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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

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mit
    rosafarbenen Rüschen verziert, aber das Gewand war stark zerknittert und zerknautscht, nachdem es
    lange in Victorias Truhe gelegen hatte. Shemaine erinnerte sich daran, daß sie es ziemlich weit unten
    gefunden hatte und damals zu dem Schluß gekommen war, daß es sich um eines von Victorias
    besseren Kleidern gehandelt haben mußte. Ein Unterkleid, und zwar das beste aus der Truhe, lag
    ebenfalls dabei, außerdem ein Paar weißer Strümpfe und weicher Lederslipper. Die Schuhe hatten
    sogar Schnürbänder.
    Oben auf den Kleidern fand sie eine von Gage unterzeichnete Botschaft. Er bat sie, sich bis zum
    Samstag darum zu kümmern, daß die Kleider gewaschen und soweit nötig geändert wurden - denn es
    würde ihm eine große Freude sein, sie zu dem Fest mitzunehmen. Was ihre Bedenken betraf, so habe
    er nicht die Absicht, einigen mürrischen Seelen zu gestatten, irgendwelche Entscheidungen zu
    beeinflussen, die in seinem Haus getroffen wurden. Das einzige, was sie retten könne, würde eine
    schwere Krankheit sein, zu deren Heilung ein Arzt herangezogen werden müsse. Mit anderen Worten,
    er ließ ihr keine Wahl, es sei denn, sie wäre dem Tode nahe.
    Shemaine stöhnte innerlich bei dem Gedanken, den Matronen aus der Umgebung gegenübertreten zu
    müssen, von denen sie einige hatte fliehen sehen, bevor ihr Herr sie hatte grüßen können. Sie hoffte
    inbrünstig, daß sie genauso scheu sein würden, wenn er mit seiner Dienerin am Arm den Festsaal
    betrat.
    Der Samstag kam, und kurz nach seinem Mittagsschlaf wurde Andrew zu den Fields hinübergebracht,
    wo er über Nacht bleiben sollte. Kurz bevor Shemaine fertig angekleidet war, rief Gage ihr
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    von der Hintertür aus zu, daß er nun den Wallach anschirren werde. Shemaine faßte dies als
    Ermahnung auf, sich ein wenig zu beeilen, und ihre Finger flogen geradezu über ihre Knöchel,
    während sie die Bänder ihrer Schuhe verknotete. Wenige Augenblicke später stürmte sie im
    Laufschritt den Weg zur Koppel hinunter.
    Beim Klang ihrer klappernden Schritte auf den Steinstufen zog Gage gerade den letzten Riemen an der
    Deichsel der Kutsche stramm und richtete sich auf. Was als flüchtiger Blick über den hohen Rücken
    des Wallachs gedacht war, verwandelte sich in eine ausgiebige und gründliche Musterung, die sich
    von den kleinen, weißen Slippern bis zu dem kecken Spitzenhäubchen erstreckte, das ihr nach oben
    gekämmtes Haar zierte. Es dauerte mehrere Sekunden, bis Gage bemerkte, daß er beinahe das Atmen
    vergessen hatte.
    »Sehe ich annehmbar aus?« fragte Shemaine besorgt; sein langes Schweigen hatte sie verunsichert.
    »Und ob«, seufzte er. »Wie ein Lichtstrahl für einen Blinden.«
    Ein flüchtiges Lächeln antwortete ihm, bevor er um das Gefährt herumkam. Sobald er in voller Größe
    zu sehen war, fühlte Shemaine sich geneigt, seine Lobesworte mit einem ähnlichen Kompliment zu
    erwidern. Mit ehrlicher Bewunderung stellte sie fest, welch überaus elegante Erscheinung er abgab,
    denn in Festkleidung sah er noch besser aus, als sie sich vorzustellen gewagt hatte. Seine Kleidung
    war nicht annähernd so kostbar wie die, die Maurice für gewöhnlich trug. Aber dieser Mann ließ sie
    durch seine außergewöhnliche Statur und Attraktivität bei weitem prächtiger wirken, als ihr Preis es
    wohl gerechtfertigt hätte. Der Gehrock von tiefem Burgunderrot paßte hervorragend zu dem
    dunkelbraungrauen Wams und den dazugehörigen Hosen und Strümpfen, während das weiße Hemd
    mit dem steifen Kragen, das sie gebügelt hatte, seine bronzefarbene Haut betonte.
    Gage verbeugte sich schwungvoll vor ihr, worauf sie mit einem tiefen Knicks reagierte. »Du riechst
    genauso wundervoll, wie du aussiehst«, bemerkte er und trat einen Schritt näher an sie heran, um ihren herrlichen Duft zu schnuppern. Jedes kleine Detail ihrer Toilette fesselte ihn. Bei näherem Hinsehen bemerkte er auch, wo die
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    Säume über ihrem Busen ausgelassen und säuberlich wieder zusammengenäht worden waren. Sein
    Blick strich in ausgiebiger Würdigung über diese Fülle, bevor Shemaine sich mit brennenden Wangen
    der Kutsche zuwandte. Sie griff nach dem Spritzbrett, stellte einen Fuß auf die Metallsprosse darunter und spürte, wie Gages Hände ihre Taille umfingen und er sie auf das Gefährt hob. Dort lehnte sie sich zurück, griff nach seinem Dreispitz, der neben ihr auf dem Polster lag, und strich liebevoll über die
    einfache Borte, die den aufgebogenen Rand säumte. Es sah dem

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