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Wie Blüten im Wind: Roman (German Edition)

Wie Blüten im Wind: Roman (German Edition)

Titel: Wie Blüten im Wind: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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lachend nach einer Karte …
    Sie entwand sich Miles’ Umarmung und ging ins Bad. Noch bevor er ihr nachkommen konnte, stand sie schon ausgezogen unter der Dusche.
    »Ich hab’s vergessen«, gestand er in der Tür und bedachte sie schon wieder mit diesem enttäuschten Blick. »Ich hätte das nicht erwähnen sollen.«
    »Sei nicht albern. Es ist doch nur ein Spiel.« Ihre Stimme zitterte kaum, aber sie wusste, dass sie sie verriet.
    Miles zögerte, bevor er sagte: »Ich gehe joggen. Wir treffen uns bei Zach.«
    »Du joggst zu viel«, entgegnete sie.
    Er zuckte mit den Schultern. So ging er mit dem Verlust um: mit Joggen und Arbeiten.
    »Bis später dann«, sagte sie schließlich. Sie blieb in der Dusche, bis sie ihn gehen hörte, dann kam sie heraus und fönte sich die Haare. Als sie eine hellbeigefarbene Caprihose und ein weiches Baumwoll-T-Shirt angezogen hatte, hatte sie ihre Gefühle wieder unter Kontrolle.
    In letzter Zeit war ihre Trauer wie ein Tarnkappenflugzeug. Eine ganze Weile ging es ihr gut, und sie konnte ihr Leben weiterleben, doch dann, völlig unerwartet, explodierte etwas in ihr. Vor Jahren, als die Wunde noch frisch war, konnte sie Tage abwesend sein, in einer grauen Welt, in der alles verschwommen und unbestimmt war. Aber mittlerweile konnte sie sich die meiste Zeit aufrecht halten.
    Das war doch ein Fortschritt.
    Sie wollte gerade das Bad verlassen, da fiel ihr ein, dass sie sich weder die Zähne geputzt noch sich geschminkt hatte.
    Also ging sie zurück, putzte sich die Zähne, entschied aber, kein Make-up aufzulegen. Sie würde es abends ohnehin wieder abschminken müssen, und nichts laugte sie mehr aus als ein Tag mit Grace und Zach. Es kostete sie so viel Kraft, in ihrem Leben präsent zu sein, ohne wirklich da zu sein, dass sie immer vollkommen erschöpft nach Hause kam.
    Sie ging zu ihrem Wagen, einem schwarzen Hybrid- SUV , der kleiner war als der alte Escalade, und startete den Motor. Sie setzte aus der Garage zurück, wendete und fuhr die Kiesauffahrt hinunter, wobei ihr auffiel, wie zugewuchert alles war. Innerhalb weniger Jahre war alles unglaublich gewachsen, und die Brombeeren verdrängten langsam alles andere.
    Sie bog auf die Hauptstraße und fuhr zu Zach.
    Als sie seine Blockhütte betrat, wurde sie wie immer in die Vergangenheit zurückversetzt. Das blaue Sofa hatten Miles und sie für ihre erste Wohnung gekauft; die Stühle stammten aus dem Jahr, in dem sie die Zwillinge bekommen hatten. Für ihre Kinder hatten sie altes Mobiliar und Geschirr aufbewahrt. Wenn gleich zwei Kinder auf einmal ausziehen, darf man nichts wegwerfen, hatten sie immer gescherzt.
    Zach studierte und zog seine Tochter in einem Haus auf, das genauso aussah wie das, in dem sie und Miles dasselbe getan hatten.
    »Ist jemand da?«, rief sie.
    Daraufhin kam Zach aus der Küche. In der einen Hand hielt er einen Becher Kaffee, mit der anderen stützte er Grace auf seiner Hüfte, die sich schläfrig an ihn klammerte.
    »Sag nichts«, bat Zach und strich Grace über den Rücken. »Ich weiß, ich seh scheiße aus. Ich war bis vier Uhr auf. Wollt ihr heute immer noch auf Grace aufpassen? Ich hab Lerngruppe.«
    »Selbstverständlich.«
    »Danke. Ich könnte gegen sieben zu Hause sein.«
    Jude nickte, ging in die Küche und fing an, das Frühstück zuzubereiten. Da sie für Zach einkaufte, wusste sie, dass sie alles für Waffeln, Rührei und einen Obstteller dahatte.
    Als Miles mit noch feuchten Haaren und einem verschwörerischen Lächeln, das nur ihnen galt, in die Küche kam, spürte Jude, wie eine Last von ihr abfiel. Miles war das Bindemittel, das sie alle zusammenhielt. Wenn er da war, konnten Jude und Zach freier atmen.
    »Da ist mein Mädchen«, sagte Miles und breitete die Arme aus.
    Zach stellte Grace auf den Boden. Sie rannte zu ihrem Großvater und stürzte sich in seine Arme.
    Miles hob das kleine Mädchen mit dem rosafarbenen getupften Flanellpyjama in die Arme und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Grace kicherte.
    Jude spürte, wie sich ihr Herz zusammenzog. Manchmal – so wie jetzt – traf sie ihr Verlust so heftig, dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.
    »Essen wir, solange es noch warm ist«, sagte sie knapp.
    »Lecker!«, rief Grace, kletterte von Miles’ Arm und rannte zum Tisch. Wie immer setzte sie sich neben einen gedeckten Platz, der freiblieb. Das war der Platz für ihre »unsichtbare Freundin«.
    Die außerirdische Prinzessin, die in einem Glas gefangen war.
    »Und, wie

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