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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
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aufgewühlt zurückblieb. Nachdem ein glutvoller Kuß von ihm sie schon
    einmal so erregt hatte und dieser letzte zwar sanfter, aber nicht minder elektrisierend gewesen war,
    war sie davon überzeugt, daß Gage Thornton zu größerer Sinnlichkeit und Hingabe fähig war, als sie
    es sich selbst in ihren kühnsten Träumen ausmalen konnte. Tatsächlich versetzte der Gedanke, mit
    diesem Mann die Intimität der Ehe zu teilen, sie in einen Zustand atemloser Glückseligkeit.
    Träumte sie wieder? War ihr all dies wirklich widerfahren? Würde sie schon bald das Bett mit Gage
    Thornton teilen? Oder würde er mit Andrew von der Toilette zurückkehren und erklären, daß er sie nur
    aufgezogen hatte?
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    14. Kapitel
    Gage ließ sein Kanu am Fluß und machte sich mit einem ganz bestimmten Ziel auf den Weg in den
    Weiler Newportes Newes. Zuerst suchte er die London Pride auf, aber nach seiner eingehenden
    Befragung informierte ihn der Bootsmannsmaat, daß Jacob Potts Landurlaub habe und erst in der
    folgenden Woche wieder an Bord erwartet werde. Als Gage einige Minuten später die Türen der
    Taverne aufdrückte, konnte er mitanhören, wie Morrisa von ihrer neuen Besitzerin zurechtgewiesen
    wurde, einer alten und recht stämmigen Frau, die ein geschmackloses rotes Kleid und eine krause,
    weiße Perücke trug, die leicht schief auf ihrem Kopf thronte.
    »Der Herr hat gutes Geld für dich bezahlt, und du wirst ihn unterhalten«, beharrte die ältere Frau und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Und ich will nichts mehr von deinem Genörgel hören, er war' ein widerwärtiges, kleines Wiesel oder ein hundsgemeiner Mistkerl, wie die anderen Mädchen dir erzählt
    haben. Ich hab' selbst gehört, daß dieser Sam Myers nicht viel in der Hose hätte, was der Rede wert
    war, und darum gefällt's ihm eben, sich auf andere Weise als Mann zu beweisen. Aber solange er
    bereit ist, den höheren Preis zu zahlen, den ich ihm berechne, damit ich meine Mädchen in sein Haus
    gehen lasse, damit sie da seine Bedürfnisse befriedigen, solange wirst du seine Schläge und seine
    schmutzigen kleinen Tricks hinnehmen und dich gefälligst ordentlich betragen. Hast du verstanden?«
    »Ja, ich habe verstanden, Freida«, murmelte Morrisa, aber das Ganze gefiel ihr überhaupt nicht.
    Andererseits gab es gewisse Möglichkeiten, wie man mit einer abscheulichen, kleinen Ratte wie
    Samuel Myers fertig wurde. Jacob Potts zum Beispiel konnte diese elende Kröte mit einem einzigen,
    kräftigen Stoß einer Klinge aus
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    seinem Elend erlösen. Das heißt, falls das Schoßhündchen je wieder auf die Beine und aus seinem
    Versteck herauskam.
    In letzter Zeit sah es so aus, als könne Potts gar nichts mehr richtig machen, soweit es diesen Irentrampel betraf, höhnte Morrisa im Geiste. Hatte sie ihn nicht neulich nachts ausgeschickt, Gage auf der Straße zum Kampf herauszufordern? Aber was hatte Potts getan? Er hatte sich eine ordentliche
    Tracht Prügel eingehandelt, sonst nichts! Dann hatte er sich auf das Land des Siedlers gewagt, war mit einem großen Loch im Leib zurückgekommen und lag jetzt wie ein angeschossenes Walroß darnieder.
    Freddie hatte ihn ein ganzes Stück weit von Newportes Newes weggeschafft, an einen Ort, wo ein
    Arzt ihn behandeln konnte und er in Sicherheit war für den Fall, daß der Siedler nach ihm suchte. Für
    den Augenblick war ihr der Matrose jedenfalls absolut nutzlos.
    Freida beugte sich vor, um mit einem finsteren Blick Morrisas Aufmerksamkeit zu erringen. »Ich
    mache gutes Geld, seit ich meine Mädchen hierhergebracht habe, und ich will nicht, daß so 'n kleiner
    Köter wie dieser Myers rumläuft und überall erzählt, er wäre betrogen worden. Möglich, daß er uns
    damit 'n paar Kunden verschreckt. Ich habe dich von diesem Sträflingsschiff gekauft, damit du mein
    Geschäft ankurbelst und nicht, damit du die Freier gegen mich aufbringst. Und wenn du mir nicht im
    ersten Jahr das Doppelte von dem einbringst, was ich für dich bezahlt habe, dann wirst du das zu
    spüren bekommen, das garantiere ich dir.«
    Aufsässig schmollend wandte Morrisa sich von dem keifenden, alten Weib ab, aber ihre Miene
    erhellte sich sofort, als sie Gage Thornton durch die Tür kommen sah. Sie brannte darauf, zu erfahren, wie es Shemaine nach ihrer Verwundung ging, und der Mann war gewiß ihre beste Quelle, um an diese Information heranzukommen. Hoffentlich hatte die kleine Bettlerin sich ein Fieber zugezogen
    und würde bald sterben, wie sie das

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