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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
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neigte, sie bisweilen aufzuziehen. »Warum in aller Welt sollten Sie das tun wollen, Mr.
    Thornton, da sich doch ehrliche Leute bei meinem bloßen Anblick fragen, welch furchtbares
    Verbrechen ich in England begangen haben könnte? Gewiß haben die Leute über meine
    Gefangenschaft gerätselt und in meinen Dienst bei Ihnen so manches hineingeheimnist. Sie haben
    doch erlebt, wie Samuel Myers sich benahm, als er mich bei dem Tanzfest sah. Ich bin in Ketten in
    dieses Land verschifft worden, Sir, und wenn Sie mich zur Frau nehmen, werden Sie selbst ein
    Gezeichneter sein. Der Ehemann einer Strafgefangenen, werden die Leute hinter Ihrem Rücken
    zischeln. Zweifellos hat Mrs. Pettycomb alles getan, um jedem im Weiler zu erzählen, daß ich es nicht
    wert sei, von einer angesehenen Familie empfangen zu werden. Und ich vermute stark, daß es mir
    nicht viel nützen würde, wenn ich ihr oder den anderen geschwätzigen Damen erklären würde, daß ich
    nichts getan habe, womit meine Verhaftung zu rechtfertigen wäre. Wie können Sie es auch nur in
    Betracht ziehen, diese Art von Kritik auf sich zu ziehen?«
    Nun war es an Gage, sie ungläubig zu mustern. »Glaubst du allen Ernstes, ich gäbe auch nur einen
    Deut auf das, was diese Frau sagt oder denkt? Alma Pettycomb ist in ihren eigenen Augen so rein, daß
    sie außerstande ist, zu merken, wie durch und durch boshaft und verabscheuenswert sie in
    Wirklichkeit ist. Sie lebt vom Blut Unschuldiger, und eines Tages, da bin ich mir sicher, wird sie für das Unheil, das sie mit ihrer gespaltenen Schlangenzunge anrichtet, 344
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    bestraft werden. Glaub mir, Shemaine, sie ist es nicht wert, daß du dir auch nur die geringsten
    Gedanken machst. Auch sollte sie keine Entscheidung, die du triffst, verhindern oder beeinflussen
    können. Ich möchte, daß du dich aus eigenem Willen und ohne Einschüchterung von irgendeiner Seite
    entscheidest. Die Frage, ob wir heiraten oder nicht, ist eine Sache zwischen dir und mir und
    niemandem sonst.«
    Während Gage nun ihre schmalen Hände zwischen die seinen nahm, suchte er in ihren grünen Augen
    nach einer Andeutung von Zurückweisung, fand aber nichts dergleichen. »Shemaine O'Hearn, ich
    würde mich zutiefst geehrt fühlen, wenn du meinen Heiratsantrag annehmen und meine Frau
    würdest.«
    »Haben Sie denn keinerlei Bedenken, eine Strafgefangene zur Frau zu nehmen?« fragte sie
    eindringlich. Es war beinahe, als erwache sie aus einem langen Schlaf, denn das volle Verstehen
    dessen, was er wollte, hatte erst jetzt die Macht, ihren Herzschlag zu beschleunigen. »Sie würden
    unsere Heirat später wirklich nicht bedauern?«
    »Ich würde dich zur Frau bekommen, Shemaine, und das ist alles, was für mich zählt«, erklärte Gage.
    »Du wirst feststellen, daß die Gerüchte hier in den Kolonien sehr schnell schal werden. Solche
    Bezeichnungen wie Sträfling, Schurke oder Dieb sind kurzlebig, es sei denn, die jeweiligen Vergehen
    würden wiederholt. In dem Fall können die Leute natürlich nicht vergessen. Wenn wir erst einmal
    verheiratet sind, werden wir wie jedes andere Ehepaar hier in der Gegend sein.«
    »Werden wir das wirklich?« fragte Shemaine furchtsam. Trotz all ihrer liederlichen Phantasien
    bereitete ihr der Gedanke, sich als Braut zu fühlen, einige Schwierigkeiten; schließlich war sie viel zu dünn und auch ansonsten nicht begehrenswert. »Werden wir so leben, wie andere Paare es auch tun?«
    Nun war es an Gage, sie besorgt und verwirrt anzusehen. »Was soll deine Frage, Shemaine? Soll ich
    dir etwas Geringeres sein als ein Ehemann?«
    Tiefe Röte kroch in ihre Wangen. »Das würde ich nicht von Ihnen erwarten, Mr. Thornton, aber ich
    bin so furchtbar dünn und... und nicht sehr schön anzusehen, ohne...«
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    »Ohne deine Kleider?« beendete Gage den Satz für sie, denn er spürte ihr Widerstreben,
    weiterzusprechen. Sein Blick senkte sich kurz auf ihren Busen unter dem weichen Wollhemd und
    kehrte dann liebkosend zu ihrem Gesicht zurück. Er begriff nicht, warum sie sich für reizlos hielt, wo er doch gewiß war, daß sie die schönste Frau war, die er je gesehen hatte. »Wenn du auf Enthaltsamkeit in unserer Verbindung bestehst, Shemaine, wäre es besser für uns, überhaupt nicht zu
    heiraten, denn ich könnte es nicht ertragen, dich in meiner Nähe zu wissen, dich zu begehren... und
    dich nicht lieben zu dürfen. Ich bin ein Mann, Shemaine, kein Mönch. Ich begehre dich, wie ein Mann
    nur eine Frau begehren kann. Ich

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