Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)
Es ist zu befürchten, dass sie sich in die Quere kommen und sich gegenseitig außer Gefecht setzen“, meinte Chris besorgt und schaute von seinem Freund zu Townsend. „Wenn sie Verbindung zu uns aufnehmen würden, wäre es etwas anderes.“
„Elisabeth und Jennifer stecken in sehr großen Schwierigkeiten, wenn sie wieder hier sind! Bisher hab ich ja ihre recht unkonventionelle Art und Weise, die Dinge anzugehen, toleriert. Schließlich hat es meistens funktioniert. Aber in dieser Situation so unüberlegt zu handeln, kann ich nicht billigen! Schluss! Aus! Ich lasse mir von den Weibsbildern nicht mehr länger auf der Nase herumtanzen! Ja, wo sind wir denn? Veranstalten wir demnächst noch Ponyreiten und Kaffeefahrten?“
Townsend war sauer, mächtig sauer. Zwei seiner TDAs handelten kopflos und brachten wissentlich nicht nur sich selbst in Gefahr. Aufgebracht marschierte er in dem winzigen Überwachungsraum hin und her. Ein recht unnützes Unterfangen, denn nach nicht mal vier Schritten stand er Terence, Jeff und Joey gegenüber und musste wieder kehrt machen. „Haben die beiden komplett den Verstand verloren, in eine so offensichtliche Falle zu laufen?“
„Diese Frage kann ich nur bejahen“, brummte Gray. Dann nahm er wieder Kontakt zum Hubschrauberpiloten auf. Gray hoffte noch immer, die Frauen dazu bewegen zu können, mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Nach einer Weile empfingen sie die Bilder ihrer Kameras. Offensichtlich steckte doch noch irgendwo ein Stückchen Vernunft in ihren Köpfen.
„Habt ihr in der letzten Zeit einmal nachgedacht? Über uns? Oder wenigstens über euch, Liz? Den Einsatz übernehmen wir. Ist euch das entgangen? Außerdem erwarten sie euch garantiert.“
„Nein. Tun sie nicht! Sie erwarten Jenny, nicht mich.“
„Und du glaubst ernsthaft, ihr beide schafft es allein, gegen eine solche Überzahl anzukommen? Denn damit ist nämlich mehr als zu rechnen. Anscheinend habt ihr vor, uns zu Witwern zu machen.“
„Was wisst ihr über sie?“, erkundigte Liz sich vollkommen ruhig, ohne auf Grays Kommentar einzugehen.
„Du erwartest doch nicht wirklich Informationen von mir? Diesen Job sollten Jeff, Joey, zwei weitere Teams und eine zusätzliche Einheit übernehmen. Dreht um, Liz!“
„Das werden wir ganz sicher nicht tun. Entweder du sagst mir, was du weißt oder wir springen so ins Haifischbecken. Das ist uns egal.“ Wenn auch nur widerwillig, so gab er ihr dennoch die gewünschten Informationen und überließ dann Chris das Mikro.
„Warum bist du nicht geblieben, wo ich dich gelassen habe, Jennifer?“ Er klang tief enttäuscht.
„Es geht um meine Familie.“
„Genauso, wie es um meine Familie geht. Himmel, Jenny! Geht es um verletzten Stolz, weil wir euch bei Harold gelassen haben? Ist es das? Oder denkst du, keiner arbeitet so gut wie ihr?“
„Das habe ich nie behauptet! Aber ich will nicht einfach tatenlos herumhocken und darauf warten, bis irgendein anderer sie irgendwann rettet.“
„Ich bin nicht irgendein anderer“, widersprach da Jeff. „Ich bin ein TDA, wie ihr auch. Und meinen Job erledige ich professionell, so wie es sich gehört.“
„Das glaube ich dir ja. Aber es sind meine Eltern. Und ich kann nicht …“ Jennifer fuhr sich mit einer Hand über die Augen und schluckte schwer. „Es tut mir leid, Chris“, murmelte sie schließlich leise und unterbrach den Sprechfunk.
Mit verkniffenen Mienen starrten Gray und Chris auf die Monitore, minutenlang. Sie konnten Liz und Jennifer sich unterhalten sehen, doch nichts mehr hören.
Das Telefon klingelte und Townsend nahm das Gespräch entgegen. Seine Miene verfinsterte sich mit jeder Sekunde des Gesprächs zusehends, wobei Townsend meist schwieg. Sobald er das Telefonat beenden konnte, wandte er sich wieder seinen Männern zu und verkündete: „Schlechte Nachrichten. Es wurden zwei weitere Familien entführt, insgesamt fünf weitere Personen. Unsere Leute sind zu spät gekommen.“
Gray nahm ein weiteres Mal Kontakt zum Piloten auf. Als Liz und Jennifer sich wieder meldeten, informierte er sie über die neue Situation. Er wusste, der Einsatz würde nicht glatt verlaufen. Mit dieser Übermacht hatte keiner gerechnet.
„Dort hinten kannst du uns rauswerfen, Hiller.“ Liz wies an dem Piloten vorbei, auf eine Lichtung in einiger Entfernung. „Das Zielgebiet haben wir weit genug umflogen.“ Dann wandte sie sich Jennifer zu, die einen kleinen Monitor in den Händen hielt. „Hast du irgendwelche Signale
Weitere Kostenlose Bücher