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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
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Leib
    verzweifelt nach der Erfüllung durch eben jenes Wesen, dessen Gesicht und Gestalt durch ihre
    Phantasie geisterte.
    Als Gage wieder in die Küche kam, war er lediglich mit der Wildlederhose bekleidet, mit der er ins
    Badezimmer gegangen war. Seine langen, schlanken Füße waren nackt, und sein Haar glänzte feucht
    im Schein der von der Decke baumelnden Laterne. Er sagte kein Wort zu ihr, sondern ging direkt auf
    das Feuer zu, füllte zwei Töpfe aus dem Kessel mit siedendem Wasser und trug sie in den hinteren
    Raum, wo er sie in den Badezuber schüttete. Dann kehrte er noch zweimal zur Feuerstelle zurück,
    füllte die Töpfe jedesmal bis zum Rand und schüttete alles erneut in die Wanne. Schließlich trat er vor Shemaine hin und ahmte, ein Bein nach höfischer Manier vorgestreckt, mit eleganter Gebärde ihre frühere Darbietung nach.
    »Ihr Bad wartet, Mylady.«
    Shemaine stemmte die Hände in ihre schmale Taille und hob skeptisch die Augenbrauen. »So! Da
    haben Ihre Gnaden also in höchsteigener Person für eine Dienerin geschuftet, wie?« schalt sie ihn,
    aber ihre Augen sprühten Funken und hypnotisierten ihn beinahe. »Als könnte ich die Wanne nicht
    selber leeren und wieder füllen. Das ist wirklich einmal etwas anderes, soviel steht wohl fest, Mr.
    Thornton.«
    Mit einem hinterlistigen Grinsen ließ Gage den Blick auf eine Art und Weise über ihren Körper
    wandern, die ihre Sinne entflammten, denn er machte nicht einmal den Versuch, das Begehren, das in
    seinen Augen aufglomm, zu verbergen. »Gib gut acht, Shemaine. Das Wasser ist vielleicht ein wenig
    heiß für eine Frau mit so weicher, heller Haut, und wenn du schreist, werde ich gewiß herbeigeeilt
    kommen. Aber diesmal sei gewarnt. Ich werde nicht in der Stimmung sein, den Raum auf deinen
    Befehl hin so bald wieder zu verlassen.«
    Dann wandte er sich ab und schlenderte gemächlich durch den
    Raum auf sein Schlafzimmer zu. Er hatte keine Ahnung, daß die grünen Augen jede einzelne
    geschmeidige Bewegung seines langsamen, ja, beinahe animalischen Ganges verschlangen. In der
    Erkenntnis, daß sie ihren Gedanken gestattete, nur von diesem Mann beherrscht zu werden, atmete
    Shemaine langsam und stockend aus, bevor sie sich endlich abwandte. Solch lüsterne Faszination
    konnte ihre Absicht, die gesamte Zeit ihres Dienstes unbescholten hinter sich zu bringen, sehr wohl
    zunichtemachen. Vor allem, wenn sie schon ganz zu Anfang ihrer Zeit hier mit solcher Beharrlichkeit
    belagert wurde.
    Für die erwachsenen Bewohner der Hütte verstrich der Beginn der Nacht in schlaflosem Schweigen.
    Sie lagen in ihren jeweiligen Betten, starrten in das Gespinst von Mondschein und Dunkelheit in ihren
    Schlafgemächern und lauschten aufmerksam den Geräuschen, die aus dem jeweils anderen
    Schlafzimmer kamen. Das Knarren eines Bettes, ein Husten, ein Seufzen, ein unterdrückter Fluch
    legten beredtes Zeugnis für die Unruhe ab, mit der ein jeder von ihnen zu ringen hatte. Erst zu
    wahrhaft später Stunde wurde Shemaine klar, daß sie vollkommen steif in ihrem Bett lag und sich mit
    nichts anderem beschäftigte als dem Mann im unteren Stock, der sich rastlos auf seiner Matratze hin
    und her warf. Wann immer sie die Augen schloß, konnte sie ihn vor sich an ihrem Bett stehen sehen;
    dann blickter er mit vor Verlangen leuchtenden Augen auf sie herab, bis sie schließlich die Arme hob,
    um ihn mit all dem Hunger und der Leidenschaft, deren sie fähig war, willkommen zu heißen.
    So kann das nicht weitergehen! rief Shemaine sich zur Ordnung und legte ihren Gedanken mit eiserner Entschlossenheit Fesseln an. Dann preßte sie sich ein Kissen über die Ohren, um sich durch nichts in ihrer Konzentration stören zu lassen, und begann im Geiste, all jene Gedichte zu rezitieren, die ihr im Laufe der Jahre lieb geworden waren. Ganz allmählich versank sie in eine entspannte Schläfrigkeit und drehte sich schließlich mit einem letzten Seufzer auf die Seite, um sich den sanften Armen
    Morpheus' zu überlassen.
    Unten in seinem einsamen Bett vermochte Gage es dagegen immer noch nicht, die Feuer der Lust zu
    löschen, die ihn quälten
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    und die ihm den Schlaf versagten. Seine Gedanken waren erfüllt von qualvollen Bildern seiner
    Dienerin, die oben auf ihrem schmalen Lager lag; ihre schweren Zöpfe schlängelten sich mit
    peinigender Süße um ihre nackten Brüste, und mit ausgestreckten Armen winkte sie ihn zu sich heran.
    Er sah, wie ihre grünen Augen ganz weit vor Begehren

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