Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)
attestierte ihnen nicht wie erhofft die völlige Genesung. Und dass, obwohl Liz und Jennifer sich redlich Mühe gaben, ihn zu überzeugen. Da sie im Anschluss der Untersuchung Gray und Chris keinen Attest vorweisen konnten, blieb es bei der angesetzten Zwangspause, die vom behandelnden Arzt obendrein noch verlängert wurde.
Nun saßen sie brütend in Jennifers Zimmer auf dem Bett und überlegten sich ihr weiteres Vorgehen. Inzwischen empfanden sie die drohenden Konsequenzen ihres Handelns als zweitrangig. Egal wie - sie wollten von Gray vor die Tür gesetzt und damit wieder in die Freiheit entlassen werden, raus aus seinem Wirkungsbereich, in dem er sie kontrollieren konnte. Was also reizte ihn genug, damit sie ihr Ziel auch erreichten?
„Fällt dir etwas ein, womit wir sie treffen können?“ Fragend sah Liz ihre Freundin an und unterbrach sich in ihrer eintönigen Beschäftigung, die verschlungenen Muster auf der Tagesdecke mit dem Zeigefinger nachzufahren.
„Das Haus gehört Gray, also müssen wir ihn ärgern, damit er uns vor die Tür setzt. So viel ist schon mal klar! Wenn seine Wachhunde nicht mehr mitspielen …“ Mit ihrem Kinn wies sie in Richtung Tür, womit Liz sofort klar war, dass Jennifer mit „Wachhunde“ Gray und Chris meinte. „… dann würde auch Townsend nichts sagen können und uns nur mit erhobenem Zeigefinger drohen, wegen unseres schlechten Benehmens. Ganz sicher überlegt er es sich dann mit der Anweisung noch mal!“
„Hm. Was könnte ihn dermaßen aus der Fassung bringen, dass er sich vergisst?“, fragte Liz in den Raum hinein, ohne eine Antwort von Jennifer zu erwarten. Sie ließ sich rückwärts aufs Bett neben ihre Freundin fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Minutenlang lagen sie schweigend da und überlegten, bis Liz sich plötzlich mit einem Ruck aufsetzte.
„Das ist es!“ Sie strahlte übers ganze Gesicht, so begeistert war sie von ihrer Idee. Mit einem hinterlistigen Lächeln erzählte sie ihrer Freundin von ihrem Plan. Jenny nickte immer wieder, während sie den Ausführungen lauschte und bekundete damit ihre Zustimmung. Liz’ Einfälle waren schon immer gut gewesen, aber dieser hatte es wirklich in sich. Das, was sie da vorschlug, war böse an sich und vollkommen verrückt, aber gut für ihre Zwecke. Und der Zweck heiligte schließlich die Mittel, oder? Also wenn das nicht klappen würde, funktionierte wirklich gar nichts!
Chris lag auf einem der Liegestühle in der Nähe des Pools. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt, sah er seinen Freund mit zusammengezogenen Augenbrauen über den Rand seiner Sonnenbrille hinweg an.
„Sie verhalten sich ungewöhnlich ruhig. Findest du nicht auch?“ Gray saß ihm gegenüber in einem Sessel und blickte auf. „Gestern wären sie beinahe an die Decke gegangen, weil der Arzt erst uns gelobt und dann ihre Zwangspause verlängert hat. Und was machen sie heute? Schmollend in Jennifers Zimmer hocken und nur auftauchen, wenn es was zu Essen gibt.“
„Die sogenannte Ruhe vor dem Sturm.“
Verblüfft von Grays Coolness richtete Chris sich auf. „Und da bleibst du so ruhig? Hast du keine Angst, sie könnten irgendetwas aushecken?“
„Wenn sie von mir vor die Tür gesetzt werden wollen, müssen sie schon das Haus sprengen. Da sie hier nirgends an C4, Semtex oder irgendeine andere Art von Sprengstoff kommen werden, brauche ich mir also in diese Richtung keine Gedanken machen. Und sollten sie auf andere Weise irgendwelchen Unsinn anstellen, wird es Konsequenzen für sie haben“, stellte Gray fest, verfiel wieder in Schweigen, nippte an seiner kalten Cola und hing weiter seinen Gedanken nach, aus denen er gerade gerissen worden war.
Wirklich zu schade, dass Liz momentan so schlecht auf ihn zu sprechen war. Da hatte er keine Chance, ihr so nahe zu kommen, wie er es gern hätte. Und Chris erging es mit Jennifer nicht anders. Sein Freund schlich immer wieder im ersten Stock umher, in der Hoffnung die Frau seiner Träume liefe ihm über den Weg. Vielleicht sollte er Liz einfach ein wenig mehr reizen, um sie aus der Reserve zu locken. Dabei könnte sich durchaus eine intimere Situation entwickeln, wenn er es richtig anstellte. Er fand, es war an der Zeit, von Plan E , wie Erholung, zu Plan A , wie Angriff zu wechseln.
Obwohl Liz ihn ganz offensichtlich mied wie die Pest, erlosch sein Interesse einfach nicht an ihr. Genau das Gegenteil war der Fall. Seine Entschlossenheit, ihr endlich näherzukommen, wuchs von Tag
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