Wie Blueten Am Fluss
wurden und wie ihre weichen Lippen sich
öffneten, seinen Kuß zu empfangen. Mit jeder Faser seines Wesens spürte er die aufwühlende
Erregung seiner Männlichkeit, die ihrem Ziel entgegendrängte, während ihre schlanken Glieder ihn
umfangen hielten. Aber keine befreiende Erleichterung stillte seinen leidenschaftlichen Hunger, und
sein Verlangen brannte heißer denn je. Es kostete ihn allergrößte Anstrengung, seine Gedanken in eine
andere Richtung zu zwingen, auf einen weit weniger reizvollen Pfad, gewiß, aber einen, der ihm zu
guter Letzt Ruhe schenkte... und schließlich erholsamen Schlummer.
In dem Wunsch, ihren Überlegungen ein weniger beunruhigendes Ziel zu geben, als das attraktive
Gesicht und die Gestalt ihres Herrn, begann Shemaine, über die beiden Pferde nachzugrübeln, die ihr
Herr auf der Weide hielt. Neben der Stute, die Gage für ihre Fahrt nach Newportes Newes vor den
Wagen gespannt hatte, war da noch ein recht passabler Wallach. Shemaine konnte sich keine bessere
Zerstreuung vorstellen, als Andrew Reitunterricht zu geben. Kurz nachdem Gage seine morgendlichen
Pflichten erledigt hatte und zum Essen in die Küche kam, schnitt sie dieses Thema an.
»Taugt eigentlich eins von Ihren Pferden zum Reiten?«
»Sie sind beide mit Sattel und Zaumzeug wohl vertraut«, antwortete Gage, während er Andrew in
seinen Hochstuhl hievte. »Der Wallach ist ein wenig halsstarrig und braucht einen erfahrenen Reiter,
aber die Stute ist recht fromm. Warum fragst du?«
Shemaine erklärte hastig ihre Gründe, bevor sie den Mut verlor. »Ich habe überlegt, ob Sie mir
vielleicht erlauben würden, Andrew Reitunterricht zu geben, wenn ich meine morgendlichen Pflichten
versehen habe.«
»Das läßt sich arrangieren«, antwortete Gage und ließ sich, nachdem sie endlich ihm gegenüber Platz
genommen hatte, auf seine
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Bank fallen. »Du brauchst mich nur wissen zu lassen, wann du soweit bist. Dann komme ich runter
und sattele dir die Stute. Sie ist für Andrew besser geeignet.«
»Oh, das wird nicht nötig sein«, beeilte Shemaine ihm mit nervösem Lächeln zu versichern. »Mein
Vater hat mir schon, als ich noch sehr jung war, beigebracht, wie man ein Pferd sattelt und zäumt.«
»Nun, dann kann ich sie wenigstens für dich bürsten«, beharrte Gage, der im Augenblick damit
beschäftigt war, Andrew etwas zu essen auf seinen Teller zu löffeln.
Shemaine verschränkte die Hände auf dem Schoß und machte sich bedachtsam daran, seine Hilfe
zurückzuweisen. »Ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihr Angebot, Mr. Thornton, aber es wäre mir
schrecklich, wenn ich Sie von der Arbeit fernhielte. Ich bin durchaus in der Lage, diese Dinge selbst
zu tun. Außerdem wird Andrew es ebenfalls lernen müssen.« Es würde bei weitem besser sein, wenn
ihr Herr sich in sicherer Entfernung befand, so daß ihre törichte Vernarrtheit sich ein wenig abkühlen konnte. Das war schließlich der eigentliche Sinn ihrer Bitte, seinem Sohn das Reiten beibringen zu dürfen; sie wollte ihre Gedanken in andere Bahnen lenken. Schnell wandte Shemaine den Blick ab,
bevor sie es wagte, eine weitere Bitte auszusprechen. »Ich habe außerdem überlegt, ob Sie wohl etwas
dagegen hätten, wenn ich mit Andrew reiten würde?«
Gage bewunderte die Klarheit ihrer Augen, wenn er sie von der Seite betrachtete, denn sie sahen aus
wie kleine, runde Smaragde auf weißem Untergrund. »Victorias Damensattel hängt noch in der
Sattelkammer«, murmelte er geistesabwesend. »Du kannst ihn selbstverständlich benutzen, wenn du
möchtest.«
»Vielen Dank, Mr. Thornton«, sagte sie und widmete ihm ihre Aufmerksamkeit, indem sie ihm einen
Korb mit Zwiebäcken über den Tisch reichte, »aber ich glaube, es wäre besser, wenn Andrew und ich
zusammen ohne Sattel ritten. Ich bin sicher, Ihr Sattel wäre für ihn viel zu groß und würde es mir nicht ermöglichen, einigermaßen entspannt hinter ihm zu sitzen.«
Andrew hatte ihr Gespräch aufmerksam verfolgt und beugte sich nach einigen Sekunden des
Schweigens, in denen die beiden Älte-
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ren einander suchend in die Augen geblickt hatten, zu Shemaine vor. »Shiam und Andy Pferdchen
reiten?«
Sie nickte. »Sobald ich meine Morgenarbeit fertig habe.«
»Andy hilft«, erbot sich der Junge eifrig.
Es war bereits später Vormittag, als Shemaine Andrew endlich rittlings auf das Pferd setzte und,
nachdem sie hinter ihm Platz genommen hatte, ihre üppigen Röcke zurechtzupfte, um
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