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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
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Shemaine versteht sich mittlerweile recht gut auf den Umgang mit Feuerwaffen. Noch ein paar Lektionen, und sie könnte es vielleicht sogar mit Ihnen aufnehmen.«
    Maurice zeigte unwillig auf die Holzkisten. »Und wer noch... ?«
    »Das sind Leute, die Sie nicht kennen«, versicherte Gage ihm. »Ein Buckliger aus der Stadt, der meine
    erste Frau durch einen Unfall getötet hat, und die Frau, die ihn mit ihren Lügen dazu verleitet hat.
    Jemand hat auch ihr angeboten, sie für den Mord an Shemaine zu bezahlen.«
    »Er hat Ihre erste Frau getötet, sagen Sie?« wiederholte Maurice. Es klang sehr zweifelnd. »Äußerst
    bequem für Sie, nicht wahr?«
    Gage sah dem Marquis gelassen in die Augen. »Bequemer für mich als für Sie, könnte ich mir denken.
    Jetzt haben Sie keinen Grund mehr, mich zum Duell zu fordern und zu töten, um angeblich meine Frau
    vor meinen mörderischen Neigungen zu retten, damit Sie sie, ganz nebenbei, für sich gewinnen
    können. Wenn Sie meinen Worten keinen Glauben schenken wollen, können Sie gern Shemaine
    befragen. Ihr haben Roxanne und Cain die Geschichte erzählt, soweit der arme Mann in der Lage war,
    etwas zu erklären.«
    583
    Maurice suchte in der Tasche seines kostbaren braungrauen Gehrocks und förderte den glatten
    Lederbeutel zutage, den Potts siegesbewußt vor Gages Augen geschwenkt hatte. »Dürfte ich fragen,
    wie Sie an diesen Beutel gekommen sind? Ich fand ihn auf dem Deck Ihres Schiffes, als ich dort
    hinaufging, um nach Ihnen zu suchen.«
    Gage nahm den Geldbeutel in die Hand, betrachtete ihn kurz und gab ihn dann zurück. »Potts hat ihn
    mir gezeigt, als er damit prahlte, jemand habe ihn beauftragt, Shemaine zu töten. Die Börse könnte
    Potts gehört haben, aber für einen Matrosen scheint sie mir doch ein wenig zu elegant. Vielleicht
    gehörte sie der Person, die ihn mit dem Mord beauftragt hat.« Gage runzelte nachdenklich die Stirn,
    während er den Edelmann betrachtete. Maurice' Gesicht war plötzlich von einer kreideweißen Blässe.
    »Wenn er nicht Potts gehörte, wissen Sie dann zufällig, wer der Besitzer ist?«
    »Möglicherweise«, knurrte der Marquis. Er drehte sich abrupt um und ging mit energischen Schritten
    zur Tür. Nachdem er sie aufgerissen hatte, drehte er sich noch einmal zu Gage um. Ein bitteres
    Lächeln lag auf seinen Zügen. »Wenn das, was Sie sagen, die Wahrheit ist, Mr. Thornton, dann haben
    Sie meine Verlobte wahrhaftig für sich gewonnen. Ich wünsche Ihnen Glück, Ihnen beiden.«
    »Sie gehen? Endgültig?« fragte Gage überrascht. Er konnte sich nicht vorstellen, daß der Marquis so
    plötzlich aufgeben würde.
    »Ja. Ich komme nicht zurück, es sei denn, Shemaine wäre Witwe geworden - wenn auch auf andere
    Weise, als ich beabsichtigt hatte.«
    »Da werden Sie aber lange warten müssen«, erklärte Gage. »Ich habe die feste Absicht, alt und grau
    zu werden.«
    »Dann soll es so sein.«
    »Shemaine und die O'Hearns werden fragen, wohin Sie gegangen sind«, beharrte Gage. »Was soll ich
    ihnen sagen?«
    Maurice dachte einige Augenblicke über die Frage nach, dann huschte ein schmerzliches Lächeln über
    sein Gesicht. »Sagen Sie ihnen, ich sei ausgezogen, die Mutterratte zu fangen.«
    Mit diesen Worten trat Maurice über die Schwelle und zog die Tür sacht hinter sich zu.
    »Die Mutterratte?« Ramsey war sichtlich verblüfft. »Was meint der Marquis damit?«
    Gage beobachtete durchs Fenster, wie sein Rivale auf den Fluß zueilte. »Ich glaube, der Marquis wird
    ein Gespräch mit der Person führen, die Potts dafür bezahlt hat, Shemaine zu töten.«
    »Woher will er denn wissen, wer das war?« erkundigte sich sein Freund perplex.
    »Die Börse«, antwortete Gage geistesabwesend. »Ich glaube, er hat sie wiedererkannt... oder
    zumindest die Art von Börse, die jemand benutzt, den er kennt.«
    »Ich dachte, er hätte hier keine Bekannten.«
    »Es könnte sein, daß sich daran vor kurzem etwas geändert hat. Nach der Ankunft des Marquis,
    möchte ich annehmen.«
    584
    S85
    25. Kapitel
    Kaum hatte Maurice du Mercer die Schwelle der Taverne überschritten, schienen die Leute in dem
    Schankraum den Atem anzuhalten. Jedes Mädchen, das es geschafft hatte, sich zu dieser frühen
    Morgenstunde aus dem Bett zu rollen, blieb stehen, um ihn mit offenem Mund anzugaffen. Im
    Vergleich zu der Kundschaft, die sie hier in der Gegend bedienten, sah der Marquis so köstlich und
    verführerisch aus wie ein dicker Wurm in einem Hühnerstall. Gleich einer Brut

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