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Wie ausgewechselt

Wie ausgewechselt

Titel: Wie ausgewechselt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudi Assauer , Patrick Strasser
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schön hohes Risiko. Rudi sagte zu mir: ›Wenn das schiefgeht, ziehe ich dir die Ohren lang!‹ Zum Glück ist Mpenza wie eine Bombe eingeschlagen, bildete ein phänomenales Sturmduo mit Ebbe Sand.«
    Nach dreieinhalb Jahren und zwei Titeln mit den beiden DFB-Pokalsiegen 2000 und 2001 wechselt Mpenza zurück zu Standard Lüttich.
    Der erste Transfer, den Assauers Azubi Müller mit allem Drum und Dran selbst abwickelt, ist dann der von Stürmer Mike Hanke 2005 zum VfL Wolfsburg. »Damals war Thomas Strunz Manager in Wolfsburg, den kannte ich gut, mit dem kam ich gut klar«, erinnert sich Müller, »also habe ich Rudi gebeten: ›Lass mich mal.‹ Ich habe immerhin 3,5 Millionen Euro Ablöse für Hanke rausgeholt.«
    Natürlich klappt nicht immer alles. Transfers scheitern in letzter Sekunde oder gelingen dank eines Anrufs doch noch. Wie dicht Erfolg und Misserfolg beieinanderliegen, erfährt das Duo Assauer/Müller im Sommer 2005. Während die Bundesliga über deren Coup staunt, Nationalstürmer Kevin Kuranyi vom VfB Stuttgart zu Schalke zu holen, arbeitet Assauer parallel an einem weiteren Transfer.
    »Zusätzlich planten wir, den Weißrussen Aliaksandr Hleb vom VfB zu holen, einen ganz feinen Kicker – im Doppelpack mit Kuranyi. Wir wollten schon den Vorvertrag aushandeln mit Hlebs Berater Roger Wittmann, aber das ist dann kurz vor knapp alles noch geplatzt. Der Transfer war als Gesamtpaket finanziell nicht machbar, Hleb ist zu Arsenal London in die Premier League gewechselt, die konnte den Deal stemmen. Kuranyi und Hleb – das wäre eine schöne Bombe gewesen.«
    Obwohl schon seit ein paar Jahren nicht mehr im Job und in der Verantwortung, trauert Assauer einem geplatzten Transfer heute immer noch nach. Es geht um Mark van Bommel, lange Jahre Kapitän der niederländischen Nationalmannschaft.
    »Im Sommer 2004 wollten wir ihn unbedingt zu Schalke holen, er war Kapitän beim PSV Eindhoven. Mark ist ein absoluter Gewinnertyp, das hat er ja später beim FC Bayern bewiesen, und nicht zuletzt deshalb hat er im Januar 2011 einen Vertrag beim AC Mailand bekommen. Wir sind damals zu Gesprächen mit ihm und seinem Berater nach Eindhoven gefahren. Sein Schwiegervater Bert van Marwijk, der spätere Nationaltrainer der Holländer, saß auch am Tisch. Wir waren uns mit Mark einig, er wollte zu uns. Es ging nur noch um die Höhe der Ablösesumme, sein Vertrag lief ja noch ein Jahr. Wir haben fünf Millionen Euro geboten, die Herren vom PSV wollten sechs. Diese Summe war für uns illusorisch.«
    Andreas Müller ist bei den Verhandlungen natürlich dabei. Als das Geschäft im Streit um die Ablöse zu platzen droht, wird Assauer deutlich. »Ich weiß noch genau, wie Rudi in seiner für ihn typischen Art gesagt hat: ›Okay, Leute. Wir bieten jetzt fünf Millionen plus einen Euro, fertig.‹ Das hat die Holländer wohl brüskiert – das war’s dann.« Auf diese Weise hat der PSV eine Menge Geld verloren, da van Bommel noch ein Jahr dort geblieben und dann 2005 ablösefrei zum FC Barcelona gegangen ist.
    »Man muss manchmal einfach hart sein und, wenn es nicht passt, sagen: Danke und auf Wiedersehen! Schade, denn ich mochte und mag Mark. Auf dem Platz ist van Bommel ein kleines Schwein, das ist nicht böse gemeint. Seine Position als Sechser beherrscht er perfekt, wenn du so einen in der Mannschaft im defensiven Mittelfeld drinhast, dann ist das die halbe Miete. Mark ist ein Riesenkerl. Wenn wir uns irgendwo sehen, dann kommt er sofort an und fragt: ›Hey, Assi. Alles klar? Wie geht’s?‹«
    Besonders gute Erinnerungen hat Assauer an den Coup mit Christian Poulsen im Dezember 2001. Für den Dänen vom FC Kopenhagen wird erneut der bisherige Schalker Transferrekord gebrochen. Rund 20 Millionen Mark kostet der Mittelfeldspieler, der einen Vertrag bis Juni 2006 unterzeichnet – jedoch eigentlich von Dortmunds Manager Michael Meier als BVB-Zugang eingeplant ist.
    »Poulsen hatte wohl fest zugesagt bei Borussia Dortmund, das wusste ich jedoch nicht. Ich habe ihn beim UEFA-Cup-Spiel der Dortmunder in Kopenhagen gesehen und in der Halbzeitpause über Handy Andreas Müller angerufen. Ich sagte: ›Andy, das ist er! Den holen wir!‹ Andy antwortete mit bedrückter Stimme: ›Das wäre er gewesen. Soweit ich weiß, ist der schon fix in Dortmund.‹ Für das Rückspiel 14 Tage später in Dortmund war Poulsen wegen einer Gelben Karte gesperrt, trotzdem kam er mit ins Ruhrgebiet. Ich habe alle Hebel in Bewegung gesetzt, und so trafen

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