnte man direkt neidisch werden.“
„Dem kann ich nur zustimmen“, schaltete Terence sich ein, noch immer von ihrer Erscheinung beeindruckt, ehe er die Tür öffnete und als Erster das Haus verließ.
4. Kapitel
Kaum betraten sie den geräumigen Saal des Marriot Hotels, zog Liz die Blicke der umstehenden Gäste sofort auf sich. Genau wie von Gray erwartet. Es gab wohl nicht einen Mann, der sich nicht wünschte, an seiner Stelle zu sein. Besitzergreifend legte er seiner Frau eine Hand auf den Rücken und strich mit dem Daumen über ihre seidig weiche, nackte Haut. Am liebsten wollte er sofort mit ihr zurück nach Hause und dort weiter machen, wo sie vorhin aufgehört hatten. Aber er musste sich in Geduld üben.
Einige Meter entfernt entdeckte er Chris und Jennifer, die sich einen Weg durch die Menge bahnten. Anerkennend musterte er die Frau seines Freundes.
„Wie ich sehe, hat es sich wirklich gelohnt, dass wir am Donnerstag stundenlang auf euch warten mussten. Du siehst wirklich bezaubernd aus, Jennifer.“
„Danke, Gray! Etwas Ähnliches hat Chris vorhin auch schon gesagt.“
„Genug der Komplimente!“, entschied Jeff energisch. „Jeder, der Augen im Kopf hat, kann sehen, dass Liz und Jennifer heute die Ballköniginnen sein werden.“ Auffordernd hielt er Liz einen Arm hin. Ein freches Grinsen im Gesicht meinte er salopp: „Wie sieht’s aus, Eure Hoheit? Lust auf ein paar Minuten Hüftwackeln?“
Liz schnitt ihm eine Grimasse, schob ihre Hand jedoch in seine Armbeuge. „Ich will mal nicht so sein. Schließlich muss ich ja irgendwie meine Untertanen bei Laune halten. Ein kleines Tänzchen mit dem Hofnarren sollte da genau das richtige Mittel sein“, gab sie sich gespielt hochnäsig.
„Du hast doch sicher nichts dagegen, wenn ich meine Schwägerin kurz auf die Tanzfläche entführe …“, wandte Jeff sich über die Schulter an seinen Bruder. Das zustimmende Nicken wartete er nicht ab, sondern verschwand einfach mit Liz in der Menge. Nur widerwillig ließ Gray sie gehen und beobachtete, wie Terence Jennifer auf die Tanzfläche entführte.
„Meine Güte! Ich dachte schon, ich träume. Liz’ Kleid … Geht das Teil überhaupt noch als Abendkleid durch?“,
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