Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
streckte die Hand aus und legte sie in stiller Übereinkunft seinem Sohn auf die
    Schulter. Das Glück, das in ihm aufwallte, hatte ihm die Tränen in die Augen getrieben. Er konnte
    seinem eigenen Lob keinen Ausdruck verleihen. Der Kloß, der sich in seiner Kehle gebildet hatte,
    hätte gewiß all die Gefühle preisgegeben, die im Zaum zu halten er sich gegenwärtig so sehr bemühte.
    598
    »Papa, sieh nur! Ein großer Fisch!« rief Andrew und zeigte auf eine Schule von Delphinen, die an der
    Steuerbordseite aufgetaucht war. Der Junge zupfte an Gillians Hand und bat: »Heb mich hoch, Gillian,
    damit ich besser sehen kann.«
    Shemaine lächelte, als ihr Mann neben sie trat. Er legte den rechten Arm um ihre Schulter und zog sie
    dicht an sich, bevor er die linke Hand unter den weiten Umhang gleiten ließ, den sie übergestreift
    hatte, um ihren Bauch, der langsam zu wachsen begann, zu verbergen. Im Schutz dieses
    Kleidungsstücks liebkoste er nun voller Zärtlichkeit die leichte Rundung.
    »Ich glaube, die Blue Falcon gefällt Nathaniel, mein Herz«, murmelte Gage.
    Shemaine blickte ihn mit liebenden Augen an und korrigierte seine Bemerkung sanft. »Ich denke,
    Kapitän Beauchamp ist außerordentlich beeindruckt von der Blue Falcon, Mr. Thornton. Er grinst begeistert von einem Ohr zum anderen, seit wir abgelegt haben.«
    »Ja, das ist mir auch aufgefallen.«
    »Andererseits hast du dich ebenfalls nicht damit zurückgehalten, was stolzes Grinsen betrifft, mein
    Liebling, fast genauso deutlich wie Flannery.« Shemaine deutete mit dem Kopf auf den alten
    Schiffsbauer, der mitten auf dem Deck stand und sichtlich das Gefühl genoß, ein gutes Schiff unter
    seinen Füßen zu wissen. Sein zerfurchtes Gesicht strahlte vor Freude und Triumph, und man hätte
    sagen können, daß sein Grinsen so breit war wie das Schiff lang.
    Gage fand, daß der alte Seebär genau die Gefühle ausdrückte, die sie alle empfanden. »Nathaniel hat
    den richtigen Namen ausgesucht, mein Liebes. Blue Falcon ist genau richtig für die Brigantine. Sie wird so leicht und elegant wie ein Raubvogel durchs Wasser gleiten.«
    Shemaine legte belustigt den Kopf schräg. »Ich bin dankbar, daß nicht Sie der Kapitän dieses Schiffes
    sind, Sir. Ich fürchte, dann müßte ich mich bald mit dem zweiten Platz neben dem ersten einer
    hölzernen Geliebten begnügen.«
    »Nein, das würde niemals geschehen, meine Geliebte«, sagte Gage und legte das Kinn auf ihren Kopf.
    »Du bist meine einzige
    599
    Geliebte und meine größte Liebe. Ich könnte dir ebensowenig davonsegeln wie meinem eigenen
    Herzen.«
    »Ja, so geht es mir auch«, seufzte Shemaine. »Ich könnte dich niemals verlassen. Als wir uns das erste Mal in Liebe vereinten, sind damit nicht nur unsere Körper verschmolzen, sondern auch unsere Seelen.
    Wir sind wahrhaft zu einem Wesen geworden.«
    »Ja, mein Herz, und unser Kind wird ein Unterpfand unserer Liebe sein, denn unser Glück war
    vollkommen, als du es empfangen hast.«
    Shemaine kuschelte sich an seine Brust. »Ja, so ist es, Mr. Thornton. So ist es!«
    Epilog
    Die Laufplanke des gerade aus England eingetroffenen Schiffs wurde hinabgelassen. Nachdem die
    ersten Passagiere von Bord gegangen waren, nahm Gage seinen einjährigen Sohn auf den einen Arm
    und zeigte mit dem anderen auf das elegant gekleidete Paar, das versuchte, einen Platz an der Reling
    zu ergattern. Shemaine, die dem Fingerzeig ihres Mannes gefolgt war, erspähte schließlich ihre Eltern
    und hüpfte wie besessen, um deren Aufmerksamkeit zu erregen.
    »Mama! Papa! Hierher müßt ihr schauen!«
    Camille erkannte trotz des herrschenden Tumults die vertraute Stimme und suchte augenblicklich den
    Hafen nach ihrer Tochter ab. Als sie Shemaine erblickte, winkte sie lebhaft. »Wir kommen, Liebling!
    Wir sind gleich unten.«
    Einen Augenblick später eilten Camille und Shemus O'Hearn mit einer ganzen Armee von Dienern im
    Schlepptau die Laufplanke hinunter und liefen mit weit geöffneten Armen auf ihre Tochter zu.
    Shemaine fiel beiden Eltern um den Hals, während Gage und William mit den Kindern hinter ihr
    warteten. Andrew umklammerte die Hand seines Großvaters und fand es nicht im mindesten
    erstrebenswert, sich von irgendeinem der Fremden, die nun näherkamen, umarmen und küssen zu
    lassen. Widerwillig ließ er die Prozedur über sich ergehen, bis Shemaine ihre Eltern weiterzog, um sie mit ihrem neuen Enkelsohn bekanntzumachen.
    »Mama, Papa, das ist Christopher Thornton.«
    Der

Weitere Kostenlose Bücher