Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)
Liz betroffen und sah sich in dem teilweise verwüsteten Elternhaus ihrer Freundin um. Dann folgte sie Jennifer von einem Zimmer zum nächsten, auf der Suche nach Hinweisen, die ihnen sagen konnten, wo sie ihre Eltern finden würden.
Im Schlafzimmer fanden sie einen an Jennifer adressierten Zettel mit einem Messer durchstochen an der Tür. Liz hielt das Blatt fest, zog das Messer mit einem Ruck heraus und las die Nachricht durch. Dann sah sie auf ihre Uhr.
„Wir haben noch zweiundzwanzig Stunden Zeit.“
„Ich“, antwortete Jennifer mit gebrochener Stimme, den Tränen nahe.
„WIR!“, sagte Liz bestimmt, zog ihre Freundin an sich und schloss sie fest in ihre Arme. Tröstend strich sie ihr über den Rücken und fühlte sich selbst ungeheuer hilflos angesichts Jennifers Angst.
Die liebevolle Zuwendung und Unterstützung, die sie durch Liz erfuhr, gaben ihr den Rest und Jennifer brach endgültig in Tränen aus. Voller Verzweiflung schluchzte sie auf und klammerte sich wie eine Ertrinkende an ihrer Freundin fest.
Gray und Chris stürmten durch die offen stehende Eingangstür in das Haus der Langners und sahen sich suchend nach ihren Frauen um. Durch das laute Schluchzen befürchteten sie das Schlimmste.
Zwei Stufen auf einmal nehmend stiegen sie die breite Treppe hinauf bis in den oberen Stock. Dort fanden sie Jennifer in den Armen ihrer Freundin. Gray löste Liz’ Arme, die sie fest um Jennifer geschlungen hatte, und zog sie zur Seite, damit Chris sich um seine Frau kümmern konnte. Dann beobachtete er betrübt, wie sie sich verzweifelt und nach Halt suchend an seinen Freund klammerte.
„Habt ihr irgendetwas gefunden, das darauf hinweist, wo man Jennifers Eltern hingebracht hat?“, erkundigte er sich leise bei seiner Frau. Doch sie reagierte nicht auf seine Frage, sondern starrte weiter auf die beiden Menschen, die in ihrer Verzweiflung gefangen waren.
„Liz?“, sprach er sie erneut an. Da hob sie wortlos die Hand und reichte ihm den Zettel, den sie an der Schlafzimmertür gefunden hatten. Er las die eindeutige Nachricht und nickte langsam. Sie wollten also Jennifer im Austausch gegen ihre Familie. Sehr wahrscheinlich, um aus ihr die Namen der anderen Agenten herauszubekommen.
Zu einem Austausch würden er und Chris es jedoch nicht kommen lassen. Nein, sie würden dafür sorgen, dass die Langners gesund wieder nach Hause kamen, ohne eine von ihren Frauen in Gefahr zu bringen. Behutsam und dennoch entschlossen drängte Gray Liz zur Treppe. In diesem Moment konnten sie nichts tun, als es Chris überlassen, Jennifer zu beruhigen und für sie da zu sein.
Gray und Liz waren im Begriff, die Treppe hinunterzusteigen. Auf halbem Wege sah er Jeff und Terence im Laufschritt, jeder eine schussbereite Waffe in der Hand, auf das Haus zu stürmen. Sobald sie die beiden entdeckten, blieben sie stehen, sicherten ihre Waffen und steckten sie in den rückwärtigen Bund ihrer Hosen.
„Was ist passiert?“, wollte Jeff wissen und sah sich hinter ihnen suchend nach Chris und Jennifer um.
Grays Erklärung kam nur sehr knapp. „Wir sind zu spät gekommen. Sie haben sich die Langners geholt.“ Dann reichte er den durchlöcherten Zettel weiter. Gemeinsam lasen ihn sich die beiden Männer durch und sahen in den oberen Stock hinauf, aus dem noch immer Jennifers leises Weinen zu hören war.
„Egal was ihr vorhabt, wir sind dabei!“, meinte Terence und Jeff nickte zur Bestätigung.
„Das ist mir klar! Aber zuerst bringen wir Jennifer und Liz in Sicherheit. Dann holen wir ihre Eltern zurück.“ Auch wenn er hoffte, sie würden nicht kommen, Liz’ Widerworte ließen nicht lange auf sich warten.
„Nichts da! Wir sind mit von der Partie. Ihr werdet uns nicht so einfach irgendwo abladen und zurücklassen.“
„Diesmal werde ich keinen Widerspruch dulden, Liz. Ihr steht auf deren Abschussliste. Wir werden euch denen nicht auf einem Silbertablett servieren. Ihr habt heute schon genug geleistet, ihr werdet nicht mitkommen!“ Unnachgiebig sah er sie an und hielt ihren Blick gefangen, bis Liz die Lippen aufeinander presste und nickte.
Minuten später kam Chris, einen Arm um Jennifer geschlungen, die Stufen herunter. Neben Gray blieb er stehen. Der informierte ihn mit wenigen Worten, was er zu tun gedachte. Aufmerksam hörten die Männer ihm zu und bemerkten nicht, wie Liz und Jennifer sich wortlos mit Blicken verständigten.
Niemand. Absolut niemand würde sie von der Rettungsaktion ausschließen - auch nicht ihre
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