Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)
auch nicht, Jeff hatte die allgemeine Stimmig eindeutig aufgehellt.
„Wo sind eigentlich Jennifer und Chris?“, wollte Liz wissen und löste sich langsam aus seiner Umarmung. Eine Antwort wartete sie nicht ab. Sie musste nach ihrer Freundin sehen und ließ ihre Familie im Schlafzimmer zurück.
Als sie die Treppe runter kam, war Chris nirgends zu sehen und sie fand nur noch Jennifer im Eingangsbereich stehen. Schweigend beobachtete die, wie die Geiselnehmer, die sie getötet hatten, in Leichensäcke verstaut und abtransportiert wurden.
„Jenny? Alles in Ordnung?“, fragte Liz leise und stellte sich neben sie.
„Ich bin froh, dass es deiner Familie gut geht.“
„So etwas ist nichts mehr für dich, nicht wahr?“
„Nein. Nein, ist es nicht. Nicht mehr. Es ist wirklich an der Zeit für mich aufzuhören.“
„Sag es Townsend so bald wie möglich.“
„Das werde ich.“ Blicklos starrte Jennifer vor sich hin. Plötzlich ruckte ihr Kopf herum. Ängstlich, gar panisch schaute sie ihre Freundin mit weit aufgerissenen Augen an. Eine böse Vorahnung ergriff von ihr Besitz. „Oh mein Gott, Liz!“
Der kam der gleiche Gedanke und sie rannte Jennifer voran, raus aus dem Haus. Sie schnappten sich beide eine Kalaschnikow, die zur Beweisaufnahme auf der Treppe aufgestapelt lagen, und hängten sie sich über die Schulter. Dann rannten sie auf Liz’ Motorrad zu.
„Hey! Das sind Beweisstücke! Die können sie nicht einfach wegnehmen!“, rief einer der Polizisten hinter ihnen her. Doch die beiden achteten nicht auf ihn. Liz schwang sich auf ihr Motorrad, startete den Motor und wartete nur kurz, damit Jennifer aufsteigen konnte. Dann gab sie Gas, dass der Kies vom durchdrehenden Rad nach hinten weggeschleudert wurde und die Umstehenden zur Seite springen mussten, um nicht von den kleinen Geschossen getroffen zu werden. Mit voller Geschwindigkeit raste sie zwischen den Polizeifahrzeugen hindurch und zwang zwei Beamte, sich mit einem beherzten Sprung in Sicherheit zu bringen.
„Hey!“, brüllte der SWAT-Teamleader und sah sich nach Gray um. Als er stattdessen Chris auf sich zurennen sah, machte er bei ihm seinem Unmut Luft.
„Die beiden Frauen sind gerade wie auf der Flucht hier durch. Die haben zwei Kalaschnikows mitgehen lassen. Und egal, wer oder was genau Sie hier alle sind, DAS geht auf keinen Fall. Außerdem hätten sie beinahe zwei meiner Männer über den Haufen gefahren!“
„Scheiße“, fluchte Chris und lief auf das Haus zu. Im Eingangsbereich brüllte er laut nach seinem Freund. Der tauchte am Geländer des Obergeschosses auf und sah ihn fragend an. „Sie sind abgehauen und haben zwei der Waffen mitgehen lassen.“
Was hatten sie denn nun schon wieder vor? Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. „Wie weit ist es von hier zu Jennifers Eltern?“ Gray rannte bereits die Treppe runter.
„Mit dem Wagen eine knappe halbe Stunde. Warum fragst du?“ Da verstand Chris, was er damit andeuten wollte und fluchte erneut. Warum war er nicht von selbst drauf gekommen? Sofort folgte er Gray hinaus, beide sprinteten auf einen Polizeiwagen zu.
„Du fährst“, bestimmte Gray und riss die Beifahrertür auf. Dann jagten sie hinter ihren Frauen her.
„Was soll denn das hier werden?“, rief der Teamleader und sah zum Commissioner, der an der ganzen Sache kein Interesse zu haben schien. „Das geht doch so nicht! Spielen die hier alle verrückt?“
Als er Jeff und Terence das Haus verlassen sah, marschierte er entschlossen auf sie zu. „Sie sind doch der Bruder von Blackwood?“
„Ja, und?“
„Langsam ist es mir scheißegal, welche Sicherheitseinstufungen ihr alle habt. Eines kann ich Ihnen sagen: So geht das nicht! Auf den Straßen sind Zivilisten unterwegs. Sie können hier nicht durch die Gegend kurven wie die Irren!“
„Ja, und?“, wiederholte Jeff. Denn er hatte keine Ahnung, wovon der Mann sprach.
„Ihr Bruder hat gerade ein Polizeifahrzeug geklaut und ist mit eurem Kollegen hinter den beiden Frauen her, die vorher zwei Kalaschnikows geklaut haben. DAS ist los!“
Verdutzt sahen Terence und Jeff sich an und begriffen schlagartig, warum sie das getan hatten. Nun spurteten auch sie auf einen der Polizeiwagen zu, zerrten den darin sitzenden Beamten heraus, sprangen hinein und rasten vom Gelände.
„Die sind hier wirklich alle nicht ganz dicht“, meinte der SWAT-Leader schließlich vollkommen fassungslos zu sich selbst.
11. Kapitel
„Sie sind schon hier gewesen“, flüsterte
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