Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)
zu Tag. Einerseits hoffte er darauf, sie würde sich auf eine Affäre mit ihm einlassen. Und Gray würde auch alles daransetzen, dass es dazu kam. Doch andererseits spürte er, ihm würde das nicht genug sein. Die gefühlsmäßige Zerrissenheit verwirrte Gray ein wenig. Seine Stirn legte sich in Falten und seine Brauen schoben sich zusammen, als ihm bewusst wurde, wie untypisch ein solches Verhalten für ihn war. Immer wusste er, was er wollte und sorgte dafür, dass er es auch bekam. Vielleicht sollte er einfach abwarten, wie sich die Dinge zwischen ihm und Liz entwickelten, wenn er zu Plan A übergegangen war. Früher oder später würde er sich dann auch über seine Gefühle zu ihr klar werden. Ein kleines Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln, als er sich vorstellte, mit welchen Mitteln er Liz aus der Reserve locken könnte. Er konnte es gar nicht mehr abwarten, seine Ideen in die Tat umzusetzen.
Wie aufs Stichwort tauchte die Frau, um die seine Gedanken kreisten, gemeinsam mit ihrer Freundin hinter ihm auf der Terrasse auf und zog unwillkürlich seine Blicke auf sich. Nahezu gleichzeitig drehten Chris und er sich um und sahen den beiden entgegen. Sie trugen ihre Badesachen und steuerten, jede ein Handtuch in der Hand, auf den Pool zu. Wie sie es schon seit Tagen taten, ignorierten sie ihn und Chris vollkommen.
Ein alter Kaugummi unter ihren Sohlen würde wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit von ihnen bekommen, dachte Gray sarkastisch. Und dann stockte ihm der Atem, als Liz nur einen knappen Meter entfernt an ihm vorbei lief.
Der Bikini, den er ihr eingepackt hatte, schmiegte sich an ihren Körper und verhüllte gerade mal das Nötigste, so knapp war der Stoff bemessen. Gray vermutete, er wurde in der hintersten Ecke der Kommode von Liz versteckt, weil sie befürchtete, wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet zu werden, sollte sie ihn tragen. Der wenige kobaltblaue Stoff wurde lediglich von dünnen Schnüren zusammengehalten. Es grenzte schon an ein Wunder, dass diese in der Lage waren, den Bikini an Ort und Stelle zu halten. Und sie sahen aus, als könnten sie jeden Moment reißen. Wenn er ehrlich war, wünschte Gray sich genau das gerade von ganzem Herzen.
Liz und Jennifer kamen auf der entgegengesetzten, sonnigen Seite des Pools an, legten die großen, flauschig weichen Handtücher auf die Auflagen der Liegen und setzen sich darauf. Dann cremten sie sich mit Sonnenschutzlotion ein, bevor sie sich gegenseitig den Rücken einrieben und dann bäuchlings hinlegten.
„Weißt du, was ich jetzt gern wäre?“, flüsterte Chris leise, während er Jennifer gierig mit den Augen verschlang.
„Das Handtuch unter Jennifer?“
„Das wäre meine zweite Wahl. Nein. Der kleine Fetzen grünen Stoffs, den man Bikini nennt und den sie gerade anhat.“ Gray unterdrückte ein Lachen und grinste stattdessen nur breit.
„Ähnliche Gedanken sind mir eben auch durch den Kopf gegangen, als ich Liz’ winzigen blauen Zweiteiler gesehen habe.“ Dann riss er den Blick von ihrem verführerischen Körper und sah zu seinem Freund. „Kleine Erfrischung gefällig? Siehst aus, als könntest du sie dringend gebrauchen.“
„Und ob ich die brauche“, meinte Chris ohne den Blick von Jennifer zu nehmen. Seine Augen klebten regelrecht an ihr. „Sonst musst du mich gewaltsam zurückhalten, weil ich dort rüber renne, sie mir über die Schulter werfe wie ein Höhlenmensch und in mein Zimmer schleppe. Und ganz sicher werde ich das nicht machen, damit sie sich dort ausruhen kann!“ Diesmal konnte Gray sich nicht zurückhalten und lachte, wenn auch leise. Er stand auf, nahm die inzwischen leeren Gläser und ging durch die große Glastür in die Küche.
Als er einige Zeit später wieder auftauchte, trug er statt Jeans und T-Shirt eine eng anliegende schwarze Badehose, die seinen muskulösen Körperbau noch betonte. Kurz sah er zur gegenüberliegenden Seite des Pools und genau in dem Moment drehte Liz sich auf ihrer Liege um. Sie hob einen Arm, setzte sich ihre Sonnenbrille auf und winkelte ein Bein an. Ihre Haut glänzte so verführerisch und einladend, Gray konnte nur mit Mühe den Blick abwenden. Seufzend ließ er sich auf den Liegestuhl nieder und reichte Chris eines der kalten Getränke.
„Hast du vor, schwimmen zu gehen?“
„Entweder das, oder ich stelle mich ungefähr eine Stunde lang unter den eiskalten Strahl der Dusche.“ Mit einem bedeutsamen Blick und den Mund zu einem schiefen Grinsen verzogen, wies er auf
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