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Wie angelt man sich einen Daemon

Titel: Wie angelt man sich einen Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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erwiderte sie. Jetzt klang sie recht zufrieden mit sich. »Ich habe stundenlang danach gesucht, aber leider nicht gefunden. Fast kam es mir so vor, als ob der Blogger einen Code oder so etwas Ähnliches verwenden würde. Weißt du, was ich meine? Offensichtlich wollte er darüber schreiben, hatte aber gleichzeitig Angst, zur Rechenschaft gezogen zu werden, falls er aus Versehen verriet, was Andramelech im Schilde führt.«
    »Macht Sinn«, sagte ich. »Und sonst?«
    »Es gibt noch etwas, was mir interessant erschien«, erklärte sie. »Anscheinend muss Andramelech einen Erzengel herausfordern, wenn er den gefangenen Dämon aus seinen Fesseln befreien will.«
    »Das ist wirklich interessant«, sagte ich und trat aus der Umkleidekabine. Ich machte vor Laura eine kleine Drehung, so dass der Rock um mich flatterte, was mir sehr verführerisch vorkam, und zwar trotz meiner Turnschuhe. Dieses Kleid schmeichelte zudem meiner Eitelkeit, da es tatsächlich Größe sechsunddreißig hatte. »Stand da auch, um welchen Erzengel es sich handelt?«
    »Nein.« Laura schüttelte den Kopf.
    »Das muss ich Father Ben erzählen. Möglicherweise bringt uns das endlich weiter.«
    »Ich würde sagen, dass dich das da auf jeden Fall weiterbringen wird«, meinte Laura und zeigte auf das Kleid. »Glaubst du, ich könnte es mir ausleihen, sobald du deinen Mann verführt hast?«
    »Ach, interessant«, sagte ich neugierig. »Und weshalb brauchst du solch ein ultrasexy Kleid?«
    »Aus keinem bestimmten Grund«, entgegnete sie, aber ihr Lächeln verriet mir etwas ganz anderes. Wenn Laura eine Katze gewesen wäre, hätten in diesem Moment wahrscheinlich ein paar kleine gelbe Federn aus ihrem Maul hervorgeblitzt, und sie hätte zufrieden geschnurrt.
    Ich stieß einen leisen Pfiff aus. »Was führst du im Schilde?«
    »Nur ein Essen«, erklärte sie gelassen. »Nichts Besonderes.«
    »Wenn es nichts Besonderes ist, dann könntest du doch auch deine schwarze Jeans und dein ärmelloses Top tragen. Oder?«
    »Etwas außergewöhnlicher als Jeans und Top ist es schon«, erwiderte sie. »Okay, ich gebe es zu. Sehr viel außergewöhnlicher.«
    Ich gab ihr ein aufforderndes Zeichen, damit sie fortfuhr.
    »Es ist ein Essen mit Dr. Meyer«, sagte sie. »Aus der Notaufnahme. Weißt du noch?«
    »Der hübsche Knackige? Der Arzt, der dir den Gips verpasst hat?«
    »Genau der. Er hat mich heute Vormittag angerufen und wollte wissen, ob ich morgen Abend mit ihm essen gehen möchte.«
    »Also an einem Mittwochabend«, meinte ich nachdenklich. »Ein gutes Zeichen.«
    »Meinst du?«, fragte sie. »Ich war mir da nämlich nicht so sicher. Vielleicht bedeutet das ja auch nur, dass ich für einen Freitag- oder Samstagabend nicht so geeignet bin.«
    »Blödsinn«, erwiderte ich. »Das bedeutet, dass Mittwoch sein erster freier Abend ist und du diejenige bist, mit der er ihn verbringen möchte.«
    »Meinst du?«
    »Na klar.« Ich nickte, um noch überzeugender zu wirken. Als ich Laura lächeln sah, freute ich mich. Sie war in den letzten Wochen wirklich emotional durch die Hölle gegangen, und ich war froh, dass es jetzt vielleicht wieder ein Licht am Ende des Tunnels gab.
    »Und was meint Mindy dazu?«
    »Ich habe es ihr noch nicht erzählt«, gab Laura nach kurzem Zögern zu. Sie hob eine Hand, um meine unvermeidliche Bemerkung abzublocken. »Erspare mir deinen Senf«, sagte sie. »Ich werde es ihr bestimmt erzählen. Allerdings erst danach.«
    Ich presste die Lippen aufeinander und versuchte mein Bestes, um nicht loszulachen.
    »Jetzt reiß dich zusammen«, tadelte sie mich, aber auch ihre Schultern bebten.
    »Okay«, meinte ich und holte erst einmal tief Luft. »Wie wäre es? Wenn das Kleid tatsächlich die erwünschte Wirkung erzielt und Stuart einverstanden ist, dass Eddie neue Möbel bekommt, dann werde ich es dir gleich morgen früh persönlich vorbeibringen.«
    »Es wird bestimmt funktionieren«, entgegnete sie. »Da bin ich mir absolut sicher. Wenn dieses Kleid deinen Mann nicht dazu bringt, allem zuzustimmen, was du ihm vorschlägst, dann muss er blind sein.«
    Als ich in der High-School eintraf, war ich schon ziemlich spät dran. Ich musste Allie einsammeln, gemeinsam mit ihr eine Stunde zum Training gehen, Timmy aus dem Kindergarten abholen, mich duschen, Frisur und Make-up hinbekommen und mich schließlich in mein wunderbares neues Kleid zwängen. Und das alles, ehe Stuart nach Hause kam. Die Wirkung wäre dahin, wenn ich noch damit beschäftigt wäre, mich

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