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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
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aus. Gabrielle antwortete mit einem
    leisen, spöttischen Kichern. Dann tanzte die koboldhafte Schwester glucksend davon wie ein Kind,
    dem es größte Freude bereitet, seine Spielkameraden zu foppen.
    »Mädchen, benehmt euch«, flehte Charlotte die beiden an und warf ungläubig die Hände hoch. »Was
    sollen diese guten Leute nur
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    von uns denken? Bestimmt nur das Schlechteste, möchte ich wetten.«
    Gage, der die ganze Familie schlichtweg hinreißend fand, lachte leise auf. »Im Gegenteil, Madam. Sie
    führen mir nur vor Augen, was mir als Einzelkind entgangen ist.«
    »Wir sind eine ziemlich ungezügelte Brut«, gestand Nathaniel mit komischer Zerknirschung ein. »Wir
    haben noch einen Bruder, der kaum zwanzig ist. Er hatte einen Freund zu Besuch und ist lieber zu
    Hause geblieben, um all die Dinge mit dem anderen Jungen anzustellen, die man von Burschen dieses
    Alters erwarten darf. Als ich sie das letzte Mal sah, haben sie gerade mit den Nachbarsmädchen
    geflirtet.« Dann ließ Nathaniel seinen Blick über das Deck wandern, und seine Augen glühten vor
    Begeisterung. »Ich kann es kaum mehr erwarten, diese Schönheit von einem Schiff zu sehen, das Sie
    gebaut haben.«
    Shemaine faßte diese Bemerkung als ihr Stichwort auf und wandte sich an die drei Frauen. »Wollen
    wir vielleicht in die Hütte gehen, meine Damen? Mein Mann und ich haben noch weitere Gäste, mit
    denen ich Sie gern bekanntmachen würde.«
    Alle drei stimmten ihrem Vorschlag erfreut zu.
    Maurice du Mercer hatte vor einer Weile ebenfalls Zuflucht in der Hütte gesucht und sah dem
    fröhlichen Quartett der anderen beim Kartenspiel zu. Als Shemaine eintrat und die drei anderen
    Damen in den Salon führte, erhob er sich dankbar für die reizvolle Ablenkung. Allerdings hatte er
    nicht gleich so viele Schönheiten erwartet. Als erstes stellte man ihm Charlotte und dann Gabrielle
    vor, die ihn sogleich in atemloser Hast mit so vielen Fragen bestürmte, daß es ihm schwerfiel, ihr
    Antwort zu geben und gleichzeitig ihre Schwester zu begrüßen. Garland war in der Tür
    stehengeblieben, um die Möbel zu bewundern, aber als Shemaine sie nun in den Raum führte, um sie
    vorzustellen, blickte er plötzlich in dunkelbewimperte bernsteinfarbene Augen.
    »Garland, das ist ein Freund der Familie, der Marquis du Mercer«, sagte Shemaine. »Marquis, das ist
    Mistress Garland Beauchamp...«
    »Maurice dürfte genügen«, sagte er und machte eine schwungvolle Verbeugung vor Garland.
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    Die junge Frau deutete ihrerseits einen höflichen Knicks an. »Und wenn's recht ist, Mylord, mein
    Name ist Garland.« Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. »Wenn man mich Mistress nennt, fühle ich
    mich so... so unglaublich altjüngferlich.«
    »Eine sehr junge und schöne alte Jungfer, das dürfte wohl feststehen«, protestierte Maurice charmant.
    Gabrielle seufzte im Geiste, denn ihr wurde rasch klar, daß es ihr wenig nützen würde, wenn sie
    versuchte, den Marquis mit witziger Konversation in Beschlag zu nehmen. Selbst eine Blinde konnte
    sehen, daß er sich zu ihrer Zwillingsschwester hingezogen fühlte. Ihr war schon vor langer Zeit
    klargeworden, daß man, wenn die richtigen Leute zusammenfanden, für gewöhnlich so etwas wie eine
    Axt brauchte, um sie auseinanderzubringen. In diesem Fall schien das auf der Stelle zuzutreffen,
    obwohl Garland eine elegante Zurückhaltung zeigte, die interessanterweise an Hochmut grenzte.
    Gabrielle kam zu dem Schluß, daß sie sich das Beispiel, das ihre Schwester im Augenblick gab,
    unbedingt zu Herzen nehmen sollte, denn ihr war es noch nie gelungen, mit ihrer Neigung zu
    unablässigem Geplapper einen Verehrer zu bestricken.
    Als gute Verliererin stellte Gabrielle nur noch eine Frage, und die war vor allem zum Nutzen ihrer
    Schwester. »Und gibt es auch eine Marquise, Mylord?«
    »Abgesehen von einer Großmutter habe ich weder eine Ehefrau noch Kinder oder sonstige
    Angehörige«, antwortete Maurice mit einem bedeutungsvollen Blick in Shemaines Richtung, deren
    plötzliches Erröten ihm zumindest ein wenig Befriedigung verschaffte.
    Gabrielle legte einen Finger auf die Lippen und dachte über eine Antwort nach. »Ich frage mich, wie
    es mir als Einzelkind wohl ergangen wäre. In der Familie Beauchamp gibt es fünf Geschwister, und da
    Garland obendrein mein Zwilling ist, mußten wir alles miteinander teilen, alles...«
    Maurice bewahrte interessiertes Schweigen, denn er war keineswegs sicher, ob Gabrielle andeuten
    wollte,

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